Fluch oder Segen?

Wie Showrooming den Omnichannel-Einzelhandel umkrempelt

Foto: Fluch oder Segen?
Quelle: K.U.L.T.OBJEKT

Besucher, die in den Laden kommen, sich umsehen und beraten lassen, um dann das Produkt online zu kaufen – Was im Fachjargon unter Showrooming bekannt ist, wird für Einzelhandelsgeschäfte zunehmend zu einem echten Problem, denn die Anzahl der „Kunden“, die mit leistungsstarken mobilen Geräten ausgestattet sind und im Internet genug erfahren, um gute Angebote online zu finden, steigt beständig.

Mit den richtigen Maßnahmen kann Showrooming helfen, neue Kunden zu finden und im Laden für sich und die eigenen Angebote zu begeistern. Anbei erhalten Sie zehn Anregungen, wie Einzelhändler Showroom-Besucher unterstützen können, sodass diese zu Showroom-Käufern werden.

1.    Erklären Sie Ihren Besuchern, dass Sie natürlich auch ein Showroom sind, und laden Sie sie ein, alles auszuprobieren. Sobald sie in Ihrem Laden sind, überzeugen Sie Ihre potenziellen Kunden mit Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Sachkunde.

2.    Versehen Sie Produkt im Shop mit QR-Codes. Wenn Kunden mit ihren mobilen Geräten im Geschäft sind, können sie diese auf Ihrer Website finden. (Hinweis: Sobald Ihre Kunden auf Ihrer Website sind, geben Sie ihnen einen Grund, Ihre Produkte auch direkt auf der Website zu kaufen.)

3.    Inserieren Sie im Laden, dass Sie die Preise Ihrer Konkurrenten schlagen. (Optimal durch sinnvolle Angebotspakete und Services.)

4.    Stellen Sie Dinge in den Vordergrund, die der Onlinehandel nicht leisten kann. Zum Beispiel Haptik, Verarbeitungsdetails und Produktbesonderheiten.

5.    Interessieren Sie sich für Ihren Kunden und geben Sie ihnen das Gefühl, die richtige Entscheidung am richtigen Ort treffen zu können.  

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6.    Wenn Sie mehr Produkte online als in Ihrem Laden verfügbar haben, sollten Sie Ihr Personal dazu schulen, Ladenbesucher an im Store platzierten Internet-Terminals auf die Website des Ladens zu leiten. Trainieren Sie Ihre Mitarbeiter, um überzeugende Gründe für den Kauf auf der Unternehmens-Website anbieten zu können.

7.    Kunden möchten ihr Einkaufserlebnis kontrollieren. Das ist einer der Gründe, warum Internet-Shopping so beliebt ist. Online können sie anonym stöbern und kaufen was sie wollen und wann sie wollen. Das Verkaufspersonal muss geschult werden, zuvorkommend und ohne Druck zu agieren, damit die Kunden immer das Gefühl behalten, ihr persönliches Einkaufserlebnis selbst zu kontrollieren.

8.    Leiten Sie Ihre Kunden in das Geschäft, indem Sie ihnen ein besonderes und unvergleichbares Einkaufserlebnis bieten. Machen Sie Einkaufen zum Ereignis –
mit Warendemonstrationen, Livemusik im Laden, Abend-Events, Kursen oder Coupon-Verlosungen.

9.    Schaffen Sie gezielt Anreize für den Kauf im Laden. Bieten Sie Produkte, Produkt-Bundle und begleitende Services an, die man online nicht bekommen kann.

10.    Machen Sie das Einkaufen im Geschäft leichter. (Parken, Lieferung, Rückgabe.)

In der Evolution des Handels wird Showrooming ein logischer nächster Entwicklungsschritt sein. Es ist eines der wichtigsten Bindeglieder zwischen dem stationären und dem online Handel.

Diese Entwicklung wird nicht nur von starken Onlinehändlern vorangetrieben werden. Auch für den klassischen stationären Handel ist es eine echte Chance zum Überleben.

Autor: Jens Fischer, CEO K.U.L.T.OBJEKT

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