Umfrage zum Umgang mit Adressdaten: Handel verschenkt Potential

Nur jede*r vierte Händler*in setzt automatisierte Tools zur Überprüfung von Adressdaten ein

Eine Person beschriftet ein Paket händisch mit einer Adresse...
Quelle: PantherMedia/ijeab (YAYMicro)

In den Branchen Handel und Logistik sind die Adressdaten von Kund*innen und auch Zulieferern und Partnern elementar für das Geschäft. Ein reibungsloser Verkauf von Waren hängt von korrekten Liefer- und Rechnungsadressen ab. 

Um herauszufinden, wie es um den Umgang mit Adressdaten und den dazugehörigen Tools und Services bestellt ist, hat Uniserv gemeinsam mit Appinio eine Umfrage unter 221 Angestellten in deutschen Unternehmen verschiedener Branchen durchgeführt, darunter 68 Befragte in verschiedenen Abteilungen in Handel und Logistik. Tatsächlich sind für 50 Prozent der Befragten dieser Branche korrekte Adressdaten für die Warenzustellung am wichtigsten, bei der Rechnungsstellung sehen 47 Prozent den wichtigsten Zweck.

Gut jeder Vierte (26 Prozent) hat jedoch gar keinen Überblick über die schiere Menge an Adressdaten im eigenen Unternehmen. Und gerade einmal ebenso viele schätzen die Qualität ihrer Adressdaten als „sehr hoch“ ein. Dabei ist den Branchenvertreter*innen die Bedeutung der postalischen Adressdaten jedoch durchaus bewusst: 83 Prozent schätzen sie als „sehr wichtig“ und „wichtig“ ein, nur 10 Prozent als „nicht wichtig“ und „gar nicht wichtig“.

„Wir sehen eine hohe Diskrepanz in Handel und Logistik, was Wunsch und Wirklichkeit in Bezug auf Datenqualität und den bestmöglichen Umgang mit Adressdaten angeht“, sagt  Senior Account Manager Jürgen Brunner als Branchenexperte für den Handel. „Das ist erstaunlich für eine Branche, in der die Digitalisierung so weit gediehen ist. Gerade für Onlinehändler und Logistiker ist die Auswirkung einer falschen oder unvollständigen Adresse anhand von Rückläufern oder Fehllieferungen doch direkt zu spüren, vor allem auch monetär. Tatsächlich haben aber viele das volle Potential gut gepflegter Adressdaten noch lange nicht ausgeschöpft.“

Am Bewusstsein für das Potential mangelt es ebenfalls nicht. So sieht jeder fünfte Befragte (21 Prozent), dass bessere Adressdaten die Prozessqualität insgesamt erheblich optimieren können. 15 Prozent sehen sogar die Möglichkeit, weitere digitale Geschäftsmodelle auf einer besseren Datenbasis zu entwickeln. Tools, die eine Überprüfung und Korrektur der Adresse bei der Eingabe automatisiert überprüfen können, setzt jedoch nur jeder vierte Webshop ein, bei den KEP-Dienstleistern für Versand und Zustellung sind es immerhin 34 Prozent. Zugleich können sich 19 Prozent aber noch gar nicht vorstellen, welchen Einfluss eine solche Adressvalidierung auf die Datenqualität hätte. Die Möglichkeit einer internationalen Adressvalidierung sehen nur 6 Prozent als eine wichtige Anforderung.

Eine Autovervollständigung, also bei der Eingabe im Adressfeld bereits passende Einträge vorzuschlagen, findet in Handel und Logistik vor allem im Kundencenter Einsatz: Dort arbeiten bereits 38 Prozent mit der Autocompletion, die beispielsweise Tippfehler in Städte- oder Straßennamen verhindert.

In Bezug auf den Einsatz von Geokoordinaten als erweiterte Adressinformation holt die Branche im Vergleich deutlich auf. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) schätzen Geokoordinaten als „sehr wichtig“ und „wichtig“ ein. 30 Prozent nutzen sie bereits für die Zustellung und Lieferung, und 22 Prozent für Gebietsanalysen.

 „In Handel und Logistik ist in der Umsetzung des Adressdatenmanagements noch deutlich Luft nach oben. Hier darf die Branche nicht den Anschluss verlieren“, findet Matthias Förg, Head of Sales bei Uniserv. „Die Daten sind da, und mit den richtigen Tools können Handels- und Logistikunternehmen noch viel mehr Wert schöpfen, schon allein durch die Verbesserung der Adressdatenqualität. Fehlerhafte, unvollständige und veraltete Adressen in der Kundendatenbank müssen nicht sein! Unternehmen können hier nicht nur Kosten sparen, sondern neue Services entwickeln. Und vor allem: ihre Kund*innen glücklich machen!“

Quelle: Uniserv

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