Die aktuellen Zahlen für das 3. Quartal 2019 der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) zeigenweiterhin ein starkes Wachstum desInteraktiven Handels.
Als starker Wachstumstreiber des Handels insgesamt legt der Online-Handel für das 3. Quartal 2019 mit einem Plus um 12,3 Prozent noch stärker als im entsprechenden Vorjahresquartal zu. Kumuliert erhöhte sich der E-Commerce-Umsatz seit Jahresbeginn im Vergleich mit den ersten 9 Monaten 2018 um 11,6 Prozent.
Von Juli bis September 2019 verzeichnete die Branche im Online-Handel 17.063 Millionen Euro. Im gesamten Interaktiven Handel (Online- und klassischer Versandhandel) kauften im 3. Quartal 2019 die deutschen Verbraucher Waren für 17.467 Millionen Euro. Demnach hat der Onlinehandel inzwischen einen Anteil von fast 98 Prozent am Gesamtumsatz des Interaktiven Handels. Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen etc. erreichten mit 5.099 Millionen Euro erstmals in einem 3. Quartal einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro.
"Noch vor dem wichtigsten Geschäftsquartal liegt die Branche gut einen Prozentpunkt über unserer Wachstumsprognose. E-Commerce bleibt ein wesentlicher Faktor und Motor der Binnenkonjunktur, die derzeit unsere Volkswirtschaft stützt", so bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. Ein Wermutstropfen und wohl Ausprägung der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten,ist jedoch der leichte Rückgang der Umsätze im Vergleich zwischen den letzten beiden Quartalen allein diesen Jahres, der deutlichste Rückgang zwischen 3. und 2. Quartal in den letzten fünf Jahren. "Wir starten aber optimistisch in das Weihnachtsgeschäft und bleiben bei unserer Jahresprognose von insgesamt 10,5 Prozent E-Commerce-Wachstum", so Wenk-Fischer.
Bekleidung und täglicher Bedarf treiben das Wachstum
Um 16,6 Prozent ist der E-Commerce-Umsatzmit Bekleidung und Schuhen (Warengruppen-Cluster „Bekleidung“) 4.496 Millionen Euro gestiegen. Schaut man nur auf den Online-Handel mit Bekleidung, also ohne Schuhe, stieg dieser im dritten Quartal sogar um 19,6 Prozent. Um 15,4 Prozent ist das Onlinevolumen des Warengruppen-Cluster „Täglicher Bedarf“ gestiegen und liegt mit einem Gesamtumsatz von 1.294 Millionen Euro weiter stabil im Wachstums-Trend. Hier beschert die steigende Akzeptanz für das Warensegment Lebensmittel diesem ein Plus um 17,4 Prozent.
Warengruppen-Cluster „Freizeit“
Der gesamte Online-Umsatz des Warengruppen-Clusters stieg im 3. Quartal 2019 auf 2.024 Millionen Euro, ein Wachstum um knapp 8 Prozent. Besonders deutlich legte im 3. Quartal 2019, also noch vor dem Weihnachtsgeschäft, der Umsatz mit Spielwaren zu. Er stieg um gut 13,8 Prozent auf 225 Millionen Euro.
Warengruppen-Cluster „Einrichtung“
Der Online-Umsatz dieses Warengruppen-Clusters stieg im 3. Quartal 2019 um 12,4 Prozent auf Millionen Euro. Die Deutschen investierten vor allem in Haushaltswaren und -geräte: Hier stieg der Umsatz online im 3. Quartal 2019 um 18,8 Prozent auf 1.383 Millionen Euro.
Warengruppen-Cluster „Unterhaltung“
Um glatte 10 Prozent stieg der Umsatz des Warengruppen-Clusters „Unterhaltung“ auf 5.730 Millionen Euro. Auffällig ist hier das starke Wachstum bei Bild- und Tonträgern sowie dem Download von Musik und Videos.
Versendertypen im Interaktiven Handel: Internet Pure Player schießen nach vorn
Mit einem Wachstumssprung um 20 Prozent auf 2.688 Millionen Euro gelingt es den reinen Onlinehändlern im dritten Quartal am besten, vom Marktwachstum zu profitieren. Online-Marktplätze und Multichannel-Anbieter kommen jeweils auf gut 11 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr, liegen anders als die Internet Pure Player im Volumen jedoch unter dem 2. Quartal 2019. In absoluten Zahlen sind die Marktplätze erneut die Platzhirsche mit einem Gesamtumsatz von 7.965 Millionen Euro
Der E-Commerce-Umsatz wird nach Einschätzung des bevh 2019 die 70 Milliarden Euro-Marke überspringen. Für den Gesamtmarkt des Interaktiven Handels rechnet der bevh mit einem Wachstum von 8,6 Prozent auf rund 73,95 Milliarden Euro.