Als 2014 die ersten unverpackt-Läden eröffneten, ernteten diese von so manchem Zulieferer und Hersteller Stirnrunzeln und Kopfschütteln.
Das ist heute anders: Abfallvermeidung im Lebensmitteleinzelhandel steht mittlerweile ganz oben auf der Agenda. Die unverpackt-Branche wächst weiterhin dynamisch und zählt aktuell mehr als 150 Läden im Bundesgebiet. „Unverpackt ist im Zentrum der Diskussion um Verpackungsreduktion angekommen“, sagt Dr. Melanie Kröger, Projektkoordinatorin an der HNEE. Dreieinhalb Jahre haben sie und ihr Team in enger Kooperation mit der Praxis zusammen zu den Herausforderungen des unverpackt-Konzeptes gearbeitet und erfolgreich Strategien entwickelt, um die Branche zu professionalisieren.
Ende Oktober 2019 wurde im 7. Workshop Bilanz gezogen und wichtige Projektergebnisse vorgestellt: ein Controllingsystem für Wirtschaftlichkeitskennziffern für unverpackt-Läden, eine Toolbox zur Ansprache von Neukunden sowie ein online-Leitfaden für die rechtlichen Rahmenbedingungen. „Damit haben wir unser Ziel erreicht, durch die Erforschung der Hürden von ‚unverpackt‘, praxisnahe Lösungen zu entwickeln und die Vernetzung der Akteure zu fördern“, fasst die HNEE-Wissenschaftlerin zusammen.
Die regelmäßigen Workshops wurden für einen intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis genutzt, um Projektinhalte gemeinsam zu konkretisieren. „Das unverpackt-Projekt hat unseren Anspruch von wirksamer Forschung für und mit der Praxis in besonderem Maße erfüllt“, hebt Projektleiter Prof. Dr. Jens Pape hervor.
Für die Zukunft plant das Team der HNEE die erfolgreiche Kooperation mit dem unverpackt-Verband weiterzuführen, die existierende Expertise im Bereich Verpackungsreduktion und nachhaltiger Lebensmitteleinzelhandel auszubauen und die Praxis bei der Professionalisierung forschend zu unterstützen.