Online-Einkauf von Lebensmitteln vor allem bei Jüngeren beliebt

Was Händler tun können, um den Lebensmitteleinkauf im Internet zu verbessern

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland beim Lebensmitteleinkauf im Internet hinterher – das hat RichRelevance bei einer Befragung unter Erwachsenen in Deutschland, Frankreich, England und den USA herausgefunden. Von den befragten Deutschen kaufen nur 32 Prozent ihre Lebensmittel online ein, in Frankreich sind es 40 Prozent und in England sogar 52 Prozent. Mittlerweile gibt es in Frankreich und England bereits eine kleine Minderheit von 6 Prozent, die Lebensmittel ausschließlich online und nicht mehr im Laden einkaufen.

Foto: Lieferant bringt Lebensmittel zu Kundin an die Tür; copyright:...
Quelle: panthermedia.net / Andriy Popov

Die Umfrage zeigt aber, dass sich dies in Zukunft auch in Deutschland ändern könnte, da in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen immerhin die Hälfte der Befragten angab, Lebensmittel online einzukaufen. Am unbeliebtesten ist das Online-Shoppen von Lebensmitteln bei den über 65-Jährigen. Nur 11 Prozent in dieser Altersgruppe nutzt das Internet zum Lebensmitteleinkauf.

Das fehlende haptische Erlebnis als Bremse

Lebensmittel lieber selbst in die Hand und in Augenschein zu nehmen ist mit 71 Prozent der Hauptgrund, der Verbraucher hierzulande davon abhält, diese im Internet einzukaufen. An zweiter Stelle rangiert mit 48 Prozent, dass die Verbraucher die Lebensmittel sofort brauchen und nicht warten wollen. In der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen ist dies sogar die Hauptursache dafür, Lebensmittel nicht online einzukaufen. Darüber hinaus gaben 45 Prozent der Befragten an, dass ihnen die Lieferkosten zu hoch seien.

Zu den Gründen, warum sie Lebensmittel online einkaufen, gaben die meisten Befragten an, das es bequemer sei (60 Prozent), sie Zeit sparen (52 Prozent) und es ein größeres Angebot gibt (34 Prozent).

Fehlende Auswahl und Beratung sorgen für Frust

An das größere Angebot glauben allerdings nicht alle. So gaben 20 Prozent der Befragten an, dass sie die fehlende Auswahl an alternativen Produkten beim Lebensmitteleinkauf im Internet besonders frustriert. Auch die fehlende Beratung (14 Prozent), die wiederholte Eingabe von Präferenzen oder persönlichen Daten (13 Prozent) und die Schwierigkeiten bei der Suche nach Waren, die den Ernährungsbedürfnissen entsprechen (13 Prozent), werden von den Befragten als frustrierend empfunden.

Online-Funktionen, mit denen die Händler punkten können

Beim Lebensmitteleinkauf im Internet stehen den Händlern allerdings auch Funktionalitäten zur Verfügung, die es im Laden in dieser Form nicht gibt. Besonders hilfreich fanden 52 Prozent der Befragten die Möglichkeit, Ernährungsvorlieben (fettfrei, glutenfrei) anzugeben, auf deren Basis weitere relevante Produkte und Spezialangebote angezeigt werden. Dass die Lieferung zu einer festgesetzten Zeitspanne zusammen mit anderen Online-Bestellungen erfolgt, fanden 45 Prozent der Befragten nützlich. Dass nach dem Hinzufügen von Produkten in den Warenkorb relevante oder komplementäre Produkte für beliebte Gerichte oder Rezepte angezeigt werden, kam bei 44 Prozent der Befragten gut an. 42 Prozent finden es besonders hilfreich, wenn Alternativen angezeigt werden, sollte ein bestimmter Artikel nicht vorhanden sein. Dass sich frühere Bestellungen und Favoriten anschauen lassen und dadurch Artikel schneller gefunden werden, konnte bei 41 Prozent der Befragten punkten.

Automatische Nachbestellungen kommen bei den Älteren an

Bei den über 65-Jährigen sind 67 Prozent der Befragten damit einverstanden, dass ihr Lebensmittelhändler nach vorheriger Freigabe durch eine E-Mail- oder SMS-Bestätigung häufig gekaufte Produkte (Waschmittel, Toilettenpapier, Tierfutter) nach einem festgelegten Zeitplan automatisch nachbestellt. Das ist wesentlich höher als der Durchschnitt von 40 Prozent. Im Vergleich waren bei der jüngsten Altersgruppe, den 18- bis 25-Jährigen, nur 8 Prozent für die automatische Nachbestellung.

„Der Online-Einkauf von Lebensmitteln steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen“, erklärt Thomas Koenen, Sales Director D-A-CH bei RichRelevance. „Die Umfrage hat gezeigt, dass sich im Online-Shop noch viel verbessern lässt: von der als nervig empfundenen wiederholten Dateneingabe über die Möglichkeit, Ernährungsvorlieben anzugeben, bis hin zur Anzeige komplementärer Produkte für beliebte Rezepte – es gibt noch viel Raum für Innovation. Dabei sollten auch altersspezifische Funktionen nicht zu kurz kommen.“

Quelle: RichRelevance

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