Corona: Unterstützung durch Handel und Hersteller
Von außergewöhnlichen Maßnahmen und noch mehr Solidarität
Das Coronavirus stellt den Einzelhandel vor weitreichende Herausforderungen. Stationären Händlern droht durch die Geschäftsschließung die Insolvenz, die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Atemmasken führt zu Lieferengpässen und im Lebensmitteleinzelhandel wird dringend Personal benötigt. Krisenzeiten erfordern bekanntlich außergewöhnliche Maßnahmen, vor allem aber doch Solidarität.
eBay, Douglas und Mybudapester öffnen ihre Marktplätze und Onlineshops
eBay hat ein umfassendes Soforthilfeprogramm für kleine Unternehmen und lokale Händler initiiert, um den deutschen Handel in der Corona-Krise zu unterstützen. Das Programm zielt einerseits darauf ab, Händler, die bereits bei eBay verkaufen, zu entlasten und zu unterstützen. Andererseits sollen lokale Händler schnell und einfach Zugang zum Onlinehandel über eBay erhalten, um so Einbrüche im lokalen Geschäft auffangen zu können. Das Programm umfasst vier verschiedene Maßnahmen: Schutz des Servicestatus für eBay-Händler, Zahlungsaufschub für Verkaufsgebühren, zusätzliche Unterstützung für eBay-Händler mit stationärem Geschäft sowie Anreize für den Einstieg in den Handel bei eBay. Händler können aus dem Programm jederzeit wieder aussteigen und gehen keine langfristigen Verpflichtungen ein.
Auch Douglas unterstützt ab sofort Händler im Netz und bietet Händlern und Markenherstellern einen erleichterten Zugang zu seinem Marktplatz an. Damit soll insbesondere onlinefähigen Händlern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Produkte zu fairen Konditionen schnell und unkompliziert online anzubieten. Interessierten Händlern aus dem Bereich Beauty sowie verwandten Kategorien wie Accessoires, Schmuck oder Home Decor stellt Douglas eine eigens eingerichtete Task Force zur Verfügung, die eine schnelle, unbürokratische Prüfung und Freischaltung ihrer Angebote auf douglas.de ermöglichen soll. Grundvoraussetzung ist die Verfügbarkeit digitaler Produktdaten. Zudem müssen potenzielle Partner in der Lage sein, ihre Produkte per DHL an Endkunden in Deutschland versenden.
Mybudapester möchte mit der Öffnung seines Onlineshops insbesondere stationäre Händler unterstützen, die Designer- und Markenprodukte aus den Bereichen Schuhe, Taschen und Accessoires verkaufen. Händler müssen die Waren, die sie verkaufen möchten, lediglich direkt an Mybudapester schicken. Dieser kümmert sich dann um die Produktfotografie, stellt die Produkte auf mybudapester.com online und wickelt außerdem den Versand ab – ganz ohne zusätzliche Kosten. Händler profitieren von einem weltweiten Versand sowie einem reichweitenstarken Onlineshop. Bei Verkauf der Ware werden 25 Prozent Umsatzprovision fällig.
Schutzkittel, Atemmasken und Desinfektionsmittel made by Prada, Saint Laurent oder Jägermeister
Der Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erfordert außergewöhnliche Maßnahmen. So helfen Jägermeister, Klosterfrau, Pernod Ricard und andere Hersteller alkoholischer Getränke nun bei Engpässen von Desinfektionsmitteln aus, indem reiner Alkohol zur Verfügung gestellt wird. Jägermeister stellt beispielsweise dem Klinikum Braunschweig 50.000 Liter Alkohol für die Herstellung von Desinfektionsmittel zur Verfügung. Überschüssiger Alkohol aus der Herstellung alkoholfreier Biersorten ist ebenfalls ein Thema. Eine Sprecherin der Bremer Beck's-Brauerei bestätige gegenüber der dpa, es gingen derzeit 500.000 Liter Ethanol aus dem Unternehmen an die Desinfektionsmittelhersteller KWST und Jodima.
Auch die Fashion-Industrie setzt ihre Ressourcen ein, um in der Coronakrise zu helfen. So stellen Luxuslabels wie Saint Laurent und Balenciaga nun auch Gesichtsmasken her, um Engpässe abzufedern. Die Luxusmarke Prada widmet sich darüber hinaus auch der Herstellung von Schutzkleidung, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung mitteilte. 80.000 Arztkittel werden im Auftrag der italienischen Toskana-Region hergestellt. H&M rüstet ebenfalls die eigenen Lieferketten auf die Produktion von Schutzausrüstung für Krankenhäuser und Mitarbeiter des Gesundheitswesens um. Um so schnell wie möglich mit einer Lieferung zu beginnen, wolle die H&M Group ihre Lieferkettenkapazitäten, einschließlich ihrer weitreichenden Einkaufsoperationen und Logistikfähigkeiten nutzen, heißt es in einer Pressemitteilung.
McDonalds-Mitarbeiter helfen bei ALDI Nord und Süd aus
Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland benötigt zunehmend Personal. Die infolge der Corona-Krise massiv gestiegene Nachfrage nach Lebensmitteln belastet die Kapazitäten insbesondere in Verkauf und Logistik. McDonald’s Deutschland unterstützt in dieser Situation, indem der Konzern Mitarbeiter, die von den eigenen Restaurant-Schließungen oder dem eingeschränkten Betrieb durch die Corona-Krise betroffen sind und trotzdem ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen wollen, ab sofort ganz unbürokratisch in den ALDI Nord und Süd Filialen in Deutschland einsetzt.
Dafür haben McDonald’s Deutschland und ALDI eine Personalpartnerschaft geschlossen. Mitarbeiter von McDonald’s werden dabei gezielt an ALDI vermittelt und dort nach Bedarf eingesetzt. Sie werden zu den bei ALDI üblichen geltenden Konditionen befristet eingestellt und können nach dem Einsatz wieder zu McDonald’s zurückkehren.
Themenkanäle: Online-Handel, stationärer Einzelhandel, Coronavirus