Firmennachricht • 16.06.2014

Smartphone im Supermarkt

Studie Mobile in Retail dokumentiert aktuelle Trends

Smartphone im Supermarkt
Quelle: EHI Retail Institute

Mobile Bezahlsysteme, gezielte Angebote und Rabattaktionen per Smartphone – immer mehr Händler erkennen den Mehrwert mobiler Services für ihr Business. Das ist ein zentrales Ergebnis der neu aufgelegten Studie „Mobile in Retail“, die das EHI im Auftrag von GS1 Germany durchgeführt hat.

Im Zentrum des Interesses steht derzeit das Thema Mobile Payment: 79 Prozent der befragten Handelsunternehmen wünschen sich heute eine einheitliche technische Lösung für mobiles Bezahlen – noch vor einem Jahr waren es lediglich 33 Prozent. Dabei bescheinigen die Befragten der Near Field Communication (NFC) das größte Zukunftspotenzial als technische Lösung neben BLE und Code-basierten Verfahren. Mehr als die Hälfte der Händler plant, bis zum Jahr 2016 kontaktloses Bezahlen anzubieten. Der Studie zufolge ist der Begriff „Mobile Wallet“ inzwischen ebenfalls bei den Händlern etabliert (75 Prozent).

Das EHI retail Institute hat Tim Kiesewetter, Projektleiter Online-Payment im Forschungsbereich Zahlungssysteme und Verfasser der Studie, zu diesem Themenkomplex befragt:

Wo sehen die Händler die Vorteile der Mobile Services?

Kiesewetter: Mehr als die Hälfte der befragten Händler erhofft sich von Mobile Services vor allem eine effizientere Kundenkommunikation, eine Verbesserung des Markenimage und eine stärkere Kundenbindung. Aber es gibt auch Händler, die das Thema Mobile Services für ihr Unternehmen ablehnen. 50 Prozent der befragten Händler gaben an, dass Mobile für sie aktuell von strategischer Bedeutung ist. Im letzten Jahr waren es nur 39 Prozent.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Händler Mobile Payment anbieten?

Kiesewetter: Händler wechseln durchschnittlich alle sieben Jahre ihre Terminals aus. Die aktuell angeschafften Terminals können Funktechniken wie NFC und Optiktechniken wie 1D/2D-Code verarbeiten. Händler sehen für 2016 rund 40 Prozent ihrer Kassensysteme in der Lage, 1D/2D-Code zu lesen und anzuzeigen und rund 40 Prozent werden auch das kontaktlose Bezahlen unterstützten. Händler haben für beide Techniken die Voraussetzungen eingeplant.

Über 50 Prozent der Befragten gaben an, dass für sie in erster Linie die Kosten entscheidend sind. Die Systemumstellung soll unkompliziert sein und mit geringen Kosten für Softwareanpassungen und Hardwareanschaffung verbunden sein.

Neben den Hardware- und Software-Kosten sind die Transaktionskosten für die Händler elementar. Befragt nach dem Wunsch-Zahlungsverfahren in der Mobile Wallet gaben 47 Prozent eine mobile Lastschriftlösung, 35 Prozent die mobile girocard und nur neun Prozent eine mobile Kreditkartenlösung an. Interessanterweise ist dies sehr ähnlich zur aktuellen Verteilung der Zahlungsverfahren am POS. Dort ist die girocard (22,1 Prozent) und die Lastschrift (12,8 Prozent) ebenfalls wesentlich erfolgreicher als die Kreditkarte (5,3 Prozent).

Welche Anbieter von Mobile Payment Lösungen werden am erfolgreichsten sein?

Kiesewetter: Alle Befragten waren sich einig, dass Internetunternehmen, gefolgt von Kartenorganisationen, Banken und Mobilfunknetzbetreibern im Mobile Payment Markt vorne liegen werden.

Auf die Frage welche Bezahlform das größte Zukunftspotential hat, gaben Händler eine eindeutige Reihenfolge an. Das kontaktlose Bezahlen wird als erfolgreichste Zahlungsmöglichkeit beurteilt, gefolgt von Mobile Payment mit NFC und Mobile Payment mit 1D/2D-Code auf dem letzten Platz.

Scheinbar gibt es unter den Händlern unterschiedliche Sichtweisen. Warum ist dies so und wie lässt es sich begründen?

Kiesewetter: Den Handel gibt es nicht. Je nach Marktsegment unterscheiden sich die Händler. Bei einem Discounter ist das Schnelligkeitsargument von Mobile wichtiger als bei einem Luxus-Textiliten. Dem Luxus-Textiliten ist der Preis der Mobile-Transaktion wiederum weniger wichtig als dem Discounter. Einige Händler wie beispielsweise Aldi oder dm-drogeriemarkt geben keine Rabatte. Daher ist Mobile-Couponing für Sie uninteressant. Andere wie Rewe und Saturn/Mediamarkt nutzen ihre Rabattaktionen stark. Gerade bei neuen Themen wie Mobile Services sind die Unterschiede daher wahrnehmbar.

Die Studie Mobile in Retail ist kostenfrei im Download bei GS1 Germany erhältlich.

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