Wandel der Konsumnachfrage
Folgen der Corona-Pandemie für den Mittelstand
Etwa ein Drittel der kleinen und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland erwartet, dass durch die Corona-Krise verändertes Konsumverhalten die Nachfrage nach ihren wichtigsten Produkten oder Dienstleistungen auch nach der Krise beeinflussen wird.
Einer Analyse von KfW Research zufolge rechnen 17 Prozent der KMU (rund 650.000 Unternehmen) mit einem dauerhaften Nachfrage-Rückgang. Hierzu zählen vor allem Unternehmen aus dem Handel (20%) und dem Verarbeitenden Gewerbe (19%). Deutlich optimistischer ist das Baugewerbe, in dem nur rund 9% eine nachlassende Nachfrage erwarten.
Die Analyse zeigt, dass vor allem solche Unternehmen eher pessimistisch in die Zukunft blicken, die aktuell besonders stark von den Einschränkungen betroffen sind. Mehr als die Hälfte von ihnen erwartet einen dauerhaften Nachfrage-Rückgang. Bei Unternehmen, die nur gering oder gar nicht von den Einschränkungen betroffen sind, liegt dieser Anteil nur bei vier Prozent.
Allerdings sind die Erwartungen der KMU zur Post-Corona-Nachfrage nicht ausschließlich negativ. Rund 14 Prozent der Mittelständler erwarten, dass ihre Produkte oder Dienstleistungen nach der Krise stärker gefragt sein werden als davor. Selbst unter den Unternehmen, die sich durch die Corona-bedingten Einschränkung in ihrer Existenz bedroht sehen, gehen rund acht Prozent von einer steigenden Nachfrage nach der Corona-Pandemie aus. Rund vier von zehn Mittelständlern erwarten, dass sich die Nachfrage nach ihren Produkten wieder auf dem Vorkrisenniveau einpendeln wird, ein knappes Drittel erwartet keine Veränderungen.
Die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib, sagt zu den Befragungsergebnissen: „Die Corona-Krise könnte als Katalysator für Veränderungen im Mittelstand in die Geschichte eingehen. Für einen Teil des Mittelstands wird das pandemiebedingt geänderte Konsumverhalten zu einem nachhaltigen Nachfrage-Rückgang führen. Anpassungen werden für die davon betroffenen Unternehmen wohl unumgänglich sein. Es gilt diesen teils schwierigen Transformationsprozess mit geeigneten Fördermaßnahmen und Qualifikationsangeboten für die Beschäftigten zu begleiten. Gelingt dies, dürfte der Mittelstand als Ganzes gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Dies gilt umso mehr, als das zahlreiche KMU von dem geänderten Konsumverhalten auch profitieren werden und künftig einer stärkeren Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen gegenüberstehen.“
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