Schaufensterarten: Welches Konzept passt zu dir?
Schaufenster entscheiden nicht selten darüber, ob Kund*innen ein Geschäft betreten oder nicht. Doch welche Arten von Schaufenstern gibt es – und welche passen zu wem?
Wer durch die Innenstadt geht, merkt schnell, dass fast jedes Geschäft ein Schaufenster besitzt, dennoch gleicht keines dem anderen. Es gibt viele unterschiedliche Konzepte, die sich äußerlich sehr voneinander unterscheiden können und auch verschiedene Wirkungen auf potenzielle Kund*innen haben.
Ein Schaufenster kann einen Einblick in das Geschäft geben und über die Waren informieren. Je nach Schaufensterdekoration werden andere Kundengruppen angesprochen. Mit der Auswahl des richtigen Gestaltungskonzepts, könnt ihr eure Zielgruppe direkt ansprechen, Neugierde wecken und möglicherweise eure Kassen klingeln lassen.
Im Folgenden stellen wir euch die unterschiedlichen Schaufensterarten vor und welche Konzepte sich am besten für eure Zielkundschaft eignen.
Das Stapelfenster
Hierbei werden wortwörtlich, so viele Artikel wie möglich, übereinandergestapelt und präsentiert. Es eignet sich besonders gut, wenn ihr eine große Produktvielfalt anbietet und einfach die Aufmerksamkeit von Passant*innen gewinnen möchtet. Bei diesem Konzept eignet sich gerade die Ausstellung von Niedrigpreisprodukten, wodurch Impulskäufe gesteigert werden können.
Vorteile:
- Eyecatcher
- Überblick über viele Waren
- Gesamter Schaufenster-Platz wird genutzt
Nachteile:
- Unübersichtlich
- Zu viele Eindrücke
- Einzelne Produkt werde übersehen
Das Prestigefenster
Wenn du hochwertige und preisintensive Ware präsentieren möchtest, kommt das Prestigefenster für dich in Frage. Dabei kommt es darauf an, dass nur wenige und nur die besten Artikel ausgestellt werden. Das Prestigefenster wird häufig genutzt, um Einzelstücke zu zeigen und durch die übersichtliche Präsentation direkt die Zielgruppe anzusprechen: Tische, Büsten oder Mannequins dienen als Requisiten zur Veranschaulichung der Produkte.
Vorteile:
- Übersichtlich
- Einzelne Produkte im Fokus
- Zielorientiert
Nachteile:
- Dargestellte Waren müssen wertig sein
- Nur wenige Produkte werden gezeigt
- Kleine Artikel können im Schaufenster untergehen
Das bedarfsorientierte Fenster
Wenn du Produktlinien anbietest, ist das bedarfsorientierte Fenster ideal. Bei dieser Art von Schaufenster steht das Warensortiment von einem Hersteller im Vordergrund, wodurch Verbraucher*innen eine komplette Übersicht zusammenhängender Produkte geboten wird. Allerdings gilt zu beachten, dass bei der Gestaltung ein Hauptprodukt festgelegt wird, womit die Blicke der potenziellen Kundschaft gezielt gefangen und geführt werden.
Vorteile:
- Zusammenhängende Produkte auf einem Blick
- Gezielte Blickführung
Nachteile:
- Kann schnell unübersichtlich wirken
- Erfordert größere Aufmerksamkeitsspanne der Kundschaft
Das Anlass-Fenster
Das Anlass-Fenster oder auch saisonales Schaufenster, eignet sich für alle Arten des Einzelhandels. Festlichkeiten wie Weihnachten und Ostern oder auch ganze Jahreszeiten lassen sich sehr gut in der Schaufenstergestaltung darstellen. Da bestimmte Ereignisse im Vordergrund stehen, machen die Schaufenster auf die Bedarfe der Passant*innen aufmerksam, damit bestimmte Waren noch rechtzeitig gekauft werden.
Vorteile:
- Eyecatcher durch Aktualität
- Viele Dekorationsmöglichkeiten
Nachteile:
- Nur eins unter vielen
- Nur für Kunden mit Bedarf attraktiv
Das Themenfenster
Besitzt du ein Geschäft, in dem es schwierig bis unmöglich ist Produkte im Schaufenster zu präsentieren? Dann empfiehlt sich hier das themenbasierte Fenster, um potenzielle Kund*innen neugierig zu machen. Durch den Einsatz von Dekoelementen, Bildern, Plakaten und Schriftzügen können bestimmte Themen inszeniert werden, wodurch die Möglichkeit entsteht eine Geschichte zu erzählen. Dadurch wirkt das Schaufenster lebendig und interessant. Gerade bei Reisebüros lassen sich häufig themenorientiere Schaufenster wiederfinden.
Vorteile:
- Wirkt unaufdringlich
- Kreative Gestaltungsmöglichkeiten
- Lebendig und interessant
Nachteile:
- Keine Produktpräsentation
- Oft aufwendig
- Streuverluste durch zu spezielle Themen
Das Durchblickfenster
Wie der Name schon vermuten lässt, haben die potenziellen Kund*innen bei dieser Art des Schaufensters die Möglichkeit direkt in das Innere des Geschäfts zu blicken. Warenpräsentation steht hier nicht im Mittelpunkt, dennoch solltest du darauf achten, dass das Ladeninnere ansprechend ist und verkaufsstarke Waren von außen sichtbar sind. Da Verbraucher*innen bereits von außen einen guten Eindruck über die Geschäftsräume bekommen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Laden betreten.
Vorteile:
- Überblick von außen
- Hemmschwelle zum Eintreten sinkt
- Keine Dekoration notwendig
Nachteile:
- Kann unscheinbar wirken
- Keine direkte Warenpräsentation
Das blinde Fenster
Dieses Konzept eignet sich nicht für einen permanenten Einsatz und wird nur selten eingesetzt. Das blinde Fenster verhindert den Blick ins Ladeninnere und es werden keine Produkte beworben. Allerdings kann diese Art von Schaufenster Informationen liefern und die Neugier von möglicher Kundschaft wecken, wenn du es während eines Ladenumbaus oder für die Zeit vor einer Neueröffnung interessant und kreativ in Szene setzt.
Vorteile:
- Renovierungen überbrücken
- Neugierig machen
Nachteile:
- Kein Blick ins Innere
- Keine Warenausstellung
Das Bühnenfenster / Fantasiefenster
Zu guter Letzt kommen wir zu dem Bühnenfenster oder auch Fantasiefenster. Hierbei handelt es sich um eine selten genutzte Schaufensterart, da es eine große Darstellungsfläche verlangt. Wenn es richtig umgesetzt wird, können ähnlich wie beim Themenfenster Geschichten erzählt werden. Das Bühnenfenster lässt bestimmte Szenarien erkennen, indem Waren von Schaufensterpuppen vor einem zum Thema passenden Hintergrund präsentiert werden.
Vorteile:
- Wirkt lebendig und einladend
- Emotionen werden vermittelt
Nachteile:
- Benötigt großes Schaufenster
- Schwer umzusetzen