App schafft individuelles Einkaufserlebnis
Das Schweizer Handelsunternehmen Valora eröffnete seine ersten kassenlosen Convenience Stores
Valora / 2016 aarephoto.com
Der Zugang, die Erfassung der Waren und das Bezahlen erfolgen über die avec-Smartphone-App. Eine Kernkomponente bildet die Scan-Engine des Mobile-Computer-Vision-Spezialisten Scandit.
Die Zukunft des Shoppens – egal, ob online oder offline – ist ohne Smartphone eigentlich nicht mehr denkbar. Mit dem Future Store avec X und der avec box am Zürcher Hauptbahnhof hat Valora neue Maßstäbe gesetzt. In beiden Fällen handelt es sich um Convenience Stores. Convenience steht dabei sowohl für Nahrungs- und Genussmittel des täglichen Bedarfs und das Wichtigste für den Haushalt als auch für schnelles sowie unkompliziertes Einkaufen. Dazu gehören idealerweise Öffnungszeiten von 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche.
Der Future Store avec X ist das Innovationslabor von Valora. Hier können Kunden neue Trends beim Einkaufen erleben und ausprobieren, beispielsweise neue Arten des Bezahlens oder den personalisierten Einkauf. Voraussetzung dafür ist die avec-Smartphone-App. Nachdem sich potentielle Kunden mit den persönlichen Angaben ihrer ID-Karte – oder einem anderen maschinenlesbaren Ausweis – über die Kamerafunktion des Smartphones registriert haben, scannen sie mit der App den QR-Code an der Eingangstür und erhalten anschließend Zugang zum Verkaufsraum. Im Convenience Store scannen sie mit der in die App integrierten Scan-Engine von Scandit den Barcode der gewünschten Produkte und legen sie in ihren Warenkorb. Abgeschlossen wird der Einkauf mit der Funktion „Bezahlen“.
Die avec-App ist für iOS und Android verfügbar. Eine Kernkomponente der App bildet die Scan-Engine – Software, die jedes mobile Endgerät mit einer Kamera in einen leistungsfähigen Barcode- und Text-Scanner verwandelt – des Schweizer Mobile-Computer-Vision-Spezialisten Scandit. Damit erfassen Kunden sowohl ihre ID-Karte bei der erstmaligen Registrierung, den QR-Code an der Eingangstür als auch die Barcodes der Produkte. „Wir kannten Scandit bereits aus früheren Projekten als innovativen Technologiepartner und wussten, dass wir uns auch bei der avec-App auf deren Scan-Engine verlassen können. Sie arbeitet auch unter schwierigen Lichtverhältnissen schnell und zuverlässig. Mit dem Barcode Scanner SDK von Scandit ließen sich die Scanfunktionen problemlos in die App integrieren“, berichtet Dominique Martin, Managerin Consumer Application bei Valora in Muttenz bei Basel. „Die Kerntechnologie muss sicherstellen, dass die App schnell und problemlos funktioniert, eine attraktive Customer Experience bietet und auch für eine große Kundenbasis skalierbar ist.“ Fehlerfreie und zuverlässige Scan-Performance ist zentral in jeder Scan-&-Go-App, da sonst die Kundenzufriedenheit gefährdet ist.
Im Future Store avec X testet Valora unter anderem das personalisierte Einkaufen. Dabei setzt der Handelskonzern Technologien ein, die bislang im Convenience-Segment noch nicht genutzt wurden. Nachdem Kunden den QR-Code beispielsweise an der Kaffeemaschine eingescannt haben, wählen sie ihre individuelle Kombination aus und der Automat merkt sich dann die Auswahl für das nächste Mal.
Neues Store-Format in einer kompakten Box
Zusätzlich zu ihrem Innovationslabor, das zeitlich unbefristet betrieben wird, testete Valora vom 6. bis 22. April 2019 mit der avec box im Zürcher Hauptbahnhof ein neues, kompaktes Store-Format – avec box. Die Verkaufsfläche beträgt rund 50 Quadratmeter – im Vergleich dazu sind es bei einem typischen Discounter zwischen 800 und 900 Quadratmeter. Auch hier ist die avec-App Voraussetzung für das Einkaufen.
Mit der avec box, deren technische Kernlösung inklusive Integration in die Backend-Systeme in nur fünf Monaten entstand, will Valora ein neues Store-Format und dessen Akzeptanz erproben. Ebenso wie der Future Store avec X ist auch die avec box einer der Bausteine der vom Top-Management des Handelsunternehmens getriebenen Digitalstrategie. Mit der avec box testet Valora digitale Möglichkeiten, um den Kunden mehr Flexibilität sowie Geschwindigkeit und vor allem ein einfacheres Einkaufen zu bieten, wobei die Scan-Engine von Scandit dazu wichtige Grundlagentechnologien beisteuert.
„Unser Ziel war es, möglichst schnell eine erste funktionsfähige Version zu präsentieren, die Kunden einzubinden, mit ihnen zu lernen und mit diesem Wissen das Modell weiterzuentwickeln“, erläutert Felicitas Suter, Senior Digital Innovation Manager bei Valora. Diese Erfahrungen sind wichtig für weitere Tests an verschiedenen Orten in der Schweiz. In der kassenlosen avec box waren in Zürich während der Haupteinkaufszeiten Valora-Mitarbeiter vor Ort präsent. Sie unterstützten Kunden bei Fragen zu App und Einkauf und sorgten für volle Regale und einen sauberen Laden.
Die IT-Infrastruktur ist in der Cloud
Die gesamte IT für den kassenlosen Minisupermarkt läuft in der Cloud. Die mobile App inklusive der Scan Engine sowie die Bezahlfunktionen sind in eine Backend-SAP-Landschaft eingebunden, genauer gesagt in die Customer-Experience- und E-Commerce-Cloud-Plattform SAP C/4HANA.
Bei der Registrierung mit ihrer ID-Karte kommunizieren Kunden technisch betrachtet mit der SAP Customer Data Cloud. Diese cloudbasierte Applikation unterstützt Valora dabei, die Vorgaben der EU-DSGVO für die Sicherheit und den Schutz personenbezogener Daten einzuhalten. Die SAP Commerce Cloud stellt die Werkzeuge bereit, mit denen Valora die Customer Experience entwickelt und bereitstellt.
„Die Customer Experience spielt in dem gesamten avec-Convenience-Konzept von Valora eine zentrale Rolle. Der Prozess beginnt mit der Registrierung und reicht über die Kundenansprache und das Fehlerhandling bis zur Bezahlung“, berichtet Dominique Martin. „Customer Experience und Convenience sind eng miteinander verzahnt. Bei den neuen avec-Formaten ist Convenience nicht nur prägend für das Sortiment der Stores, sondern für das gesamte Einkaufserlebnis.“
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