Digitaler Lifestyle zum Anfassen und Ausprobieren
Store Konzept “Saturn Connect” lockt technikaffines Publikum
Ein Hotspot für den digitalen Lifestyle und ein Paradies für Digital Natives ist der Saturn Connect Store in Köln. Er ist erst der zweite Store seiner Art und wurde im Oktober 2015 eröffnet. Angesiedelt in der berühmten Schildergasse liegt er in fußläufiger Entfernung zur Hauptfiliale in der Hohe Straße, von der er auch beliefert wird. Er verfügt über eine Fläche von rund 500 Quadratmetern, die sich auf zwei Etagen verteilen.
Das Sortiment ist mit etwa 8.000 Artikeln auf den vernetzten Lifestyle zugeschnitten. Die vier digitalen Themenwelten geben das Spektrum vor und dienen gleichzeitig als Innovationstreiber.
Im Bereich „Connected Mobile“ dreht sich alles um Smartphones, Notebooks und Tablets sowie die dazugehörigen Services. „Connected Home“ zeigt Produkte und Lösungen für ein vernetztes Zuhause, während in der Themenwelt „Connected Fitness“ Wearables, Action-Cams und Wellnessprodukte vorgestellt werden. Der Bereich „Connected Discovery“ konzentriert sich auf Innovationen und Neuheiten wie Virtual Reality-Brillen und Appcessories, also kleine Gadgets, die sich über das Smartphone steuern lassen.
Store mit Auszeichnung
Schon beim Betreten des Stores wird klar: Nichts erinnert an das Design der bekannten Saturn Läden. Futurismus trifft auf Industrial Chic, klare Linien und eine reduzierte Architektur auf digitale Highlights. So werden im Eingangsbereich besondere Produkte in kleinen beleuchteten Schaukästen präsentiert. Darunter befinden sich auch 3D-Miniaturausgaben der Mitarbeiter sowie die Auszeichnung zum „Store of the Year 2016“. Auch eine „Pop-up-Zone“ mit Produktexponaten, die im Zwei- bis Vierwochenrhythmus gewechselt werden, ist dort zu finden.
Digitale Elemente, wohin das Auge blickt
Direkt gegenüber des „Best-of-Apple“-Bereichs, in dem das komplette Produktportfolio des Herstellers angeboten wird, befindet sich in der oberen Etage eine Touchscreen-Stele. Hier können Kunden nach weiteren Produkten suchen, direkt bestellen und in den Markt oder nach Hause liefern lassen. Dieser Service gehört zum Multichannel-Konzept des Stores. Der Kunde soll jederzeit vollen Zugriff auf das Gesamtsortiment haben – sei es online, mobil oder am POS. Eine zweite Stele befindet sich in der unteren Etage.
Ein weiteres Highlight ist eine „Hypebox“ in der unteren Etage. Dabei handelt es sich um einen transparenten Touch-Schaukasten. In diesem Fall wurde das Huawei P9 präsentiert. Weitere Informationen können über den Touchscreen abgerufen werden, der sich ähnlich dem eines Smartphones bedienen lässt, während man im Hintergrund das Produkt sieht. Durch Scrollen können weitere Produktbeschreibungen, -videos oder die speziellen Eigenschaften der Kamera aufgerufen werden.
Eine Besonderheit ist die Licht- und Soundinszenierung des Shops. Hintergrundmusik wird über einen eigenen Streamingdienst ausgeliefert und das Licht über eine App gesteuert. Die LED-Technologie untermauert die technikaffine Atmosphäre. Sich kreuzende Langfeldröhren greifen das Thema „vernetzte Welt“ auf. Der komplette Store ist außerdem mit Electronic Shelf Labels ausgestattet, um auf aktuelle (Online-) Preisänderungen schnell reagieren zu können.
Digital Natives als Mitarbeiter
Ein besonderes Augenmerk – und da hebt sich der Store von den anderen Saturn-Filialen ab – liegt auf der Beratung, dem Connected Service. Die Mitarbeiter sind im Idealfall nicht nur Berater oder Techniker, sondern vor allem Digital Natives. Daher werden sie mit Tablets ausgerüstet, um Kunden individuell beraten zu können, und durchlaufen alle ein vierwöchiges Bootcamp. Auch Schulungen sowie Informationsveranstaltungen zu neuen Lifestyle-Produkten werden hier für den Kunden angeboten.
An der „Smartbar“ erhält der Kunde schnelle Vor-Ort-Hilfe, kann sein Handy einrichten, Daten überspielen oder defekte Geräte sofort vor Ort reparieren lassen. Die Mitarbeiter können Folien auf die Devices auftragen und Cover bedrucken. Zusätzlich gibt es eine App-Beratung.
Costumer Experience: Anfassen und Ausprobieren erlaubt
Auch die Costumer Experience ist hier eine andere, denn der Kunde soll die Produkte aktiv erleben. Großzügige Flächen und eine Lounge laden zum intensiven Testen und Ausprobieren ein. In der Connect it-Area können Fußballbegeisterte beispielsweise Virtual Reality-Torwandschießen spielen.
Direkt neben der Smartbar steht eine Kabine in futuristischem Design. Dabei handelt es sich um ein Fotostudio, in dem sich 70 Kameras befinden. Hier wird der Kunde dreidimensional erfasst und erhält dann ein 3D-Figur. Kunden kommen teilweise nur in den Store, um sich hier individuelle Aufsätze für ihre Hochzeitstorte drucken zu lassen.
Auch an After-Sales-Programmen beteiligt sich dieser Store. So zum Beispiel zur Photokina oder Crime Cologne, während der Autoren ihre Romane von eBook-Readern vorlesen.
Die „Geiz-ist-geil“-Mentalität ist einer Besinnung auf den Kunden und auf das stationäre Einkaufserlebnis gewichen. Der „Future Store“ adressiert einerseits den Lebensstil des jungen, technikaffinen Publikums, fungiert andererseits auch als Testmarkt und Multichannel-Store. Sollte sich das Konzept bewähren, könnten sich vielleicht bald einige Bestandteile in den Standardmärkten wiederfinden.
Themenkanäle: Multichannel Commerce, Design