Daten entwickeln sich zunehmend zum Herzstück eines fast jeden Geschäftsmodells. Die Fähigkeit Daten aus verschiedenen Quellen in Echtzeit zu erheben, zu analysieren und aus den gewonnenen Informationen Erkenntnisse abzuleiten, kann den Unterschied machen, ob ein Kunde gewonnen wird oder dieser sich stattdessen für die Konkurrenz entscheidet. Eine der Branchen, in denen Daten sich besonders auf Erfolg oder Misserfolg auswirken, ist der Einzelhandel.
Der Einzelhandel ist weltweit einer der am härtesten umkämpften Märkte. Den stationären Einzelhändlern gelang es nicht, mit ihren Konkurrenten aus dem E-Commerce-Umfeld mitzuhalten im Hinblick auf die Nutzung von Daten zur Verbesserung des Kundenerlebnisses – vom Betreten des Ladens über die Bezahlung und darüber hinaus. Während der Online-Handel seine digitalen Besucher trackt und analysiert und ihnen vom Besuch der Webseite bis hin zum Kauf virtuell folgen kann, haben stationäre Einzelhändler bisher Probleme damit gehabt, dasselbe Level an Analysen zu erreichen.
Netzwerk-Kameras mit Analyse-Software bieten die gleichen Informationen wie im Online-Handel
In Netzwerk-Kameras integrierte Analyse-Software gewährt stationären Einzelhändlern ebenso direkt vergleichbaren Daten, wie sie der Online-Handel zur Verfügung hat. Damit können sie die physische Umgebung verbessern und experimentieren, wie sich dadurch die Verkäufe erhöhen.
Um beispielhaft eine der fundamentalen Kennziffern einer E-Commerce-Webseite heranzuziehen: Traffic bzw. Besucher. Mit relativ simpler Analyse-Software und Netzwerk-Kameras können Ladenbesucher gezählt werden, sobald sie das Geschäft betreten.
Dasselbe gilt auch für die Customer Journey: Mithilfe von Analyse-Software und Netzwerk-Kameras kann der Weg des Kunden innerhalb eines stationären Ladens nachverfolgt werden, beispielsweise wo genau Kunden stehen bleiben, welche Point-of-Sale-Auslagen ihre Aufmerksamkeit gewinnen oder eben auch nicht. Der direkte Vergleich mit den Analysemethoden im Online-Bereich zeigt, welche Optimierungen im stationären Laden selbst sinnvoll sind. Video-Displays und sogar Audio-Ankündigungen im Laden können Kunden dazu bewegen etwas zu kaufen, im selben Maße wie es auch Popup-Banner und zugeschnittene Online-Ads machen.
Der Online-Handel bietet Live-Chats an, sobald erkannt wird, dass Kunden feststecken, unsicher sind oder mehr Informationen über ein Produkt benötigen. In der digitalen Welt basieren viele Chats jedoch auf automatisierten Bots anstatt auf echten Kundendienst-Mitarbeitern, wodurch stationäre Einzelhändler hier einen klaren Vorteil haben.
Ein weiteres bekanntes Thema aus dem E-Commerce sind Abbrüche des Kaufvorgangs, nachdem Produkte bereits in den Warenkorb gelegt wurden – dadurch entgehen Online-Händlern Millionen von Käufen jährlich. Kunden fügen Produkte zu ihrem virtuellen Warenkorb hinzu, aber aus irgendeinem Grund entscheiden sie sich letztendlich gegen den Kauf. Einer der Hauptgründe für Kaufabbrüche im stationären Einzelhandel sind zu lange Warteschlangen. Mithilfe einer Monitoring-Software, die diese Warteschlangen analysiert, können stationäre Einzelhändler auf wachsende Warteschlangen und daraus resultierende Wartezeiten reagieren und Mitarbeiter an freie Kassen lotsen, wodurch sich die Warteschlangen aufteilen und sich die Wartezeit somit für den Kunden verringert– dies wiederum führt zu mehr abgeschlossenen Verkäufen.
Online- und stationärer Handel verfügen inzwischen tatsächlich über gleiche Voraussetzungen, vorausgesetzt, die technischen Möglichkeiten werden angenommen.