Bericht • 21.10.2014
Gerätefehler und Strom-Probleme als Kostenfaktor im Retail-Markt
Spar Nordengland erhöht Wirtschaftlichkeit durch Verbesserung der Stromqualität
Dass Rauschen, Überspannungen und andere transiente Phänomene im Stromnetz sensible Geräte beschädigen oder gar zerstören können, ist schon seit längerem bekannt. Ein Bereich, den solche Störungen besonders hart treffen, ist der Einzelhandel, da hier Ausfälle im Computersystem oftmals direkt den Verkaufsprozess unterbrechen, die Kunden frustrieren und zum Verlust von Verkäufen führen.
Wie groß die finanziellen Folgen von schlechter Stromqualität aber tatsächlich sein können, haben unlängst die Gegenmaßnahmen von amerikanischen und englischen Firmen gezeigt: So konnte einer der wichtigsten Spar-Großhändler in England durch Stromkonditionierungssysteme die Service-Anrufe zur Reparatur kritischer Anlagen, speziell am Electronic Point of Sale (EPOS) und im Backoffice, um insgesamt 80 Prozent senken.
James Hall & Co. Ldt. ist einer von nur sechs britischen Spar-Großhändlern und bedient rund 500 Geschäfte im Gebiet zwischen der schottischen Grenze und Nordwales. Das Unternehmen versorgt diese Verkaufsstellen mit allem zum Betrieb Nötigen, von Produkten und Displays über das Ladendesign bis zu Rechnungs- und Geschäftssystemen. Idee dahinter ist ein One-Stop-Shop, der die Wirtschaftlichkeit und die Spar-Standards sicherstellen und den Händlern Zeit und Aufwand sparen soll. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die IT-Abteilung, die den technischen Support, Wartungsarbeiten und Modernisierungen an den Computersystemen der Einzelhändler verantwortet.
Um die Jahrtausendwende begann die Spar-Gruppe auch in den Tankstellen-Einzelhandel zu expandieren, aktuell gibt es in diesem Segment über 120 Läden. Dazu musste allerdings eine Lösung gefunden werden, wie die Tankstellen-Software zweckmäßig in das bestehende Software-System von Spar integriert werden konnte. Die Gruppe schloss dazu eine Partnerschaft mit HTec, dem im Vereinigten Königreich führenden Anbieter von Handels- und Kundenbindungssystemen für Tankstellen. Das Unternehmen sollte die Software und James Hall & Co. die entsprechende Hardware sowie die Backoffice-Ausstattung liefern.
Modulare Schutz- und Filterbausteine für gleichmäßigen Strom
Da HTec langjährige Erfahrungen mit der Wichtigkeit der Stromqualität hat, gehört es zu seiner Politik, an jedem Standort Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) mit integriertem Stromkonditionierer zu installieren, um die sensible IT vor Stromausfällen und Schwankungen in der Energieversorgung zu schützen. James Hall & Co. hatte allerdings mit anderen USV-Geräten schlechte Erfahrungen gemacht: „Ich war zunächst skeptisch. Ein paar Jahre zuvor hatten wir USVs aus den Geschäften entfernt, weil sie so viele Probleme verursachten“, so Mike Crompton, Technical Support Manager für Retail IT des Großhändlers. HTec bestand jedoch darauf, dass die Tankstellen mit Stromkonditionierern des auf Qualitätsstrom spezialisierten Unternehmens Powervar abgesichert werden müssten.
Diese arbeiten mit dem modularen ABC-Prinzip, bei dem verschiedene Filter- und Schutzkomponenten je nach Bedarf zusammengestellt werden, um eine gleichmäßige Energieversorgung sicherzustellen. Die übliche Konfiguration umfasst neben einem Überspannungsableiter gegen gefährliche Transienten und einem Rauschfilter gegen hochfrequente Störsignale einen niedrigohmigen Trenntransformator, der die Gleichtaktstörspannungen abfängt, die für die meisten Computerabstürze verantwortlich sind. Weitere mögliche Bestandteile sind ein Spannungs- und ein Frequenzregler, die unabhängig von der Netzqualität für die gewünschte Gleichförmigkeit des Betriebsstroms sorgen, sowie ein Backup-System zur Überbrückung von Stromausfällen.
Deutlicher Rückgang von Datenkorruption
Nachdem HTec auf den Schutzsystemen beharrte, prüfte Crompton die Leistung der Geräte genauer: „Ich war sofort beeindruckt. Die Probleme bei den EPOS- und Backoffice-Systemen gingen im Vergleich zu nicht-geschützten Systemen um 80 Prozent runter.“ Versuchsweise wurden in einem Spar-Markt in Lancaster, der bislang durchschnittlich einmal pro Woche wegen korrumpierter Daten den Service gerufen hatte, alle sieben Kassen und der Büro-PC mit Powervar-Systemen – ohne USV-Komponente – ausgestattet. Die Häufigkeit der Anrufe ging danach sofort deutlich zurück. Die damit verbundenen Kosteneinsparungen und der verbesserte Kundenkomfort bedeuteten einer gravierenden Verbesserung des Return on Investment (ROI). Tatsächlich machte sich die Maßnahme bereits innerhalb einiger Monate bezahlt – nicht nur weil es weniger Servicefälle gab, sondern auch weil diese schneller gelöst werden konnten, da Festplatten-Fehler und Datenkorruption praktisch nicht mehr vorkamen.
Eine zweiwöchige Untersuchung der Stromqualität in 20 Geschäften ergab daraufhin, dass an jedem Standort mindestens ein Spannungsereignis aufgetreten war, das groß genug war, um die Festplatte zu zerstören. Hinzu kamen kleinere Störungen, die eine schleichende Schädigung bewirken konnten. Ein Grund dafür sind Schwankungen in der Energieversorgung. Viele Stromgeneratoren sind schon Jahrzehnte alt und entsprachen zwar den Anforderungen ihrer Zeit, genügen aber längst nicht mehr den Ansprüchen der heute weit verbreiteten, empfindlichen High-Tech-Geräte. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse und der praktischen Erfahrungen an den Tankstellen, entschied sich James Hall & Co. daher, in allen von ihnen betreuten Spar-Märkten Powervar-Anlagen zu installieren.
Längere Lebensdauer der Hardware und vergünstige Wartungsverträge
Die Geräte wurden innerhalb von zwölf Monaten in allen Geschäften, die zur Erneuerung der Ausstattung anstanden, eingebaut und zeigten schnell zwei Effekte: Die Service-Anrufe halbierten sich und die übrigen Probleme mit der IT lassen sich jetzt schneller identifizieren und lösen. Auch erwiesen sich die Anlagen als verlässlicher und leichter zu bedienen als die USV-Systeme, mit denen das Unternehmen vorher gearbeitet hatte. James Hall & Co. prüft derzeit die Möglichkeit, den ROI durch die um 20 Prozent längere Lebensdauer der Hardware und eine Kostenreduktion bei den Wartungsverträgen noch weiter zu erhöhen. Technik-Support-Manager Crompton rechnet bei einer Investition von £130.000 in die Powervar-Geräte mit zusätzlichen Einnahmen aus der Hardware-Vermietung von £2 Millionen. Gerechnet haben sich die Schutzsysteme schon nach wenigen Monaten.
Darüber hinaus schützen die Anlagen nicht nur vor Schwankungen aus dem Stromnetz, sondern verbessern auch die interne Energieversorgung. So sind in manchen Geschäften Kartonagen-Zerkleinerer im Einsatz, die soviel Strom ziehen, dass sie große Energieeinbrüche bis hin zum Flackern der Ladenbeleuchtung verursachen können. Die Stromkonditionierer verhindern auch solche „hausgemachten“ Störungen und sorgen für einen zuverlässigen Betrieb.
Quelle: Powervar Deutschland GmbH
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