Mehrheit der Online-Shopper kauft am liebsten im Onlineshop der Hersteller

Stationärer Handel ist weiterhin wichtiger Bestandteil für das Markenerlebnis

Globus in Einkaufswagen
Quelle: Thorben Wengert/pixelio.de

Lange Zeit war Markenvielfalt ein entscheidende Erfolgsfaktor für den Einzelhandel. Nun gewinnt der Direktvertrieb der Markenhersteller stetig an Bedeutung. Über die Hälfte der Shopper kauft Produkte lieber direkt in den Webshops der Hersteller als über entsprechende Online-Angebote anderer Händler. Konsumenten erwarten hierbei ansprechende, gut strukturierte Einkaufserlebnisse sowie passende Social Media Angebote der Markenhersteller. Doch für ein umfassendes Markenbild spielt auch das stationäre Geschäft noch eine wichtige Rolle. Das sind zentrale Ergebnisse der „Global Brand Survey“ von Astound Commerce, der weltweit größten Digital Commerce Agentur in privater Hand. Befragt wurden insgesamt 1.000 Konsumenten, die in den letzten 6 Monaten online eingekauft haben.


Hohe Ansprüche an Webshops der Markenhersteller


Über die Hälfte der befragten Shopper (55 Prozent) bevorzugt den direkten Kauf im Shop der jeweiligen Marke gegenüber dem Kauf bei Online-Händlern. Durch den direkten Einkauf bei den Herstellern versprechen sie sich ein umfassenderes Sortiment sowie wettbewerbsfähigere Preise. Ein weiteres zentrales Ergebnis: Die Kunden erwarten einen überzeugenderen Markenauftritt als auf den Webseiten von Händlern. Diese hohen Erwartungen treffen insbesondere auf die Zielgruppe der Millennials zu: 45 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 34 gaben an, dass sie auf der Hersteller-Website ein ansprechendes Markenerlebnis erwarten, bei dem sie ein Gefühl für Produkte und Marke entwickeln können. Fast ein Drittel (32 Prozent) dieser Zielgruppe bestätigte außerdem, dass die Webseiten der Markenhersteller technisch ausgefeilter seien, als die der Händler. Der Weg hin zu den Webshops der Marken führt sehr häufig über Social Media Kanäle. Bei 51 Prozent der Befragten waren Facebook, Pinterest & Co Auslöser für den Besuch der Website – unter den Millennials sogar 64 Prozent.


An- und Ausprobieren – im Laden oder virtuell


Doch Online-Shops und Social Media Kanäle bedeuten nicht das „Aus“ für das klassische, stationäre Geschäft. 59 Prozent der Befragten besuchen gerne einen physischen Store, um die Marke in allen Facetten zu erleben – ein Gefühl, das ihnen der Online-Shop oft nicht bieten kann. Denn 70 Prozent der Befragten wollen die Produkte vor dem Kauf fühlen und anfassen. Wichtig ist ihnen außerdem, dass die Verkäufer Zugriff auf das Lager haben (46 Prozent) und diese direkte Bestellungen tätigen können (52 Prozent).

Ansätze, diesen Bedürfnissen auch online gerecht zu werden, bieten Virtual und Augmented Reality. Sie ermöglichen Kunden, die Produkte vor dem Kauf zu testen und die Marke hautnah zu erleben – ohne dafür ein Geschäft besuchen zu müssen. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass für sie virtuelle Anprobe-Tools beim Online-Shopping von Kleidung und Accessoires sehr hilfreich seien. Für 24 Prozent der Befragten sind bei größeren Anschaffungen für die Wohnung, wie Möbel oder Haushaltsgeräte, Raumplanungs-Tools essentiell.

„In unserer Studie haben wir das Einkaufsverhalten der Konsumenten untersucht und gezeigt, wie sie sich ein gelungenes Shopping-Erlebnis vorstellen.“, sagt Lauren Freedman, SVP of Digital Strategy bei Astound Commerce. „Klar ist: Die Rolle der Markenhersteller hat sich stark gewandelt. Ob online, mobil oder im klassischen Geschäft: Viele Konsumenten suchen den direkten Kontakt zur Marke oder wollen direkt von dort kaufen. Daher ist ein gelungener, einheitlicher Auftritt über alle Kanäle unerlässlich. Gleichzeitig müssen Marken kreative Wege finden, um den Ansprüchen der Konsumenten gerecht zu werden – und diese ändern sich permanent. Investitionen in entsprechende Einkaufserlebnisse und der Aufbau einer Unternehmenskultur, die ein solches Modell fördert, sind somit von entscheidender Bedeutung. Ausgangspunkt ist dabei, seinen Kunden genau zu kennen und dann seine Erwartungen zu übertreffen. Nur so ist langfristige Loyalität zur Marke zu erreichen.“

Weitere Informationen zur Studie sind hier verfügbar.

Quelle: Astound Commerce

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