Sprachsteuerungen erfreuen sich großer Beliebtheit: Drei von vier Deutschen (75 Prozent) haben bereits Erfahrungen mit digitalen Sprachassistenten gesammelt oder können sich vorstellen, diese zu nutzen. Die Befragten schätzen vor allem den schnellen Zugriff auf Informationen, fürchten sich aber vor Datenmissbrauch und Überwachung.
Dabei haben jüngere Nutzer mehr Bedenken als ältere. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Kantar TNS im Auftrag des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hervor.
Sprachassistenten erfreuen sich großer Beliebtheit. Ganz hoch im Kurs steht Google Assistant beziehungsweise Google Now – 29 Prozent der Deutschen haben hiermit schon Erfahrungen gemacht. Außerdem häufig genannt werden Apples Siri (22 Prozent), Cortana von Microsoft (14 Prozent) und Amazon Alexa (12 Prozent). Insgesamt 56 Prozent der Befragten haben schon mal digitale Sprachassistenten genutzt, weitere 19 Prozent können sich vorstellen, das in Zukunft zu tun. Nur jeder Vierte (25 Prozent) schließt die Nutzung kategorisch aus.
Während ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) überhaupt keine Bedenken bei der Nutzung hat, fürchtet jeder Dritte (33 Prozent) den Missbrauch seiner Daten oder eine Überwachung/Abhören durch Andere. 29 Prozent geben an, es komisch zu finden, mit einem Sprachassistenten zu sprechen – Frauen (34 Prozent) eher als Männer (24 Prozent).
„Dass eine derart neue Art der Kommunikation auf den ein oder anderen befremdlich wirkt, ist vollkommen normal“, sagt BVDW-Vizepräsident Achim Himmelreich. „Wirklich alarmierend hingegen ist, dass jeder Dritte Angst vor Datenmissbrauch und Überwachung hat. Hier besteht auch aus Sicht der Branche Handlungs- und Aufklärungsbedarf, denn obwohl es im Anfangsstadium natürlicherweise Bedenken gibt, wird die Konversation mit künstlicher Intelligenz in nicht allzu ferner Zukunft ganz selbstverständlicher Teil des Alltags sein.“
Jüngere Nutzer stehen Sprachassistenten kritischer gegenüber als ältere: Nur 12 Prozent der Befragten im Alter zwischen 16 und 24 Jahren haben keinerlei Bedenken, in der Altersgruppe 45 bis 54 Jahre hingegen sind es 25 Prozent. Dem gegenüber stehen aus Sicht der Befragten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten digitaler Sprachassistenten.
Vier von zehn Befragten (39 Prozent) schätzen den schnellen Zugriff auf Informationen (zum Beispiel Wikipedia), ähnlich viele (38 Prozent) finden die Suchmaschinensuche besonders interessant. Sowohl Smart-Home-Anwendungen (Männer: 23 Prozent; Frauen 15 Prozent) als auch Multimediasteuerung (Männer: 32 Prozent; Frauen 23 Prozent) sind bei Männern weitaus beliebter als bei Frauen. Jeder Neunte findet Online-Shopping (12 Prozent) und Essen bestellen (11 Prozent) per Sprachassistent interessant.