Studie: Digitalisierung im Lebensmitteleinzelhandel
In gut jedem zweiten Supermarkt fehlen noch die technischen Voraussetzungen
Obwohl der Lebensmitteleinzelhandel das Potenzial längst erkannt hat, geht es mit der Digitalisierung doch langsamer voran als geplant.
Ein wichtiger Grund: In 54 Prozent der Supermärkte fehlt es offenbar noch an den technischen Voraussetzungen. Das ist ein Ergebnis der Studie „Supermarkt der Zukunft“. Das auf Klang- und Kommunikationskonzepte spezialisierte Start-up Responsive Acoustics (ReAct) hat dafür eine Experten-Befragung unter Inhabern, Geschäftsführern und Marktleitern aus dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel durchgeführt.
„So verfügen viele Supermärkte über eine zu langsame Internet-Verbindung oder auch eine mangelhafte WLAN-Ausleuchtung ihrer Fläche“, berichtet Manuel Tessloff, Geschäftsführer von ReAct aus der Praxis. „Für das Thema Netzgeschwindigkeit kann man bestimmt vielerorts die Politik verantwortlich machen, bei der WLAN-Ausleuchtung allerdings nicht.“
Ein Grund für solche Versäumnisse ist sicherlich, dass 43 Prozent der Führungskräfte im Lebensmitteleinzelhandel, die nicht in der IT-Abteilung ihres Unternehmens arbeiten, nach eigenen Angaben das Wissen zum Thema Digitalisierung fehlt. Weitere Hindernisse auf dem Weg zur Digitalisierung im Lebensmitteleinzelhandel liegen laut der ReAct-Studie innerhalb der IT-Abteilungen. Hier sehen vier von zehn Studienteilnehmern Kapazitätsprobleme. Knapp ein Drittel vermutet auch Engpässe bei den erforderlichen Kompetenzen.
ReAct-Geschäftsführer Tessloff beruhigt: „Es muss keiner zum Digital-Experten für das Internet of Things oder Software as a Service werden, um unser System in sein Unternehmen zu integrieren. ReAct ist auf dem Gebiet des digitalen Marktmanagements führend und bietet dem Lebensmitteleinzelhandel die Möglichkeit, auch ohne große Vorkenntnisse von diesem Know-how zu profitieren.“
Digitalisierungslösungen sind greifbar
Laut Studie vermissen 35 Prozent der Befragten eine für den Digitalisierungsprozess passende Software-Lösung. Dass es diese gibt, weiß Manuel Tessloff: „Wir haben mit ‚Call to Action‘ eine Arbeitswelt 4.0 Kommunikationslösung für den Einzelhandel entwickelt und bereits bundesweit im Einsatz, die Mitarbeiter erstmals effektiv untereinander kommunizieren lässt und für größtmögliche Transparenz von Prozessen auf der Fläche sorgt.“
Unabhängig von den technischen Herausforderungen wird allerdings auch eines in der Studie deutlich: Die Angst der Belegschaft vor Veränderungen, die mit der Digitalisierung im Lebensmitteleinzelhandel einhergehen, ist mit 60 Prozent hoch. Anstehende Veränderungsprozesse sollten deshalb stets gut geplant sein und auch den daraus resultierenden Nutzen für die Mitarbeiter (z.B. weniger Stress, geringere körperliche Belastung) in den Vordergrund stellen.
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