SaaS liegt im Trend, aber die Umstellung des herkömmlichen On-Premise-Modells ist für die Anbieter keineswegs einfach. Unternehmen, die ihre Applikationen als Service zur Verfügung stellen wollen, sollten die folgenden zehn Punkte beachten.
Software-as-a-Service (SaaS) hat sich etabliert. Dass Applikationen nicht mehr gekauft, installiert und administriert werden müssen, sondern als Service genutzt werden, ist für Anwender ein überaus attraktives Modell. Nicht zuletzt, weil sie dabei wegen der leistungsbezogenen Abrechnung keine Vorab-Investitionen tätigen müssen. In Zeiten angespannter IT-Budgets ist dies ein besonders wichtiger Aspekt.
Für Software-Anbieter, Software-Häuser und ISVs stellt SaaS wiederum eine interessante Möglichkeit dar, neue Kunden zu gewinnen und vorhandene enger an sich zu binden. Damit SaaS auch für Anbieter ein Erfolgsmodell wird, sollten sie folgende Empfehlungen von Progress Software, dem SaaS-Spezialisten für Applikations-Infrastruktur und serviceorientierte Architekturen, berücksichtigen:
- Sicherheit: SaaS-Anwendungen müssen den Kunden die Gewähr bieten, dass ausschließlich befugte Benutzer auf Daten und Prozesse zugreifen können und dies auch nur im Rahmen ihrer Befugnisse; die Sicherheitsvorkehrungen müssen gegenüber den Kunden vollständig transparent gemacht werden.
- Mandantenfähigkeit ist ein wesentlicher Aspekt, um die Daten von verschieden Kunden getrennt verarbeiten und vorhalten zu können, ohne für jeden Kunden eine separate Hardware-Infrastruktur aufbauen zu müssen.
- Konfigurierbarkeit: Da nicht jeder Kunde alle verfügbaren Services nutzen - und bezahlen - will, ist eine einfache und individuelle Konfiguration, die sich schnell auf die Anforderungen der Kunden einstellen lässt, ein Wettbewerbsvorteil.
- Personalisierung: SaaS-Anwendungen sind typischerweise hochmodular und schlank. Kann der einzelne Anwender seine wichtigsten Services individuell zusammenstellen, erhöht dies die Arbeitseffektivität und die Benutzerakzeptanz.
- Flexibles User-Interface: PC im Büro, Notebook beim Kunden, Smartphone unterwegs oder Handheld im Lager: SaaS-Anwendungen müssen mit allen User-Interfaces funktionieren.
- Integration: Die einfache Integration und Kommunikation mit der vorhandenen Applikations-Landschaft kann ein Vorteil von SaaS-Anwendungen sein, wenn sie technologisch richtig aufgesetzt werden, beispielsweise mit Web-Services und SOA.
- Verfügbarkeit: Ein hohes Verfügbarkeitsniveau ist für SaaS-Anwendung unerlässlich; neben Disaster-Recovery-Lösungen und Transparenz über Auslastungsgrade beziehungsweise Engpässe benötigen die Anbieter ihrerseits langfristige Vereinbarungen mit Infrastruktur-Partnern.
- Monitoring: SaaS ist in der Regel mit definierten SLAs (Service Level Agreements) und diese wiederum häufig mit Konventionalstrafen verbunden. Ohne ein professionelles Monitoring einschließlich Frühwarnautomatismen kann SaaS zum Bumerang für den Anbieter werden.
- Abrechnung: SaaS-Anbieter müssen ihren Kunden flexible Abrechnungsmodelle anbieten, die sich an den jeweiligen Aufgaben orientieren; pauschale Modelle, die für alle Kunden gleich sind, werden nicht funktionieren.
- Partner: SaaS-Anbieter benötigen Technologie-Partner, die fundierte SaaS-Erfahrung vorweisen können und die in der Lage sind, ihre Angebote flexibel an die verwendeten Kostenmodelle anzupassen.
"SaaS ist auch für Anbieter ein überaus interessantes und zukunftsfähiges Modell", erklärt Olf Jännsch, Sales Director Central Europe Indirect von Progress Software in Köln. "Aber SaaS ist keineswegs ein Selbstläufer und die Umstellung von klassischen Anwendungen auf ein SaaS-Modell ist in der Praxis alles andere als trivial. Die Zehn-Punkte-Liste unserer SaaS-Experten bietet Interessierten hier eine erste Orientierung."