Um auf- oder abzuschließen, braucht man einen Schlüssel? Das war gestern. Immer öfter setzen Einzelhändler und Supermärkte auf Cloud-basierte Zutrittslösungen. Anwender können über eine App Nutzer anlegen, Zutrittsrechte in Echtzeit gewähren oder entziehen sowie Türen aus der Ferne öffnen.
Auch Edeka Peine in Essen hat sich für eine moderne Türkontrolle entschieden. Warum? Das erzählt Geschäftsführer Cengiz Ersu im Interview.
Herr Ersu, warum haben Sie sich für die Anschaffung einer neuen Zutrittskontrolle entschieden?
Mir war es wichtig, dass keine fremden Personen in unsere Räume gelangen. Und wenn, dann nur mit einem Mitarbeiter von uns. Dabei ging es um die Räume rund um unsere Verwaltung. Wir setzen die Zutrittskontrolle in verschiedenen Bereichen ein, insbesondere für Lager- und Sozialräume. Die Firma Adverbis Security hat uns auf dieser Grundlage ein passendes Konzept ausgearbeitet, welches wir bereits in zwei unserer Edeka-Märkte einsetzen.
Wie kommen Ihre Mitarbeiter jetzt in die Räume, in die sie müssen?
Wir nutzen elektronische Schlüsselanhänger. Diese halten wir an die Beschläge und Zylinder und können dann die Türen öffnen – sofern die Berechtigungen vorhanden sind. Die Berechtigungen kann ich über eine App im Smartphone oder über die Cloud-Plattform in Echtzeit ändern. Das heißt, wenn ein Chip verloren geht oder gestohlen wird, kann ich ihn sofort sperren und habe keine Sicherheitslücke. Und übrigens auch keine Kosten für teure Nachbestellungen von Zylindern.
Heute und vor zehn Jahren: Wie hat sich die Sicherheitslandschaft aus Ihrer Sicht des Händlers verändert?
Die hat sich sehr positiv verändert. Es gibt immer bessere Technologien.
Bei unserer Zutrittskontrolle macht sich das auf verschiedene Weise bemerkbar: Durch die Cloud-Plattform müssen wir keine Software mehr installieren und uns stehen immer die neuesten Funktionen zur Verfügung – ohne Updates vornehmen zu müssen. Das reduziert den Aufwand für die Installation, Einrichtung und Wartung enorm. Wir dehnen die Anlage auch auf unsere neuen Märkte aus. Dafür müssen wir lediglich die dort eingesetzte Hardware einmal einlernen und die Berechtigungen vergeben – und fertig. Das geht mit herkömmlichen Zutrittssystemen nicht so flott. Die Berechtigungsverwaltung ist genauso komfortabel: Mit einem Fingertipp in der App kann ich Nutzer sperren oder freigeben. Und ich kann sehr fein definieren, wer wann welche Türen öffnen darf. In der Cloud wird ständig Protokoll geführt: Wir haben immer einen Überblick über die Berechtigungen und Zutrittsereignisse an unseren Markt-Standorten.
Warum wird Technologie für die Sicherung von Märkten und Geschäften immer wichtiger?
Man fühlt sich einfach sicherer und es gibt weniger Möglichkeiten zu manipulieren. Diebstahl oder Vandalismus sind ja keine Kavaliersdelikte, sondern Straftaten. Und wenn wir davon betroffen sind, wollen wir sie nachverfolgen können, dass geht mit moderneren Lösungen schneller und einfacher als mit der Frage: Mit wessen Schlüssel wurde hier aufgeschlossen? Gleichzeitig reduziert Sicherheitstechnik die Delikte auch durch bloße Anwesenheit – Abschreckungseffekt sei Dank.
Wieso haben Sie sich für eine digitale Zutrittslösung entschieden?
Es geht mir darum, bestimmte Bereiche vor unbefugtem Betreten zu schützen. Natürlich kann man dazu auch Schlüssel verwenden. Aber einerseits war mir das zu unsicher, weil man nie wirklich weiß, wer gerade welchen Schlüssel besitzt, vor allem auch, wenn es Personalwechsel gibt. Außerdem ist mir die Schlüsselverwaltung schlicht zu aufwendig. Und es ist auch ein Kostenfaktor: Wenn man einen Schlüssel oder mechanischen Schließzylinder nachbestellt, zahlt man sehr viel höhere Preise als bei der Erstausstattung.