Die aktuelle Ausgabe des Corona Consumer Check des IFH Köln beleuchtet die gesellschaftliche Rolle der Handelsunternehmen in der Coronakrise und zeigt: Konsumenten schreiben dem Handel eine große Verantwortung zu. Verantwortungsvolles Verhalten honorieren die Konsument*innen und verschieben große Anschaffungen in die Zeit nach der Krise.
Immer mehr Unternehmen – insbesondere aus der Handelsbranche – haben in der vergangenen Woche Kurzarbeit angemeldet. Ein korrekter und verantwortungsvoller Umgang mit der Krisensituation ist für die Branche grundlegend wichtig – so auch die Meinung der für den Corona Consumer Check befragten Konsumentinnen und Konsumenten, die mehrheitlich den Handelsunternehmen in der Krise eine große Verantwortung zuschreiben. Diese Sichtweise zeigt sich auch in dem Konsumverhalten der Befragten: Unternehmen, die sich aktuell nicht korrekt verhalten, könnten nach der Krise von ihren Kund*innen abgestraft werden und geplante Anschaffungen verschieben die Befragten eher in die Zeit nach der Krise.
Handelsunternehmen mit großer Verantwortung
Eine Mehrheit von 65 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Handelsunternehmen in der Coronakrise eine große Verantwortung übernehmen. Dabei scheint bei der älteren Bevölkerung der über 50-Jährigen diese Überzeugung stärker verankert zu sein als bei den jüngeren Bürgerinnen und Bürgern.
Unkorrektes Verhalten zieht Konsequenzen nach sich
42 Prozent der befragten Konsument*innen geben an, verantwortungsloses Agieren von Unternehmen in der Krise später mit Konsequenzen zu strafen und das Unternehmen zu meiden. Während Konsument*innen über 70 Jahren hier besonders abstrafend reagieren, zeigen die 30-49-Jährigen hier ein weniger konsequentes Verhalten in der Zeit nach der Krise.
Geplante Anschaffungen werden verschoben
Die Einschränkungen im Einkaufsverhalten – unter anderem ausgelöst durch geschlossene Geschäfte – wirken sich auch auf geplante Anschaffungen der Konsumentinnen und Konsumenten aus. So geben 69 Prozent der Befragten an, geplante Anschaffungen bewusst auf die Zeit nach der Krise zu verschieben. Hier herrscht über die unterschiedlichen Altersgruppen hinweg nahezu Einigkeit.