Bericht • 05.06.2015

eFood im deutschen Lebensmittelhandel hat großes Potenzial

Der Online-Handel mit Lebensmitteln kann zu einem Wettbewerbsvorteil werden

Der Online-Handel mit Lebensmitteln kann zu einem Wettbewerbsvorteil werden,...
Der Online-Handel mit Lebensmitteln kann zu einem Wettbewerbsvorteil werden, wenn der Handel es richtig angeht
Quelle: panthermedia.net/3dmask

Im Vergleich zu „Pionierbranchen“ wie Mode oder Medien steht der Online-Handel mit Lebensmitteln erst am Anfang. Im deutschen Lebensmittelhandel wird die digitale Entwicklung jedoch aufmerksam beobachtet und mit neuen Distributionsoptionen experimentiert. Eine Studie des Competence Center Food & Retail der Cologne Business School (CBS) zeigt, dass knapp 71 Prozent der befragten Konsumenten noch nie Lebensmittel online erworben haben. Der Großteil davon steht diesem Trend allerdings aufgeschlossen gegenüber. 

Wichtige Kernpunkte sind, eFood in der Organisation aus der Nische zu holen und die „Soft Facts“ bei der Kundenansprache nicht zu vernachlässigen. Der Handel muss ein neues Einkaufserlebnis schaffen. Dabei kommt der Kommunikation zum Kunden eine entscheidende Bedeutung zu: 80 Prozent der Befragten haben noch nie Informationen zum möglichen Online-Einkauf in ihren stationären Einkaufsstätten wahrgenommen. „Der Händler muss seine Kommunikationspolitik so gestalten, dass er die aufgeschlossenen Kunden, die wir in unserer Konsumententypologie als Early Adopters identifiziert haben, gezielt anspricht, um schließlich auch die Widerstände bei den Skeptikern zu überwinden“, empfiehlt Christoph Willers, Professor für Strategisches Management und Unternehmensentwicklung an der CBS.

Auf Handelsseite stellt die Garantie von Frische und Qualität aufgrund der logistischen Herausforderungen eine Erfolgsbedrohung des Online-Handels dar. Frischeprodukte sind daher noch der „Außen-seiter“ im Online-Geschäft. Rund 85 Prozent der Befragten präferieren eine Lieferung der Lebensmittel. Same-day-delivery und zielgruppenspezifische Lieferfenster stehen dabei ganz oben auf der Wunschliste. Darüber hinaus ist v.a. in ländlichen Regionen eine verlässliche und gleichzeitig rentable Auslieferung für die Händler bisher kaum realisierbar. „Lebensmittelhändler müssen die letzte Meile als Teil ihrer Lieferkette begreifen. Der Logistiker wird zum Face-to-the-customer für den Lebensmittelhandel. Hier ist ein Umdenken nötig, da diese Rolle bislang vom Einzelhändler wahrgenommen wird“, kommentiert Carsten Deckert, Professor für Logistik und Supply Chain Management an der CBS, die Ergebnisse der Studie. „Treten die prognostizierten Marktpotenziale ein, würde dies sonst eine Restrukturierung des Geschäftsmodells im deutschen Lebensmittelhandel bedeuten“, ergänzt Christoph Willers.

Das Competence Center Food & Retail (CCFR) an der CBS betreibt anwendungsorientierte Forschung und Beratung mit einem Schwerpunkt auf aktuellen Fragestellungen der Lebensmittelwirtschaft. Als Think Thank zu den Themen Food & Retail verknüpft es wissenschaftlich-fundierte Ergebnisse mit praxisorientierten Herangehensweisen. Die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette steht dabei im Vordergrund.

Quelle: Cologne Business School (CBS) 

 

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