Der deutsche Schuhmarkt wuchs 2014 um 1,6 Prozent auf ein Marktvolumen von über 9,5 Milliarden Euro. Damit konnte die Branche ihren Umsatz seit 2010 moderat steigern, um durchschnittlich ein Prozent jährlich.
Das zeigt der aktuelle „Branchenreport Schuhe“ des IFH Köln. Auch für das laufende Jahr rechnen die IFH-Experten mit einer Entwicklung auf ähnlichem Niveau.
E-Commerce-Wachstum verlangsamt sich – Online-Angebot aber weiterhin attraktiv
Die Vertriebslandschaft der Schuhbranche ändert sich zurzeit stark: Wachsende Online-Umsätze und Cross-Channel-Strategien bringen – wie in anderen Branchen auch – Bewegung in die etablierten Strukturen des Schuhhandels. Der Schuhkauf über das Internet hat sich unter Konsumenten etabliert. Durch diese Marktreife werden Online-Angebote immer attraktiver und weiterhin Wachstum generieren – auch wenn sich das E-Commerce-Wachstum mittlerweile deutlich verlangsamt hat: 2014 wurde mit 5,1 Prozent erstmals kein zweistelliges Plus erzielt.
Die Entwicklung geht insbesondere zu Lasten des klassischen Fachhandels, der auf kleinbetrieblicher Ebene mit nur eingeschränkten Ressourcen dagegenhalten muss. Doch auch für (größere) Filialisten ist die Positionierung schwieriger geworden.
„Outfit-Gedanke“ beschert Bekleidungshandel wachsenden Umsatzanteil
Der Bekleidungshandel kann einen wachsenden Anteil vom Umsatz im Schuhmarkt auf sich vereinen. Diese Entwicklung wird getrieben von Konsumenten, die stets nach neuen Modellen und Trends verlangen, zugleich aber auch bequemer werden. „Insbesondere Jüngere konsumieren modegetriebener, spontaner und lassen sich gerne von Outfit-Inszenierungen des Fashion-Handels inspirieren. Zudem schätzen es viele Konsumenten, wenn sie zu Anzug und Hemd im selben Geschäft die passenden Schuhe mitnehmen können“, so Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH Köln.
Quelle: Institut für Handelsforschung (IfH)