Bericht • 02.01.2020

Produktinformationen in Luftlinie in den Shop

Vom Hersteller zum Händler zum Kunden mit einer Produktdatenplattform

Zum Erfolg braucht ein Onlineshop vor allem gute Produktbeschreibungen und aussagekräftige Bilder. Denn diese Informationen ersetzen für den surfenden Kunden den Kontakt mit dem echten Produkt und sind maßgeblich für die Kaufentscheidung.

Für Händler ist es allerdings sehr aufwendig, alle Details von Hand einzupflegen. Umso ärgerlicher, wenn sie Kunden wegen fehlender Informationen verlieren. Hier kommen Produktinformationsdatenbanken wie loadbee ins Spiel.

Ein Mann im weißen Hemd lächelt in die Kamera
Lars Braach, Head of Marketing, loadbee GmbH
Quelle: loadbee GmbH

Was die fleißigen Bienen der loadbee-Plattform machen, ist einfach: „Wir bringen Produkt- und Herstellerinformationen direkt in die Produktdetailseiten der Onlinehändler,“ erklärt Lars Braach von der loadbee GmbH. Die Produktinformationsplattform von loadbee fungiert dabei als zentraler Verteiler, der zahllose Shops auf einmal mit Informationen versorgt.

Wo kommen die Informationen her und wohin gehen sie?

Ein Hersteller, zum Beispiel einer Waschmaschine, legt dazu auf loadbee ein Produktprofil mit Text, Bildern und Videos an. Jeder Onlinehändler, der bei loadbee angemeldet ist und diese Waschmaschine in seinem Shop anbietet, kann einen Einbettungscode nutzen, mit dem er das Profil direkt in seinen Shop einbinden kann. Wenn der Hersteller in Zukunft neue Informationen zu seiner Waschmaschine in der Datenbank hinterlegt, greifen alle angeschlossenen Shops in Echtzeit darauf zu.

„Das Gute an Herstellerinformationen ist, dass sie glaubhafter für den Endkunden sind und vor allem vollumfänglich. Wenn der Endkunde versteht, dass diese Informationen direkt vom Hersteller kommen, hat er viel weniger Ambitionen, den Shop zu verlassen und irgendwo weiter nach Informationen zu suchen,“ so Braach. Online-Händler verringern also im Idealfall die Absprungrate von Webseitenbesuchern in ihren Shops.

Der zweite große Vorteil liegt auf der Hand: Händler sparen viel Zeit und Arbeit, wenn sie Produktinformationen nicht mehr selbst aktualisieren müssen. Das sind Ressourcen, die sie wiederum in andere Aufgaben wie Sortimentsplanung oder Kundenservice stecken können. Obendrein ist die Nutzung von loadbee für sie kostenlos.

Wie entscheide ich, ob sich ein solches Produktinformationsmanagement für mich lohnt?

Hersteller hingegen zahlen eine Gebühr basierend auf der Ausspielung ihrer Produktdetails. Für sie kann sich die Nutzung der Produktinformationsplattform jedoch nicht nur wegen des Umsatzes ihrer Waren lohnen, sondern auch, weil sie durch zuverlässige Produktinformationen Vertrauen beim Kunden aufbauen und Neuheiten schneller zum Kunden bringen können. So wird viel Zeit in der Informationsübermittlung gespart, führt Braach aus: „Wir haben zum Beispiel mit Gorenje gesprochen, die sind sehr auf stylisches Design ihrer Geräte bedacht. Wenn sie für einen ihrer Kühlschränke einen Award gewonnen haben, wurde das früher teilweise über die Außendienstmitarbeiter an die Händler kommuniziert. So hat es sehr lange gedauert, bis diese Informationen im Shop zu finden waren. Davon hat der Händler nichts und der Hersteller natürlich auch nicht.“

Screenshot des Conrad Webshops mit Produktseite
Ein Beispiel aus dem Webshop des Elektronikmarktes Conrad: Neben den Produktdaten des Webshops werden auch die Informationen zum Hersteller und zum Produkt von Wera eingespielt.
Quelle: www.conrad.de

Fälle wie diese zeigen, wie Produktdatenplattformen Hersteller im Marketing unterstützen können. „So ist sichergestellt, dass die Webseite des Herstellers auch auf die Webseite des Händlers mit durchschlägt,“ erklärt Detlef Seyfarth von Wera Werkzeuge. Das Unternehmen nutzt loadbee, um seine knapp über 3.000 Produkte zu vermarkten. Hier zählen neben Qualitäts- auch noch juristische Fragen: „Durch die direkte Bearbeitung der Daten können wir sicherstellen, dass alle Angaben korrekt sind und Änderungen eins zu eins übernommen werden. Außerdem werden in den einzelnen Shops dann auch nur Aussagen gemacht, die wir auch erfüllen können. Wenn Händler Texte selbst erstellen, liegt das natürlich nicht in unserer Kontrolle.“ Bei Wera ist deshalb ein Marketingteam dafür zuständig, die Informationen für loadbee zu pflegen und bereitzustellen.

Photo
Quelle: www.conrad.de

„Es gibt sicher Branchen, die sind so selbsterklärend, dass man sich auf den Händler verlassen kann. Aber für erklärungsbedürftige Produkte ist das schon eine gute Sache.“ Aus seiner Erfahrung empfiehlt Seyfarth, immer direkt alle Produkte über loadbee zugänglich zu machen. „Wir können nicht ganz genau festmachen, wieviel Umsatz dadurch entsteht. Firmen müssen einfach wissen, was es ihnen wert ist, draußen so aufgestellt zu sein.“

Was ist mit Produktinformationsdatenbanken noch möglich?

Insgesamt entsteht durch Produktdatenplattformen auf allen Seiten – bei Herstellern, Händlern und Kunden – eine Win-Win-Situation, und zwar gleich mehrfach: Die Datenbank schafft und erhöht Vertrauen, setzt Zeit für andere Aufgaben frei und ermöglicht besseren Service. Aber Braach nennt auch konkrete Zahlen: „Wir haben mit Bosch Haushaltsgeräte eine Studie gemacht und nachgewiesen, dass sie 25 Prozent mehr abverkauft haben, wenn unsere Produktprofile im Händlershop sind. Das ist eine ganze Menge.“

Für Braach ist es in Zukunft auch denkbar, loadbee in stationären Geschäften einzusetzen und Produktprofile über Touchscreens zugänglich zu machen: „Das Schöne ist: Sobald Sie ein neues Produktvideo haben, sobald es irgendetwas Neues oder Verkaufsförderndes gibt, wird das einmalig auf der Plattform eingespielt, und schon haben alle Händler, die angebunden sind, dieses verkaufsfördernde Argument auch noch am POS.“

Autor: Timo Roth

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