24/7-Shopping: Migros startet Pilotprojekt in der Schweiz

Wie eine klassische Filiale zur flexiblen Einkaufslösung wird

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Quelle: Migros

Die Nachfrage nach flexiblen Einkaufsmöglichkeiten steigt – auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten. In Herisau startet Migros Ostschweiz 2025 eine Pilotphase für den 24/7-Betrieb eines Supermarkts. Lukas Ackermann, stellvertretender Leiter Smart Stores, erläutert, wie das Konzept funktioniert, welche Chancen er darin sieht und welche Herausforderungen bei der Umsetzung warten.
 
 Was für ein Smart-Store-Konzept verfolgt ihr in Herisau?

Lukas Ackermann trägt einen blauen Anzug und lächelt in die Kamera....
Lukas Ackermann, stellvertretender Leiter Smart Stores
Quelle: Migros

Im Migros Supermarkt an der Alpsteinstraße wollen wir die bestehende Infrastruktur einer klassischen Supermarktfiliale mit Zutritts- und Überwachungstechnologien ausstatten. Dank dieser wird der Supermarkt zeitweise zu einem Selbstbedienungsladen.   

Durch die Technologien erhalten die Kundinnen und Kunden – außerhalb der bisher üblichen Öffnungszeiten – mit sämtlichen gängigen Debit- und Kreditkarten sowie dem Cumulus-Code Zugang. Bezahlt werden kann an den Self-Checkout-Kassen mit den genannten Bankkarten und per Twint – schweizerische App – sowie direkt in der Migros-App mit Subito Go.

Wie sieht das Sortiment aus?

Für die Kundinnen und Kunden soll – von geringfügigen Einschränkungen während des unbedienten Betriebs abgesehen – täglich rund um die Uhr das breite und frische Sortiment des Supermarkts mit rund 7000 Artikeln auf einer Verkaufsfläche von rund 300 m2 zur Verfügung stehen. Filialleiter Rezon Ibraimi und sein Team werden genau beobachten, welche Produkte während des neu hinzukommenden unbedienten Betriebs besonders gefragt sind, um das ideale Sortiment für die Bedürfnisse der Kundschaft zusammenstellen zu können.

Was denkst du, warum braucht es solche Einkaufsmöglichkeiten mittlerweile? 

Viele möchten flexibel einkaufen. Dann, wenn es gerade in den Tagesablauf passt: auf dem Nachhauseweg von der Arbeit oder vor dem spontanen Sonntagsbrunch. Auch in ländlichen Gebieten, in denen ohnehin oft eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten vorhanden sind, besteht insbesondere an hoch frequentierten Standorten Bedarf an zusätzlichen Einkaufsmöglichkeiten, deren Angebot unabhängig von den Ladenöffnungszeiten zur Verfügung steht. Das sehen wir an der Nachfrage in unserem unbedienten Verkaufsformat Migros teo.   

Ihr startet euer Pilotprojekt in dörflicher Umgebung – wieso gerade hier und nicht in belebter Innenstadt-Lage?

Der Supermarkt liegt direkt an der von vielen Ausflüglern passierten Hauptachse durchs Dorf und Richtung Alpstein. So kann man auch am Sonntag auf dem Weg zum oder auf dem Rückweg vom Wandern spontan Verpflegung oder Zutaten für das Abendessen kaufen. Daher haben wir uns für die Migros Alpsteinstraße als Pilotstandort für den 24/7-Betrieb einers unserer Supermärkte entschieden.

Wie seid ihr an die Planung herangegangen? 

Anhand der großen Nachfrage vor allem an Sonn- und Feiertagen und abends nach Ladenschluss in unserem unbedienten Verkaufsformat Migros teo wussten wir um das Bedürfnis nach dieser Einkaufsmöglichkeit. So entstand die Idee, unseren Kundinnen und Kunden auch die Auswahl eines Supermarkts rund um die Uhr bieten zu können. Dafür haben wir unsere bestehenden Supermärkte geprüft, mit Blick auf die Lage, die Umsetzbarkeit der nötigen technischen Maßnahmen sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen am Standort.

Welche Herausforderungen warten auf Händler*innen, wenn sie eine 24/7-Filiale führen wollen?

Wir starten voraussichtlich im Sommer 2025 und sind daher selbst noch dabei zu lernen. Neben der Beachtung der gerade genannten Rahmenbedingungen ist es sicher eine bleibende Herausforderung zu wissen, welche Produkte während des unbedienten Betriebs besonders nachgefragt sind, so dass man eine ausreichende Menge dieser im Angebot hat. Eine weitere Herausforderung besteht darin, rund um die Uhr die Sicherheit der Kundschaft zu gewährleisten. Dafür werden wir auch auf eine Sicherheitslösung setzen, die bereits in den Migros-teo-Standorten erfolgreich Anwendung findet. Kameras, Sensoren sowie eine rund um die Uhr erreichbare Notfallhotline gewährleisten während des unbedienten Betriebs einen sicheren Einkauf. Für diese Lösung für die Kundensicherheit wurde der Migros teo übrigens in der Kategorie “Checkout & Smart Store” mit dem diesjährigen reta award ausgezeichnet.

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