Bericht • 22.07.2015
Wie Teenager das Shopping für alle verbessern
Millennials verändern die Regeln im Einzelhandel
ROPO ist mehr als nur ein weiteres Akronym in unserem Sprachgebrauch. „Research Online, Purchase Offline“ beschreibt die erdrutschartige Verlagerung der Shopping-Gewohnheiten der sogenannten ‚Mobile First’-Generation.Analog zu diesem stark aufkommenden Phänomen rüsten auch die Einzelhändler die Technologien ihrer Stores auf, um dem neuen Einkaufsverhalten Rechnung zu tragen.
Sie und ich sind es möglicherweise gewohnt, in den Haupteinkaufsstraßen nach unserer nächsten Anschaffung zu suchen, um das Schnäppchen dann später doch bei Amazon zu ergattern. Im Gegensatz dazu ist Ihre heranwachsende Tochter vielleicht gerade mit ihren Freunden unterwegs, hat sich die neusten Modetrends von Bloggern und Celebrities angeschaut, Nachforschungen auf den mobilen Seiten ihrer Lieblingsmarken betrieben, um das entsprechende Stück zu finden und ist nun schnurstracks auf dem Weg zum nächsten Store, um zuzuschlagen. Beim Durchschreiten der Ladentür, zieht sie ihr Smartphone hinzu und empfängt eine Push-Nachricht, die ihr den Weg durch den Store weist und weitere Bekleidungstipps gibt, die ihrem persönlichen Style entsprechen. Anschließend erhält sie eine exklusive Promotion auf ihr favorisiertes Produkt und wird zum glücklichen Kunden.
Die Gewohnheiten Ihrer Tochter, und die ihrer Generation, beschleunigen den Wandel, wie Marken mit Käufern interagieren – und machen das Shopping für jeden einzelnen von uns leichter und wesentlich interessanter. Die benötigten Technologien werden bereits von Firmen genutzt, um nicht nur den Markt der Generation Y zu entern, sondern alle Kunden an sich zu binden.
Für die meisten von uns zählt ein Smartphone im Grunde genommen schon fest zum Einkaufserlebnis, schließlich besitzt knapp 56% der Deutschen eines und nur wenige würde das Haus ohne Smartphone verlassen. Folglich beginnen die Einzelhändler zu erkennen, dass sie die Lücke zwischen mobilen Shops und unseren Einkäufen in der realen Welt schließen müssen. Größtenteils geschieht dies über die Standorterkennung ihrer potentiellen Kunden, ermöglicht durch die Tatsache, das zwei Drittel von uns das Smartphone innerhalb des Ladens benutzen. Große Marken investieren kräftig, um diese Technologien marktfähig zu machen, manche dabei durch ‚Beacons’.
McDonalds war einer der Erstanwender der Beacon-Technologie. In einer vierwöchigen Testphase lockten 26 teilnehmende Filialen in den USA Weihnachts-Shopper aus der nahen Umgebung in ihre Restaurants, indem diese drahtlos Push-Nachrichten mit personalisierten Werbeaktionen und Coupons direkt auf ihr Smartphone erhielten. Der britische Modehändler House of Fraser testete Beacons in Schaufensterpuppen, die Informationen und Wegbeschreibungen zu den von ihnen getragenen Klamotten übermittelten.Und es gibt weitere "geheime Mächte", die unseren Einkaufstrip beeinflussen. Sie mögen ihre Heranwachsenden schon bei der Nutzung des Smartphones für die Erkennung eines geliebten Songs beobachtet haben, oder in einer Bar bwz. Shop gar selbst ‚Shazamed’ haben – die Shazam App ist eine Erfolgsstory und wird mittlerweile von über 25 Millionen Menschen in Deutschland genutzt. Nun nutzen Shops wie Office Depot in den USA dies, um ihren Kunden maßgeschneiderte Botschaften und Angebote über „Audio-Wasserzeichen“ zukommen zu lassen, die in der im Store gespielten Musik stecken.
Werfen Sie unbedingt ein Auge auf Ihren Smartphone-versessenen Nachwuchs,. Denn so bekommen Sie einen flüchtigen Einblick, wie die Technik das Shopping, und viele andere Bereiche unseres Lebens, verändern wird. Im Idealfall können Marken das Shopping wie nie zuvor personalisieren und ein wirklich vergnügliches Einkaufserlebnis schaffen. Wenn Ihr Teenager Sie also nächstes Mal in die Einkaufsstraße schleppt – seien Sie ihm dankbar.
Autor: Claude Nahon, President International Mood Media