Bar bezahlen? Mit Barcode!
Online einkaufen, offline die Rechnung begleichen
Cash Payment Solutions GmbH
Barzahlen.de setzt auf das gute alte Bargeld. Das Konzept des Berliner Start-ups: Online shoppen, bar im Geschäft bezahlen. Das Schwimmen gegen den Trendstrom des schnellen Online-Shoppings und mobilen Bezahlens zahlt sich aus, sagt Weina Wang, Head of Retail.
Im Interview spricht sie über den Service und seine Integration in den Einzelhandel, das neue Projekt Viacash und Zukunftsvisionen.
Barzahlen.de – Worum genau handelt es sich dabei?
Der Service ist ein barcodebasierter Service für Kunden, der aktuell Bargeldein- und auszahlungen, Barzahlen von Onlineeinkäufen sowie Rechnungen ermöglicht. Vereinfacht gesagt: Der Kunde erhält zur Abwicklung der Zahlung einen Barcode per E-Mail, SMS oder Post bzw. generiert diesen selbst in seiner Banking-App. Der Barcode wird dann an der Kasse einer Einzelhandelspartnerfiliale gescannt und der Kunde zahlt mit Bargeld oder anderen angebotenen Zahlungsmitteln.
Zukünftig wird es zudem weitere Nutzungsszenarien für den Einzelhändler im Bereich digitale Services mit Bargeld geben.
Was muss ein Händler wissen und an Technologie bereitstellen, um Barzahlen anbieten zu können und was bedeutet das für die Arbeit der Kassierer?
Unser Service Barzahlen funktioniert über eine real -time API Kassenintegration, somit kann jeder internetfähige Händler sich an das Barzahlensystem anbinden. Barzahlen wird zudem meist als verfügbare Zahlart am Eingang eines Geschäfts ausgewiesen. Die Verkäufer behandeln den Scan des gängigen EAN-13 Barcodes ganz normal wie den Scan eines Produktbarcodes und die Kasse zeigt dann einen Betrag von beispielsweise +100 Euro (Einzahlung) oder -100 Euro (Auszahlung) an. Es muss also nichts zusätzlich gelernt werden, aber natürlich sollte das Verkaufspersonal grundsätzlich einmal vom Service gehört haben.
Ein Tag in einer Einzelhandelsfiliale: Wie oft wird Barzahlen genutzt?
Das unterliegt natürlich stark regionalen Schwankungen, konkrete Zahlen veröffentlichen wir hierzu aber nicht.
Sie expandieren mit Viacash als europäischer Marke ins Ausland. Wie läuft es da? Gibt es Unterschiede zur Umsetzung in Deutschland?
In Italien beispielsweise gibt es anders als in Deutschland nicht den Service CashBack an der Supermarktkasse. Insofern ist hier unsere Bankinglösung – ein ATM-unabhängiges Netzwerk für Ein- und Auszahlungen aufs/vom Girokonto – entsprechend stark nachgefragt und wurde auch mit größerem Fokus implementiert.
Ansonsten gibt es keinen Unterschied in der Umsetzung. Startpartner dm hat in Deutschland und Österreich dieselbe Kassensoftware und somit konnte eine schnelle und reibungslose Umsetzung in Österreich gewährleistet werden. Es gibt im Prinzip keinen Implementierungsaufwand mehr, sondern einen reinen Anpassungsaufwand. Letztlich ist das auch unsere Vision: Ein europäisches Netzwerk zu schaffen, in das sich sowohl ein Einzelhändler als auch eine Bank mit nur einer Implementierung einbinden kann.
Seit kurzem arbeiten Sie auch mit dem größten Onlineversandhändler Amazon zusammen. Wie unterscheidet sich da die Zusammenarbeit?
In der Kooperation mit Amazon fungiert Barzahlen nicht als Bezahlmethode, sondern als Top-up Funktion. Der Kunde kann also seinen Amazon Account mit Bargeld aufladen und dann von diesem Guthaben einkaufen.
Wird Barzahlen das Bankwesen in Zukunft ersetzen?
Ganz ablösen wird Barzahlen das Bankwesen natürlich nicht – das wäre ja utopisch. Die Realität ist aber nun mal, dass immer mehr Bankfilialen und ATMs von der Bildfläche verschwinden und alternative Lösungen für den Endkunden zur Bargeldver- und -entsorgung gefunden werden sollten. Wir bewegen diese Dienstleistung in den stationären Handel, was durchaus Sinn macht sowohl für den Kunden als auch den Händler.
Der Einzelhandel kann sich durch den zusätzlichen Service von der Konkurrenz differenzieren und der Endkunde muss keine zusätzlichen Wege in Kauf nehmen um Bargeld abzuheben oder einzuzahlen.
Unsere starke Expansion – seit 2018 sind wir bereits in drei Länder expandiert, namentlich Österreich, Schweiz und Italien – gibt uns insofern recht, da die Lösung wirklich nachgefragt ist und immer mehr Retail Partner auch den Bedarf dafür erkennen.
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