Korhan Canbolat gründete 2009 die Canbolat Vertriebsgesellschaft und entwickelt sie seitdem zu einem effizienten und nachhaltig erfolgreichen Onlinehandels-Unternehmen. Mit einem breiten Sortiment in den Bereichen Heimwerken, Beauty & Health sowie Home & Living ist das Unternehmen auf derzeit 16 Verkaufsplattformen und mehreren eigenen Shops in 6 europäischen Staaten präsent. Im Interview erläutert er, wie wichtig ein gutes Product Information Management (PIM) für den Erfolg eines Online-Händlers ist.
Herr Canbolat, welche Anforderungen haben Sie als Onlinehändler in Ihrer täglichen Arbeit an ein modernes PIM-System?
Mit einem Sortiment von mehreren Hundert oder gar Tausend Artikeln, aus denen ein Mehrfaches an Online-Angeboten generiert wird, ist die übersichtliche interne Datenpflege und –verwaltung für jeden Onlinehändler ein entscheidendes Wettbewerbskriterium. Für mich ist es extrem wichtig, alle Artikeldaten in stark standardisierter Form und im jeweils optimalen Datenformat in einem einheitlichen System vorhalten zu können. Für die optimale Platzierung der Angebote auf verschiedenen Plattformen und eine schnelle Reaktion auf Marktentwicklungen benötige ich eine klare Strukturierung meines Sortiments nach eigenen Kategorien und die freie Zuordnung von vererbbaren Attributen innerhalb dieser Struktur. Natürlich gehören dazu auch leistungsfähige Such- und Filterfunktionen, um das Management großer Sortimente zu erleichtern.
Eine besondere Herausforderung für meine Mitarbeiter ist die mehrsprachige Darstellung unserer Angebote auf Plattformen in ganz Europa. Da steckt der Teufel oft im Detail. Viele Onlinehändler scheuen den Einstieg in ansonsten sehr interessante fremdsprachige Märkte, weil ihre PIM-Systeme die Komplexität mehrerer Sprachversionen für Stammdaten und Attribute eines Artikels nicht handhaben können und eine Pflege „von Hand“ jede Wirtschaftlichkeit sprengt.
Wie sollte ein PIM die Darstellung der Angebote auf verschiedenen Verkaufsplattformen unterstützen?
Ich betreibe Shops auf mehreren europäischen Ebay- und Amazon-Plattformen, aber auch auf Rakuten, Priceminister, Bol.com und weiteren Marktplätzen. Jede dieser Plattformen hat eine eigene Kategorien-Struktur und verlangt eigene Attribute. Wer als Händler auf möglichst vielen umsatzstarken Verkaufsplattformen erfolgreich sein will, benötigt ein System, das mit minimalem Aufwand ein passendes Matching der intern angelegten Kategorien, Attribute und Attribut-Values zu den jeweiligen Werten der Plattformen ermöglicht. Je größer das Sortiment des Händlers ist, desto mehr zahlt sich ein professionelles Konzept für die Kategorie- und Attributverwaltung aus, denn das entscheidet darüber, welcher Aufwand für die exakte Platzierung und die optimale Beschreibung aller Angebote nötig ist.
Ebenso wichtig ist für mich die einfache und übersichtliche Verwaltung all meiner Online-Angebote in einem Backend. Nur so ist es bei vertretbarem Aufwand möglich, die unterschiedlichen Plattformen im Blick zu behalten und effizient Preis- und Mengen-Updates für einzelne Artikel oder auch das gesamte Sortiment vorzunehmen. Das Synchronisieren, Bearbeiten, Updaten und auch das Deaktivieren von Angeboten muss schnell und zuverlässig erfolgen – am besten per Massenoperation.
Welche Softwarelösung nutzen Sie für das PIM und welche Vorteile bietet Ihnen diese?
Als Pilotkunde habe ich erste Erfahrungen mit dem ATHENOS PIM 2.0 machen können. Wie alle anderen ATHENOS-Module, die ich im Einsatz habe, ist auch PIM 2.0 konsequent darauf ausgerichtet, die täglichen Arbeitsprozesse im Onlinehandel zu vereinfachen und Routinen weitgehend zu automatisieren. Gut durchdachte Funktionen helfen genau dort, wo ansonsten viel Zeit aufgewendet und Ressourcen gebunden werden. Nur 2 Beispiele dazu: Das Anlegen von Varianten ist eine mühselige und zeitraubende Aufgabe, wenn man für jeden Variantenartikel manuell immer wieder die gleichen Daten eingibt und lediglich die Artikelnummer und ein einzelnes Attribut ändert. ATHENOS bietet dafür eine Kopierfunktion an, mit der sämtliche Artikeldaten von einem bestehenden Artikel übernommen werden können – völlig unspektakulär. Aber es spart uns bei der Artikelanlage jede Menge Zeit und Nerven.
Ebenso gut implementiert ist die Mehrsprachigkeit der Attribute, die wir für den Betrieb unserer ausländischen Verkaufsplattformen benötigen. Anstatt jede Sprache über eigene, dem Artikel zugeordnete Attribute abzubilden, erfolgt die Verwaltung und Zuordnung der Attribute in ATHENOS® stets in der Stammsprache. Die Attribute und ihre Werte können mit Hilfe einer Übersetzungsmatrix in beliebig viele Zielsprachen übersetzt werden. Die für die jeweilige Verkaufsplattform benötigte Sprache wird beim Upload ausgewählt, die Attributstruktur bleibt dabei erhalten. Das erleichtert das Handling der Attribute und die Aktualisierung von Angeboten enorm.
Was ist Ihre Motivation, sich als Pilotkunde für die neu entwickelte Software zu engagieren?
Natürlich ist es immer ein Risiko, als erster Kunde eine Neuentwicklung im Livebetrieb zu testen. Irgendetwas läuft dabei stets nicht so, wie man erwartet hat. Aber dieses Risiko nehme ich gerne in Kauf, denn für mich überwiegen die Vorteile. Zum einen habe ich die Chance, früher als andere Zugriff auf die neuen Funktionen der Software zu erhalten, die mir einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Zum anderen habe ich als Pilotkunde die Möglichkeit, bereits bei der Entwicklung der Software meine eigenen Vorstellungen und Erfahrungen aus der Praxis einzubringen und zu beeinflussen, so dass neue Features die aktuellen Herausforderungen meines Geschäfts berücksichtigen.
Mit Trinodis habe ich einen Partner, der sehr schnell auf jede neue Anforderung reagiert. Die Weiterentwicklung von ATHENOS orientiert sich stets an der Verbesserung der Prozesse beim Kunden. Das war die Basis für die bisherige Entwicklung meines Unternehmens und gibt mir eine sichere Perspektive, auch für das kommende Jahr ein Wachstum von über 20 Prozent einzuplanen.
Interview: Daniel Stöter, iXtenso.com