Self-Scanning setzt sich im stationären Handel durch
Interview mit Thomas Rausch von GLORY Deutschland
Im Juli letzten Jahres haben wir Thomas Rausch, Sales Director beim Payment-Experten GLORY gefragt, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf den Handel hat. Heute möchten wir wissen, welche Veränderungen die Pandemie im Handel mit sich gebracht hat und welche Trends er für 2022 sieht.
Herr Rausch, die Pandemie beeinflusst nach wie vor unseren Alltag und hat den Handel weiterhin fest im Griff. Werden wir diese Pandemie überhaupt noch einmal los?
Das ist eine gute Frage. Ich denke, dass vor allem die bestehenden Hygienemaßnahmen und die AHA-Formel zu unserer neuen Normalität gehören werden. Daher steht gerade der stationäre Handel immer noch vor den gleichen Herausforderungen, wie im Sommer letzten Jahres: Die Händler:innen müssen kreativ bleiben, um Kund:innen in ihre Läden in den Innenstädten zu locken.
Deshalb bleibt es wichtig, das Einkaufserlebnis zu optimieren und so den Verkauf vor Ort wieder attraktiver zu gestalten. Das kann durch moderne Filialkonzepte und einen absolut kundenzentrierten Verkaufsprozess gelingen. Denn für sehr viele Verbraucher:innen ist das Begutachten der Ware nach wie vor ein wichtiger Aspekt beim Einkaufen. Zusätzlich können Händler:innen durch neue Technologien und verbraucherfreundliche Services gezielt einen Mehrwert für ihre Kund:innen schaffen.
Mit welchen neuen Services kann das am besten gelingen?
Da gibt es eine ganze Reihe, die mit Hilfe neuer Technologien effektiv umzusetzen sind. Gefragt sind in Zeiten der Pandemie besonders Lösungen für Self-Scanning, Selbstbedienungskassen, Waren-Automaten und andere SB-Angebote. Denn die Menschen haben inzwischen ein größeres Bedürfnis für Sicherheit und mehr Bewusstsein für Hygiene.
Die Pandemie hat das Einkaufsverhalten der Verbraucher:innen bereits deutlich verändert. Viele Kund:innen nehmen ihren Scan- und Bezahlvorgang inzwischen lieber selbst in die Hand. Denn dadurch können sie selbstbestimmt, kontaktlos und sicher einkaufen und das verstehen die Kund:innen heute als zusätzlichen Kundenservice. Entsprechend empfindet es die Kundschaft sogar schon als rückständig, wenn Händler:innen keine flexiblen Checkout-Modelle anbieten.
Lange Wartezeiten an den Kassen aufgrund der nötigen Hygienemaßnahmen tragen ein Übriges zu dieser Entwicklung bei. Durch Self-Scanning-Systeme kann der Handel hier ganz klar Frustpotenzial vermeiden und stattdessen die Motivation seiner Kund:innen erhöhen. Außerdem lassen sich durch den Einsatz von Self-Scanning-Systemen im stationären Handel Personalressourcen freisetzen. Die Mitarbeitenden können dann neue Aufgaben wie beispielsweise die Überprüfung der 2G-Regel am Ladeneingang übernehmen. Auch das reduziert den Frust der Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich, weil Warteschlangen auch vor dem Laden reduziert oder gar vermieden werden.
Erfreulicherweise hat der Handel den Wunsch der Kund:innen erkannt und ist bereits dabei, ihn zu erfüllen. Eine aktuelle EHI-Marktanalyse zeigt, dass bereits mehr als 2.300 Geschäfte die Möglichkeit bieten, den Scan- und Bezahlvorgang selbst zu tätigen. Wichtig dabei bleibt nach wie vor, dass die Händler:innen ihre Investitionen vorausschauend planen. Denn die Einführungsphase einer neuen Technologie ist entscheidend dafür, wie sie angenommen wird. Und das wiederum entscheidet darüber, wie erfolgreich diese Technologie sein wird.
Wo geht die Reise Ihrer Meinung nach als nächstes hin? Welche Trends sehen Sie für 2022?
SB- und Automatisierungslösungen sowie hybride Checkout-Modelle sind die Zukunft. Davon bin ich überzeugt. Denn damit lassen sich Kundenströme optimal steuern, unnötige Warteschlangen entzerren und Kassenpersonal effektiv entlasten. Auch „Connected Retail“, also die stärkere Verschmelzung von On- und Offlinekanälen, wird sich durchsetzen. Darüber hinaus werden wir noch mehr im Bereich „Autonome Stores“ sehen. Der kassenlose Laden Amazon Go ist hier sicherlich das bekannteste Beispiel. Aber auch in Deutschland testen diverse Handelsketten vor allem in Großstädten bereits automatisierte Läden. Am Ende des Tages geht es für den Handel auch 2022 immer darum, das Einkaufserlebnis klar in den Mittelpunkt zu stellen. Denn dadurch können Händler:innen eine höhere Kundenzufriedenheit erreichen, die letztlich zu einer verbesserten Kundenbindung führt.
Gerade Self-Scanning- und Self-Checkout-Lösungen sind dabei für den stationären Handel eine gute Chance, auf die veränderten Bedürfnisse der Kund:innen einzugehen. Wie solche Cash-Management-Lösungen für eine hybride, kontaktlose und sichere Checkout Experience im Retail-Umfeld sowie in anderen Bereichen umgesetzt werden können, zeigen wir auf der EuroCIS 2022. Ich freue mich auf die Messe und dass endlich wieder persönliche Begegnungen möglich sind. Besuchen Sie uns gerne an unserem Stand A04 in Halle 9!
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