NEXGEN smart instore berät rund um alle Themen des Touchpoint Managements am POS und POI. Für namhafte Kunden wie Edeka, Depot, tegut oder sonnenklar TV übernimmt sie als Lösungspartner die Optimierung von digitalen Prozessen, Infrastrukturen sowie die schlüsselfertige Integration von Touchpoint-Lösungen.
Herr Grundmann, welche Veränderungen beobachten Sie mit Blick auf den stationären Handel und Digital Signage?
Thomas Grundmann: Der Handel hat im Zuge der Digitalisierung aufgerüstet: Kunden bezahlen jetzt ihre Brötchen beim Bäcker in der Vorkassenzone kontaktlos. Vor der Pandemie war das noch utopisch! Einzelhändler führen kamerabasierte Kundenzähler ein, nicht zuletzt aufgrund von behördlichen Vorgaben. Da Menschen Berührungen vermeiden wollen, ist Touch nicht mehr die einzige Option, um Kunden interaktiv zu begeistern.
Wie nehmen die Kunden die neuen digitalen Möglichkeiten an?
Die Digitalisierung an Point of Sale und Point of Interest hat in den letzten 15 Monaten einen Schub erlebt. Wir sehen heute bei den Konsumenten weniger Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und mehr Verständnis für Maßnahmen, die der Hygiene zuträglich sind.
Händler und Dienstleister brauchen zusätzliche Möglichkeiten, um ihre physische Präsenz durchgehend „sichtbar“ zu halten. Die Einbindung in eine Omnichannel-Strategie mit Webshops, Kundenbindungsprogrammen und Social Selling ist ein Weg. Eine weitere Option ist es, jederzeit durch verkaufsfördernde Maßnahmen im Schaufenster präsent zu sein. Beides nehmen die Kunden wohlwollend an.
Unter welchen Voraussetzungen steht das zweite Halbjahr 2021?
Die Konsolidierung der unterschiedlichen Insellösungen steht auf dem Plan. Wie lässt sich eine digitale Kundenampel in die Instore-Kommunikation integrieren? Touchanwendungen werden reihenweise gegen berührungslose Sensorik getauscht. Das Kundenerlebnis soll bleiben, die Ansteckungsgefahr soll weichen.
Braucht der Einzelhandel neue Konzepte und Denkmuster?
Absolut. Der Trend, dass Innenstädte vom Aussterben bedroht sind, hat sich im letzten Jahr verschärft. Jetzt ist es wesentlich, die Customer Journey des Kunden als Ganzes zu verstehen, nicht nur vom Betreten der Fläche bis zum Zurückstellen des Einkaufswagens. Es kommt darauf an, das Einkaufserlebnis am physischen Point of Sale attraktiv zu halten.
Also geht es darum, interessante Angebote und relevante Informationen über alle Kanäle bis in die Fläche zu kommunizieren, um so den Kunden von den Online-Händlern zurückzuholen?
Das ist nicht alles. Die Potenziale, die Supermärkte, Fachhändler oder Zentren bieten, müssen freigesetzt werden. Die Interaktion mit dem Personal, Beratung und Betreuung der Kunden sind durch nichts zu ersetzen. Digital unterstützt, mit interaktiven Elementen ist und bleibt das ein großer Mehrwert des stationären Handels. Was es dazu braucht, ist Offenheit, Mut und Begeisterungsfähigkeit bei Händlern sowie Expertise und Ressourcen bei Dienstleistern. Je mehr Lösungen am Markt umgesetzt werden, desto schneller rentieren sich sinnvolle Investitionen. Alle Lösungen sollten miteinander harmonieren, weil dadurch der bestmögliche Nutzen für Kunden entsteht.