Philip Campbell, der Gründer von Kerv, ist mit dem aktuellen Stand der Technik gleich auf mehreren Ebenen nicht zufrieden: "Zurzeit sind tragbare Geräte für Zahlungen entweder zum Heulen teuer oder völlig unattraktiv. Das größte Problem aber, das ich mit ihnen habe, ist, dass sie alle am Handgelenk zu tragen sind, das dann in einer Weise, die sich extrem unnatürlich und merkwürdig anfühlt, flach gegen das kontaktlose Lesegerät gehalten werden muss."
Einfache Handhabung komplexer Technik
Das britische Startup hat sich also die Köpfe zerbrochen, wie man sowohl den Vorgang des Bezahlens, als auch das Medium, mit dem bezahlt wird, noch einfacher gestalten kann. Und kam auf die Lösung: Was könnte einfacher und natürlicher zu handhaben sein als ein Schmuckstück wie ein Ring, der im Alltag ganz unbewusst am Finger getragen wird?Mit dem Ring lassen sich also mit einer Geste sofort kontaktlose Zahlungen von aktuell bis zu 30 britischen Pfund erledigen. Und die zugrunde liegende Technik ist bei dieser Lösung nicht nur optisch unsichtbar - denn der Ring muss weder aufgeladen noch mit einem Smartphone gekoppelt werden, sondern funktioniert völlig alleinstehend.
Weitere Anwendungen sollen möglich sein
Das kontaktlose Bezahlen im Handel ist aber nicht die einzige mögliche Anwendung für das schlaue Stück Technik. Mit ihm sollen sich auch Tickets für den öffentlichen Nahverkehr ganz einfach bezahlen lassen. Außerdem soll durch tippen auf ein NFC-fähiges Smartphone eine sofortige Übermittlung von Kontaktdaten möglich sein – nach Ansicht der Entwickler soll es so in Zukunft komplett unnötig sein, Dinge wie Brieftaschen, Bargeld oder Karten mit sich herum zu tragen.Wie bei allen Anwendungen für das mobile und kontaktlose Bezahlen geht es auch bei Kerv um eine möglichst einfache Handhabung. Und diese wird entscheidend sein für den Erfolg des Projekts, denn schließlich kann er nichts, dass nicht heute auch schon mit einem Smartphone und den entsprechenden Apps möglich ist. Es bleibt abzuwarten, wie das Konzept bei potentiellen Kunden ankommt, doch könnte es durchaus sein, dass der Kerv-Ring (sollte er in die Massenproduktion gehen) das entscheidende Stück Einfachheit mehr bietet, nach dem die Kunden verlangen.
Seit kurzem läuft auf kickstarter.com eine Ausschreibung zur Finanzierung der Massenproduktion des Kerv-Rings.
Autor: Daniel Stöter, iXtenso.com