Auf die Logistik kommt es besonders an

Für ungestörte Lieferketten und geschützte Mitarbeiter

LKWs auf einer Autobahn
Quelle: PantherMedia / Z Jan

Die Situation ist neu – geschlossene Grenzen, Warennachschub, Hygiene und Mitarbeiterschutz sind Themen. Die Logistik-Branche sowie weitere Verantwortliche reagieren auf die Corona-Krise. Stets im Hinterkopf: eine möglichst sichere und reibungslose Lieferung.  

So wollen Paketdienste ihre Mitarbeiter schützen

DHL verweist hauptsächlich auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts: "Generell empfehlen wir somit gute Handhygiene, eine korrekte Hustenetikette sowie das Einhalten eines Mindestabstandes zu eventuell erkrankten Personen. Für Regionen und Betriebssituationen mit bestätigten Covid-19 Fällen bzw. Verdachtsfällen stimmen wir unser Vorgehen mit den Gesundheitsämtern ab und folgen auch hier generell den Empfehlungen des RKI“, heißt es von Seiten der DHL. Seit einigen Tagen geht das Unternehmen noch weiter. "Aktuell verzichten wir bei der Paketübergabe in Gebieten mit Covid-19-Fällen vorübergehend auf die eigenhändige Empfangsbestätigung durch den Empfänger, so dass der Zusteller diese kontaktfrei für den Kunden übernimmt", teile die Pressestelle mit. 

Auch GLS ist auf den Schutz seiner Mitarbeiter bedacht und verweist auf der Homepage auch auf das Robert-Koch-Institut. DPD äußert sich ebenfalls auf der Internetseite: „Es wurden Anweisungen zur Prävention und ausreichend Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt, die Reinigungshäufigkeit deutlich erhöht und Möglichkeiten für flexible Arbeitsplätze geschaffen. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass unsere ZustellerInnen ihre Arbeit nicht mit Handschuhen und Schutzmaske erledigen können“, heißt es zu den Präventionsmaßnahmen. Wer ein Paket von Hermes, DPD, GLS oder UPS erwartet, muss momentan (Stand 16. März) noch eine Unterschrift leisten. Durch eine Abstellerlaubnis lässt sich das vermeiden.

Lieferketten und Engpässe?

Doch nicht nur in der Privat-Zustellung, auch in der Belieferung des Handels gibt es Veränderungen. Die Nachfrage nach Lebensmitteln und anderen alltäglichen Gütern wird in der aktuellen Situation immer höher. Damit alles möglichst rasch aus den Lagern in die Supermarkt-Regale kommt, haben einige Bundesländer das Sonntagsfahrverbot für LKWs gelockert und Ausnahmegenehmigungen für Sonntagsarbeit in Logistik und Warendistribution ermöglicht. „Beide Maßnahmen unterstützen die Handelsunternehmen dabei, die Belieferung der Geschäfte und die Versorgung der Bevölkerung auch bei einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus zu gewährleisten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Zwar ist der Warenverkehr nicht von den aktuellen Grenzschließungen betroffen, die Straßen aber schon. Es staut sich kilometerweit an den Grenzübergängen. Es könne folglich zu Lieferengpässen oder Verzögerungen in der Zustellung kommen. Darauf weisen die jeweiligen Paketzusteller sowie der HDE hin. Letzterer zeigt sich in seiner Pressemittelung weiter zuversichtlich: „Grundsätzlich sind jedoch die Lieferstrukturen im Handel effizient und gut vorbereitet, so dass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet ist.“ Damit das auch so bleibt, und Lieferketten weiterhin nicht gestört werden, forderte die EU-Kommission am Sonntag, 16. März, mit neuen Leitlinien eine möglichst freie Fahrt für den Warenverkehr, wie tagesschau.de berichtet. Die Kommission schlägt unter anderem vor, Sonderfahrspuren für Lkws einzurichten, damit diese bei der Grenzüberquerung priorisiert werden. Viele Firmen arbeiten mit Just-in-time-Lieferketten. Man dürfe nicht warten, bis die Unternehmen Nachschubprobleme bekämen, hieß es.

Autor: Katja Laska; Quellen: DHL, tagesschau.de, DPD, HDE, GLS, Hermes

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