Eine Kette besteht aus vielen kleinen Einzelteilen. Erst wenn diese sinnvoll ineinandergreifen, ergibt sich ein funktionierendes Ganzes, so auch bei einer Lieferkette. Was genau sollten Händler bei der Optimierung ihrer Lieferprozesse beachten?
Hier einige Tipps für Ihr Supply-Chain-Management.
Lieferkette – kennen Sie alle Teile
Um ihre Lieferkette so gut es geht zu schützen und auch stetig zu verbessern, sollten Händler als Erstes alle beteiligten Akteure kennen und über die detaillierten Abläufe entlang der Kette Bescheid wissen. Mögliche Fragen, auf die Sie die Antwort kennen sollten, wären: Befindet sich einer Ihrer Lieferanten in einer Krisenregion? Beziehen Sie Produkte aus einem Land, in dem gerade Regenzeit herrscht?
Transparenz und Informationsfluss
Aber nicht nur Sie sollten wissen, wo es lang geht. Alle, die an der Prozesskette mitwirken – Produzenten, Verpacker, Lieferanten, Lageristen, Filialmitarbeiter – müssen über die Abfolgen informiert sein. Legen Sie die ‚Informations-Karten‘ also gerne auf den Tisch und bleiben Sie in Ihren Abläufen möglichst transparent: Lassen Sie Ihre Partner wissen, wenn sich kurzfristig etwas ändert, auch digital und in Echtzeit per Management-System, denn nur so kann ein ganzheitliches Handeln und Gelingen gewährleistet werden.
Supply-Chain-Planung: Zeit spart Geld
Jetzt geht es um die Zeiterfassung der Prozesse. Wie lange dauert die Herstellung der Produkte, die Sie verkaufen möchten? Wie lange werden sie für den Transport vorbereitet und wohin müssen sie geliefert werden? All das sind Faktoren, die in der zeitlichen Planung einer Supply Chain berücksichtigt werden müssen. Und da ist noch nicht Schluss, denn die Ware möchte schließlich ins Lager, ausgepackt und auch in die Regale verräumt werden. Auch hier kommt das Zeitmanagement wieder ins Spiel. Andere Faktoren, die für einen optimierten Prozess wichtig sind: Ankunftszeit der Ware, Lagervoraussetzungen, Personalmanagement, Kundenströme in der Filiale.
Risiko minimieren
In Ihre Lieferplanung sollten Sie so viele Faktoren, wie möglich einkalkulieren und einen Supply Chain-Plan erstellen. So können Sie mögliche Risiken minimieren. Sie können diese in zwei Kategorien einordnen: Was sind Alltagsrisiken wie wetterbedingte Lieferverzögerungen oder saisonale Nachfrageschwankungen? Und was sind Ausnahmerisiken wie beispielsweise ein Produktionsausfall aufgrund von Naturkatastrophen oder ein defektes Lieferfahrzeug?
Risiken versichern
Alltagsrisiken kann durch Prozessoptimierung und -anpassung (wie in 3. angesprochen) entgegengewirkt werden. Ausnahmerisiken können allerdings existenzbedrohend werden und sollten durch Versicherungen reguliert werden. Generell gilt, alles was festgehalten werden kann – Prozessabläufe oder Rahmenbedingungen – sollte für alle Akteure in der Lieferkette einsehbar sein. Hierfür können (digitale) Checklisten oder einzelne Verträge, in denen Abnahmekriterien und Qualitätsanforderungen festgehalten sind, dienen. Für alle Vertragsparteien gilt: Möglichst detaillierte und realistische Planung, klare Verbindlichkeiten sowie transparente Abläufe mindern das Risiko eines jeden Einzelnen.