Mit Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) arbeiten zwei Industrie- und ein Forschungspartner an der Entwicklung von recycelfähigen Standbeutelverpackungen aus biobasierten Kunststoffen und deren effizienter Herstellung.
Capri-Sonne war der Vorreiter: 1969 kann das Fruchtsaftgetränk auf den Markt und mit ihm der Standbodenbeutel, der sich als Verpackung großer Beliebtheit erfreut. Er erlebte in den letzten Jahren zweistellige Wachstumsraten und wird mittlerweile nicht nur für Getränke, sondern die verschiedensten Produkte genutzt: von Trockenprodukten wie Nüssen über Fertigprodukte wie Suppen, Reibekäse und Soßen bis hin zu Gemüse und Früchte sowie Tiernahrung und Kosmetika reicht die Palette.
Pouch-Verpackungen, wie die Standbodenbeutel in der Branche heißen, haben ein geringes Eigengewicht und zeichnen sich dadurch aus, dass sie einfach zu öffnen und wiederverschließbar sind. In zwei Punkten gibt es allerdings Nachholbedarf: Sie sind weder werkstofflich recycelbar noch gibt es sie aus biobasierten Kunststoff-Folien.
Hier setzt das jetzt gestartete Forschungsprojekt „Technologieentwicklung für Biobasierte Pouch-Verpackungen“ an. Die Profol Kunststoff GmbH als Folienhersteller, die SN Maschinenbau GmbH als Hersteller von Beutelverpackungsmaschinen und das Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik der TU Clausthal als wissenschaftliche Einrichtung wollen Pouch-Verpackungen aus biobasierten Kunststoffen entwickeln.
Die zu entwickelnden Folien sollen je nach Anforderungsprofil mindestens zu 80 Prozent biobasiert sein. Angestrebt wird eine Monofolie, die ein einfaches, werkstoffliches Recycling ermöglicht. Diese Folien werden auf einer Versuchsanlage, die speziell auf Bio-Folien eingerichtet ist, weiterverarbeitet. Gerade die Siegelung der Nähte, die in einem effizienten und prozesssicheren Produktionsfenster erfolgen müssen, stellen eine besondere Herausforderung an den Maschinenbau dar.
Neben der wissenschaftlichen Begleitung der Folien- und Verarbeitungsentwicklung kümmert sich das Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik auch um die Entwicklung eines recycling-gerechten Designs. Damit kann im Verbundvorhaben der gesamte Produktionsweg vom Werkstoff über die Verpackungsmaschine bis zu Standbodenbeutel betrachtet werden. Da der Fokus der Arbeiten auf biobasierten Lebensmittelverpackungen liegt, wirken Lebensmittelhersteller als assoziierte Partner mit.
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