Bitte zu Tisch
Deutsche essen mehr frische Lebensmittel als Franzosen
Essen wie Gott in Frankreich? Eine Umfrage zum Verbraucherverhalten rund um das Thema frische Lebensmittel enthüllt: Deutsche geben im Durchschnitt weniger Geld für frische Lebensmittel aus als Franzosen, verzehren aber mehr davon als ihre Nachbarn. Die repräsentative Studie wurde im Auftrag von Bizerba vom Marktforschungsinstitut OpinionWay durchgeführt.
41 Prozent der deutschen Konsumenten geben demzufolge an, heute mehr frische Produkte zu essen als noch vor fünf Jahren. In Frankreich sagt dies nur rund jeder Dritte (34 Prozent). Die Einstellung zum Verzehr frischer Lebensmittel leben vor allem Frauen (46 Prozent) und junge Menschen (64 Prozent bei den unter 35-Jährigen) in beiden Ländern.
Die Gründe dafür sind in beiden Ländern unterschiedlich. In Frankreich wollen sich über die Hälfte der Befragten gesünder ernähren (53 Prozent), gefolgt vom Anliegen, den Verbrauch verarbeiteter Produkte zu reduzieren (45 Prozent). In Deutschland gibt jeder Fünfte an, sich selbst etwas Gutes tun zu wollen (20 Prozent). Ein Drittel der deutschen Verbraucher (34 Prozent) nennt Kochen als Motiv für den gesteigerten Konsum frischer Lebensmittel. Rund 15 Prozent kaufen mehr Frischeprodukte, wenn diese bei einem Laden in der Nähe im Angebot sind.
Franzosen geben mehr aus, sind aber unzufrieden über Preis-Leistung
Während die Deutschen zwar mehr frische Lebensmittel kaufen, wenden die französischen Verbraucher mehr Geld für ihren Einkauf an der Frischetheke auf: Deutsche geben 131 Euro im Durchschnitt aus, während Franzosen durchschnittlich 182 Euro bezahlen. Trotz oder vielleicht wegen der hohen Ausgaben fühlen sich die Konsumenten aus dem französischen Nachbarland bei den Preisen übervorteilt. Bei Fleisch beispielsweise denken 68 Prozent, sie bezahlen zu viel. Deutsche Verbraucher sind hingegen generell zufrieden über das Preis-Leistungs-Verhältnis an der Frischetheke, über die Hälfte (56 Prozent) findet den Preis für Fleisch genau richtig.
Der schnelllebige Lebensstil unserer Gesellschaft schlägt den deutschen Verbrauchern mehr auf den Magen als unseren Nachbarn: 27 Prozent der Verbraucher, die angaben, weniger frische Lebensmittel als noch vor fünf Jahren zu essen, kochen weniger (27 Prozent vs. 15 Prozent in Frankreich) oder beklagen im Allgemeinen die mangelnde Zeit dafür (20 Prozent vs. 10 Prozent in Frankreich).
Einkaufsverhalten der Deutschen weniger anfällig für Preisschwankungen
Gründe für einen reduzierten Verzehr frischer Lebensmittel sind daher bei den französischen Verbrauchern auch finanziell motiviert: Haben sie weniger Geld zur Verfügung oder steigen die Preise, kauft über die Hälfte der Befragten (51 bzw. 53 Prozent) weniger frische Produkte. Deutsche Verbraucher sind mit 29 bzw. 28 Prozent deutlich weniger dafür anfällig.
Konsumenten in Deutschland fühlen sich auch besser informiert, was Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und Lagerung frischer Lebensmittel angeht: Zwei Drittel weiß, wie lange etwas noch gegessen werden kann (69 Prozent) oder auch wie Frischeprodukte gelagert werden sollten (68 Prozent) – die Hälfte der französischen Verbraucher negiert dies (je 50 Prozent). Besonders junge Menschen unter 35 in Frankreich geben an, dass sie nicht wissen, wie lange ein frisches Produkt ohne MHD noch gegessen werden kann, ohne krank zu werden.
Die Studie wurde von OpinionWay im Juli 2016 und Februar 2017 unter mehr als 2.100 Konsumenten in Deutschland und Frankreich durchgeführt. Der Auftraggeber ist Bizerba, marktführender Anbieter von Technologielösungen für den Umgang mit frischen Lebensmitteln.
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