"Die POS-Technologie wird zum integrierten Kundeneinbindungswerkzeug"
Interview mit Owen Chen, CEO von Posiflex Technologies
Die Wirtschaft wird heute dominiert von Mobilität und Geschwindigkeit. Der Handel muss daher flexibel auf Kunden zugehen können und ihnen Beratung und auch Verkauf dort anbieten, wo die Kunden sich im Laden gerade aufhalten. Owen Chen, CEO von Posiflex Technologies, spricht im Interview über die Vorteile mobiler und hybrider POS-Lösungen.
Herr Chen, was muss ein POS-System heute können?
Mit der Integration von CRM-Funktionen geht die POS-Technologie heute weit über die reine Transaktionsabwicklung hinaus. Sie wird zum integrierten Kundeneinbindungswerkzeug, empfiehlt attraktive Angebote, propagiert Bonusprogramme und personalisiert das Kundenerlebnis. Am wichtigsten ist, da die Trennlinie zwischen Online- und Offline-Kanälen verblasst, dass vom POS-System erwartet wird, die Abläufe von eCommerce und stationärem Handel in Form einer nahtlos vereinheitlichten Plattform gleichermaßen abzuwickeln. Auf diese Weise wird dem Käufer ein sanfter, schneller, kanalunabhängiger Bezahlprozess geboten.
Immer mehr Händler setzen auf mobile oder hybride POS-Terminals. Welche konkreten Vorteile bringen diese neuen Lösungen dem Händler?
Mobile POS-Geräte sind handlich und portabel, daher äußerst praktisch zur Betreuung von Kunden in Umkleidebereichen bis hin zu Verkaufszelten im Außenbereich. Sie befreien das Servicepersonal vom festen Kassenarbeitsplatz, um Kunden persönlich betreuen zu können und ermöglichen so durch diverse Funktionen, die Umsätze aktiv anzukurbeln. Mobile POS-Systeme fungieren auch als Brücke zwischen physischen und virtuellen Verkaufsumgebungen; der Kunde kann auf dem Tablet das Angebot durchsurfen, eine freie Auswahl treffen und bestellen - selbst wenn die Ware nicht vorrätig ist oder in diesem Geschäft nicht verkauft wird - sie wird an die gewünschte Adresse geliefert.
Die Auswahl des richtigen Mobil-POS hängt jedoch vom individuellen Verkaufsszenario ab. Einige Händler setzen Consumer-Tablets ein, weil sie günstiger als herkömmliche Kassensysteme sind. Was viele jedoch übersehen ist, dass das Einsparpotenzial verlorengeht, wenn das Mobilgerät weder auf Robustheit ausgelegt ist noch über spezielle Funktionen für den Handel verfügt. Eine dedizierte Lösung eignet sich zweifellos besser und spart langfristig mehr.
Worauf Händler bei mobilen Systemen achten sollten, ist die Kompatibilität mit dem bestehenden Kassensystem samt eingebauten Komponenten. Speziell für den Handel entwickelte Mobil-POS-Systeme sind außerdem für raue Einsatzbedingungen ausgelegt und für einen Achtstundeneinsatz ergonomisch-handlich gebaut und mit extra langen Batterielaufzeiten versehen.
In der Tat hat kann es gescheiterte Rollouts gegeben, denn ein Tablet allein taugt nicht als Hauptkasse. Das liegt an den operativen Problemen, die auftauchen, wenn man von der gängigen Checkout-Konfiguration einer festgelegten Kassenspur abweicht. Ein mobiles Tablet, das sich an eine feste Station andocken lässt, verleiht dem Händler hingegen in vielerlei Hinsicht große Flexibilität. Das Konzept eines hybriden POS kombiniert die Vorteile beider Welten in einem einzigen Terminal und maximiert dadurch den RoI in Kassenhardware.
Es gibt inzwischen nicht nur eine große Hardware-Auswahl, sondern auch verschiedene Betriebssysteme. Welches eignet sich Ihrer Meinung nach besonders für den professionellen Einsatz im Einzelhandel?
Windows gilt als unternehmensfreundlichstes Betriebssystem. Die Software lässt sich leicht aktualisieren, es gibt einfache Apps zur Erstellung weißer und schwarzer Listen und Entwickler können die Software modifizieren oder neu schreiben. Da die meisten Unternehmen Windows-kompatible Software einsetzen, eignet sich auch ein Windows-basiertes POS-System gut zur Integration und zum Datenaustauch mit anderen Systemen. Außerdem mindert der B2B-Ansatz von Windows das Risiko zahlreicher und radikaler Updates zugunsten eines geringeren Administrationsaufwands und Kompatibilitätsärger.
Lassen sich heute bereits alle benötigten Funktionen in einem Gerät integrieren, oder benötigt ein Händler immer noch viele verschiedene Geräte am POS?
Ja. Die HS-Serie von Posiflex zum Beispiel kombiniert die Vielseitigkeit und Wertigkeit herkömmlicher POS-Systeme in einem schlanken, effizienten Design. Die All-in-One Touchscreen-Terminals integrieren die gängigste Peripherie im täglichen POS-Betrieb wie 3-Thermodrucker, Barcodescanner, Magnetstreifen- und Smartcard-Leser, Fingerabdrucksensor und ein 2. Kundendisplay. Unser hybrides POS-System enthält praktisches, portables Zubehör wie Barcodescanner und eine optionale Ladestation – insgesamt haben wir hier also auch ein All-in-One-POS. Durch ihre geringen Abmessungen finden sie auf jedem Ladentisch Platz als aufgeräumter Arbeitsplatz mit nur minimaler interner Verkabelung.
Wohin geht die Entwicklung, welche Trends sehen Sie aktuell im Markt für POS-Systeme?
Das mittlere Segment schrumpft zugunsten hochwertiger Spitzenprodukte auf der einen und günstiger Einsteigermodelle auf der anderen Seite. Letztere werden zunehmend mit Cloud-basierter POS-Software eingeführt, die weniger Prozessorleistung benötigt. Für kleine Läden ist dies eine attraktive und gleichzeitig preiswerte Lösung.
Die Nachfrage nach High-End-POS-Terminals mit starken Prozessoren steigt aber auch. Denn für die großen Franchiseunternehmen und Ladenketten stehen an erster Stelle immer Sicherheit, Handling und Geschwindigkeit. Die Integration eines Überwachungssystems in das POS-System z.B. beugt Diebstahl, schlechter Arbeitsweise und Bedienungsfehlern vor.
Außerdem verfügen hochwertige POS-Systeme in der Regel über Managementtools, mit denen die IT-Verantwortlichen alle Hardware-Assets besser steuern und verwalten können. Abgesehen von der operativen Leistung setzen große Handelsketten ausgeklügelte POS-Systeme auch gerne für interaktive Kundenerlebnisse ein.
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