Interview • 21.10.2019

POS-Terminals: die Schaltzentrale immer in der Hosentasche

Mobil, flexibel, sicher? – Welche Ansprüche müssen POS-Systeme heute erfüllen?

Mann in Jeans und weißem Hemd steht auf der Wiese und lächelt in die Kamera...
Quelle: CCV

Im Geschäft, unterwegs oder beim Kunden zuhause – POS-Terminals sind an vielen Orten nutzbar und werden so immer flexibler. 

Welche Vorteile das hat, was sich dadurch in der Kassenlandschaft ändert und warum der Trend Richtung Smartphone geht, hat uns Reinhard Blum, CEO der CCV Deutschland GmbH im Interview erzählt.

Herr Blum, was muss ein POS-System heute können?

Reinhard Blum: Der POS entwickelt sich immer mehr zur Schaltzentrale des Geschäfts – viele Anwendungsfälle und Aufgaben können neben dem reinen Bezahlen direkt über die intelligenten POS-Systeme abgewickelt werden, wie die Warenwirtschaft, Kundenverwaltung oder Loyalty-Programme. Nicht zu vernachlässigen ist hier die Einfachheit und Bedienbarkeit eines Systems. An erster Stelle steht aber immer noch die Sicherheit, besonders beim Bezahlen.

Immer mehr Händler setzen auf mobile POS-Terminals. Welche konkreten Vorteile bringen diese Lösungen?

Mehr Flexibilität in der Handhabung – heute im Geschäft, morgen unterwegs oder direkt beim Kunden. Möglich wird das bei mobilen Terminals, die sowohl WLAN als auch 4G als Kommunikationsmodule integriert haben. Besonders gerne wird das heutzutage in Restaurants genutzt. In diesem Zusammenhang sind auch ein langlebiger Akku sowie ein integrierter Drucker wichtig. Das Personal soll unabhängig vom starren Kassenplatz sein. In Zukunft wird im mobilen Segment das Smartphone auch eine immer wichtigere Rolle spielen, das sieht man heute schon an der Akzeptanz und Nutzung von ApplePay oder GooglePay.

Es gibt inzwischen nicht nur eine große Hardware-Auswahl, sondern auch verschiedene Betriebssysteme. Welches eignet sich Ihrer Meinung nach besonders für den professionellen Einsatz im Einzelhandel?

Der Filialeinzelhandel besticht durch seine individuellen Anforderungen – „das“ Betriebssystem zu empfehlen, ist deswegen gar nicht so einfach. Wie gerade schon gesagt, der Trend geht einfach in Richtung Smartphone-ähnlicher Betriebssysteme. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, Benutzeroberfläche und Handhabung sind jedem durch das eigene Smartphone bekannt. Generation Z, die mit Smartphones großgeworden ist, wird eine solche Usability für den täglichen Gebrauch fordern. Doch bevor hier nun Sorgenfalten entstehen: Im Paymentbereich werden extra gesicherte, sogenannte gehärtete Betriebssysteme, als Derivate von bekannten Smartphone-Betriebssystemen genutzt.

Hand, die silbernes Smartphone in die Höhe hält
Android-basierte Bezahllösung CCV Mobile A920 in der Ansicht
Quelle: CCV

Lassen sich heute bereits alle benötigten Funktionen in einem Gerät integrieren oder benötigt ein Händler immer noch viele verschiedene Geräte am POS?

Ja, es gibt Komplettlösungen am Markt. Doch, wenn man den Aspekt des bargeldlosen Bezahlens betrachtet, fällt vor allem die die Schnittstellenthematik auf, sprich – die Kommunikation zwischen zum Beispiel Kassen und Terminal. Diese muss, um Händlern und Kunden ein nahtloses Bezahlen zu ermöglichen, einwandfrei funktionieren. Hier setzt CCV auf viele, positive Kooperationen mit diversen Partnern. Der Markt wird sich in Zukunft immer stärker zu All-in-One-Lösungen entwickeln, die moderner, kleiner, leichter und flexibel einsetzbar sind.

Sie stellen sich schon für die Payment-Zukunft auf. Sind Sie gut gerüstet?

Unsere Android-basierte Bezahllösung CCV Mobile A920 birgt viele Chancen, um CCV im Markt als innovativer Lösungsanbieter vom Wettbewerb abzuheben, die dadurch entstehenden Herausforderungen meistert unser Team mit viel Engagement. Auch unsere Kunden und Partner haben die Mehrwerte der Lösung erkannt und veröffentlichen ihre eigenen Apps in unserem CCVStore. Wir blicken somit positiv in die Zukunft.

Sie feiern dieses Jahr 25-jähriges Bestehen. Worauf blicken Sie besonders gerne in Ihrer Unternehmensgeschichte zurück?

Auf vieles – jedoch besonders auf die Entwicklung von EL-ME zu CCV Deutschland. Angefangen mit Heizkostenverteilern (1994) und Taschenkartenlesern (1996) hin zu modernen Bezahlterminals und Serverlösungen (2003) für Großhandelskunden und nun sind wir bei Android-Bezahlterminals (2019) angekommen. Innerhalb eines Vierteljahrhunderts bedeutet das eine enorme Entwicklung und Leistung. Stillstand tritt nie ein, das Geschäftsmodell der EL-ME und heute der CCV ändert sich stetig.

Was sind Ihre Zukunftspläne? Wie geht es weiter mit CCV?

Android-Bezahlterminals werden in den kommenden Jahren ein wichtiges Thema sein, doch auch Self-Service-Lösungen, besonders im Automatenbereich mit der Möglichkeit der kontaktlosen Bezahlung, werden in Deutschland in den nächsten Jahren noch beliebter werden. Das spart beim Händler Ressourcen und beim Konsumenten Zeit. Bargeldloses und kontaktloses Bezahlen sind hier ausschlaggebende Faktoren.

Interview: Katja Laska

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