Branchen-Gewinner und Verlierer im Corona-Jahr 2020

Wie hat sich die Coronapandemie auf das deutsche Wirtschaftsjahr ausgewirkt?

Die negativen Auswirkungen infolge der Corona-Pandemie betreffen nahezu alle Wirtschaftszweige.

Einige jedoch profitieren auch von dem veränderten Kaufverhalten in Lockdown und Homeoffice. Aufschluss darüber liefert eine aktuelle Analyse der databyte GmbH.

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Quelle: databyte

Gesamtüberblick

Die Gesamtzahl von Firmen-Neugründungen, die ins Handelsregister eingetragen wurden, schrumpften von Januar bis September 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 Prozent. Die Insolvenzen und Liquidationen liegen bislang unter dem Durchschnitt des vergangenen Jahres, wobei die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht keinen realen Vergleich ermöglich.

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Verlierer

Reisebüros, Reiseveranstalter und Erbringer sonstiger Reservierungsdienstleistungen trifft die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Restriktionen besonders hart: Diese Branche verzeichnet im Jahre 2020 rund 33 Prozent weniger Neugründungen. Gleichzeitig steigen die Insolvenzen um 86 Prozent – und das, obwohl auch Reiseveranstalter Insolvenzen noch nicht anmelden müssen. Ähnlich sieht es für den Sektor der kreativen, künstlerischen und unterhaltenden Tätigkeiten aus, die mit 25 Prozent weniger Neugründungen kämpft. Währenddessen steigt die Insolvenzanzahl dieses Wirtschaftszweiges bis Ende September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent. Bibliotheken, Archive, Museen, botanische und zoologische Gärten verzeichnen ebenfalls einen Gründungsrückgang von 36 Prozent. Um bislang 23 Prozent verringerten sich die Firmen-Neugründungen im Spiel-, Wett- und Lotteriewesen.

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Gewinner

Mit der Stärkung eines Wirtschaftssektors geht gleichzeitig die Zunahme an Unternehmen in angrenzenden Bereichen einher. Aufgrund des boomenden Online-Handels erfahren Zulieferer und Paketzusteller ebenfalls nennenswerte Zuwächse. Branchen wie Post-, Kurier- und Expressdienste sowie Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus, zu denen auch Toilettenpapierhersteller zählen, zeigen einen positiven Wachstumsverlauf. Die beiden Sparten wuchsen durch neu gegründete Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 52 beziehungsweise 10 Prozent. Der Wirtschaftszweig Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (ohne Nahrungsmittel), der Anbieter von Erotik-Artikeln einschließt, profitiert ebenfalls vom Lockdown: bis dato zeigt diese Sparte eine Steigerung der Neugründungen um 101 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit 67 Prozent zusätzlich schlugen Gründungen im Einzelhandel im Bereich DIY zu Buche. Als Alternative zu Fernreisen reisten Urlaubswillige in diesem Jahr deutlich mehr durch Deutschland, was sich mit 46 Prozent Steigerung positiv auf den Sektor Vermietung von Kraftwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t auswirkte. Diese Branche umfasst unter anderem große Wohnmobile.

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Resultate 2020

Des einen Freud ist des anderen Leid. „Wir gehen davon aus, dass Deutschland 2021 noch deutlich mehr Firmeninsolvenzen zu verkraften haben wird“, resümiert Alexander Hiller, Geschäftsführer der databyte GmbH. „Doch die Zahl an gleichzeitigen Neugründungen in den von der Krise profitierenden Branchen gibt Hoffnung. Vor allem der Wandel hin zu Geschäftsmodellen, die in Krisenzeiten stark an Bedeutung gewinnen, spiegelt die Flexibilität und den Innovationsgeist der deutschen Wirtschaft wider.“

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