Beeinträchtigungen durch Corona machen Onlinehandel schwierig

Logistik-Studie 2020: Onlinehändler zu Retouren, Versand und Verpackung

Mann hält Pakete
Quelle: PantherMedia / belchonock

Zusätzlich fanden die Corona-Auswirkungen in diesem Jahr Betrachtung in der Studie. 

Die Ergebnisse zeigen: Corona brachte große Einschränkungen und bei der Auswahl des passenden Versanddienstleisters legen Online-Händler in diesem Jahr mehr Wert auf Zuverlässigkeit und Sendungsverfolgung, als auf kostengünstige und nachhaltige Angebote. An der Studie beteiligten sich mehr als 220 Online-Händler. Da die Teilnehmer freiwillig und zufällig befragt wurden, ergibt sich aus den Ergebnissen ein nicht-repräsentatives Meinungsbild der E-Commerce-Branche.

Corona-Pandemie beeinträchtigt E-Commerce Logistik stark

Zwei Drittel der Händler (67 %) gaben an, dass besonders Versand- und Beschaffungsprobleme die E-Commerce Logistik während der Corona-Pandemie beeinträchtigten. Entgegen der Alltagsvermutung litt jeder Dritte Händler an geringem Bestellaufkommen und nur 6 % waren wegen Überlastung beeinträchtigt. Auch der monatelange Stopp des Warenpostversandes in die USA und andere Länder machte 32 % zu schaffen. Mittlerweile funktionieren Transportwege zwar wieder, doch die Paketzustellung beim Endverbraucher findet weiterhin kontaktlos und somit ohne rechtssichere Empfangsbestätigung statt.

Erhöhte Retourenquoten verursachen Minusgeschäfte

Die Zahlen des Anbieters PAQATO ergänzen in diesem Jahr die Ergebnisse und zeigen, dass sowohl Sendungsvolumen als auch Erfolge in der Zustellung während des Corona-Lockdowns im April enorm anstiegen. Gleichzeitig berichten Online-Händler von vermehrten Retouren und sogenannten Spaßkäufern, die ohne Kaufabsicht Produkte bestellten. In der Folge verzeichnete die Mehrzahl (59 %) ein Minusgeschäft und im Schnitt mussten 28 % der Retouren mit Preisabschlägen von durchschnittlich 39 % versehen werden. Noch im Vorjahr lag die Zahl um 11 % niedriger. Befragt wurden kleine und mittelgroße E-Commerce Unternehmen, die etwa zur Hälfte ein Team mit weniger als zehn Mitarbeitern beschäftigen.

Zuverlässigkeit bei Versanddienstleistern wichtiger als Preise

Mit Blick auf die beliebtesten Versanddienstleister kann sich DHL (84 %) an der Spitze halten. Während DPD und die Deutsche Post ihr bestes Ergebnis einfahren, ist Hermes weiterhin abgeschlagen. Zu Gunsten von Zuverlässigkeit und Sendungsverfolgung sind Preis-Leistungs-Verhältnis und Nachhaltigkeit weniger bedeutend für Online-Händler. Offenbar aufgrund der Corona-Turbulenzen besinnen Online-Händler sich auf pragmatische Kriterien bei der Wahl ihrer Versanddienstleister. Nur noch 35 % statt 41 % im Vorjahr halten Nachhaltigkeit für sehr wichtig.

Ergebnisse im Detail

  • 67 % durch Corona-Pandemie beeinträchtigt
  • 32 % mit Einschränkungen durch den Stopp des Warenversands der Deutschen Post
  • 59 % aufgrund erhöhter Retouren im Minusgeschäft
  • 28 % der Retouren als B-Ware weiterverkauft
  • 66 % nutzen mehrere Versanddienstleister, um Risiko zu streuen
  • 35 % statt 41 % im Vorjahr halten Nachhaltigkeit für sehr wichtig
Quelle: Händlerbund

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