Die 500 besten europäischen Cross-Border Onlineshops
Jährliches Ranking von Cross-Border Commerce Europe: vierte Ausgabe von „TOP 500 Cross-Border Retail Europe“
Cross-Border Commerce Europe (CBCommerce), die Plattform zur Förderung des grenzüberschreitenden Onlinehandels in Europa, veröffentlicht eine umfassende Studie zu den 500 stärksten europäischen Akteuren im Cross-Border-E-Commerce.
Der grenzüberschreitende Onlinehandel hat (ohne das Segment Reisen) in der EU 2021 einen Gesamtumsatz von 171,2 Mrd. € erzielt, was einem Anstieg von 17 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf die europäischen Onlineshops entfiel ein grenzüberschreitender Umsatz von 100 Mrd. €.
In der vorliegenden vierten Ausgabe von „TOP 500 Cross-Border Retail Europe“ behauptet IKEA die Spitzenposition im Händler-Ranking. LEGO als Markenhersteller mit DTC-Vertriebsmodell ist im Begriff, eine tragfähige Strategie für den grenzüberschreitenden Handel zu entwickeln. Die Studie von CBCommerce wurde durchgeführt mit Unterstützung von FedEx Express, Lengow und nShift.
„TOP 500 Cross-Border Retail Europe“ ist eine umfassende Zusammenstellung der Cross-Border-E-Commerce-Daten von Websites europäischer Einzelhändler. Die Rangliste entsteht durch die Auswertung von vier übergeordneten Parametern:
- grenzüberschreitende Online-Verkäufe in Europa (15 Länder in Westeuropa und Skandinavien plus UK)
- SEO-Indikatoren für die grenzüberschreitende Performance
- Cross-Border-Score, abhängig von der Anzahl der bespielten Länder
- Anzahl und Prozentsatz von Usern, die nicht aus dem Herkunftsland des Händlers stammen
Sechs untergeordnete Parameter verfeinern das Ranking:
- Markenautorität
- Anteil organischer Suchergebnisse in Prozent
- Anzahl der Sprachen
- Anzahl der Währungen
- Anzahl der Zahlungsmethoden
- Verfügbarkeit lokaler Lieferungen (Transport- und Lagerservice)
Die TOP 10
Mittels dieser Methode wurde die „Elite“ der europäischen Cross-Border-Online-Händler 2021 ermittelt. Die Top 10 sind:
- IKEA
- H&M
- Lego
- Zalando
- Lidl
- About You
- Jysk
- Zara
- Bauhaus
- Euronics
In den TOP 10 des Jahres 2021 sind Einzelhändler, Pure Player, Marktplätze und Markenhersteller zu finden. Gemeinsam erwirtschafteten sie 20,9 % des Umsatzes der TOP 500. Neu dabei sind Zalando, Lidl, About You, Jysk, Zara, Bauhaus und Euronics.
An der Spitze des Rankings liegt wie im Vorjahr IKEA, das mit einem grenzüberschreitenden Umsatz von 5,5 Mrd. € einen Anstieg von 8 % gegenüber 2020 für sich verbucht.
B2C-Online-Umsatz europäischer Onlineshops
Europäische Webshops erzielten 2021 einen grenzüberschreitenden B2C-Online-Umsatz von 100 Mrd. €
Der B2C-Online-Umsatz durch Warenverkäufe stieg im Verlauf des Jahres 2021 um 11,5 % auf 639 Mrd. €. Davon entfielen 171 Mrd. € auf den grenzüberschreitenden E-Commerce in Europa (ohne das Segment Reisen), was gegenüber 2020 einen Anstieg um 17 % bedeutet. Der Cross-Border-E-Commerce schnitt also im Hinblick auf die Steigerung der Umsätze noch besser ab als der Onlinehandel insgesamt. Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist die Corona-Pandemie, die die Verbraucher verstärkt online einkaufen lässt.
Der grenzüberschreitende B2C-Online-Umsatz der europäischen (und britischen) Verkäufer erreichte 2021 ein Rekordhoch von 100 Mrd. €. Im Jahr 2020 waren es noch 87,2 Mrd. € – ein Anstieg um 14,6 % im Jahresvergleich.
Brexit
Der grenzüberschreitende Umsatz des Vereinigten Königreichs erlebte aufgrund des Brexits (und den damit verbundenen Mehrwertsteuerregelungen, Einfuhrzöllen und erschwerten Logistikbedingungen) einen historischen Absturz. Umsatzeinbußen von 12 % ließen die 33 Mrd. € aus dem Jahr 2020 auf 29 Mrd. € in 2021 schrumpfen. Zudem musste UK seine Position als führendes europäisches Land im grenzüberschreitenden Onlinehandel an Deutschland abgeben.
Umsätze, Branchen und Marktsegmente
Die TOP 500 des grenzüberschreitenden Onlinehandels „made in Europe“ erwirtschafteten im europäischen Raum 58,3 Mrd. €, was einem Zugewinn von 9,5 % im Vergleich zu 2020 entspricht.
Die Zahl der Multichannel-Verkäufer in den TOP 500 ist rückläufig, während die Zahl der Markenhersteller, die wie Lego, Nespresso, Adidas und Philips ihre Direct-to-Consumer-Kanäle ausbauen, um 50 % gestiegen ist. Große Mutterunternehmen wie Richemont, LVMH und Kering investieren in einen besseren DTC-Ansatz, um ihre Abhängigkeit von größeren Marktplätzen zu verringern. Pure Players, einschließlich der Marktplätze, machen 47 % der TOP 500 aus. Die Anzahl der Marktplätze stieg von 28 auf 42, ihr Umsatz erreichte die Rekordmarke von 20 Mrd. € (+ 45 % gegenüber dem Vorjahr). Dank des phänomenalen Umsatzanstiegs bei Akteuren wie Zalando, Decathlon und About You konnten die europäischen Marktplätze auch ihre Position gegenüber den amerikanischen Marktplätzen stärken.
„Mode, Schmuck und Baby“ bleibt mit einem Anteil von 41 % am gesamten Umsatzvolumen das wichtigste Marktsegment, gefolgt vom Sektor „Haus, Garten und Heimwerken“, der aufgrund der Pandemie einen Anstieg von 15 % verzeichnen konnte. Der Bereich „Körperpflege“ wuchs um ganze 100 %. Der Lebensmittelhändler Lidl erwies sich als echtes Wachstumswunder und sicherte sich den fünften Platz in den TOP 500.
Digital Native Vertical Brands
Vielversprechende neue Akteure in den TOP 500 sind die Digital Native Vertical Brands (DNVB), zu denen NA-KD (Platz 26), Cowboy (Platz 105) und Gymshark (Platz 108) gehören. Aus dem Spektrum dieser „im Internet geborenen“ Pure Player werden in den nächsten Ausgaben der TOP-500-Studie sicher weitere Herausforderer hinzukommen. Denn in den USA gibt es bereits über 700 DNVBs, von denen einige in den kommenden Jahren grenzüberschreitende Aktivitäten aufnehmen werden.
Der grenzüberschreitende Onlinehandel wird in den nächsten Jahren weiter enorm wachsen. Allein die TOP 500 verzeichnen monatlich 1,4 Mrd. grenzüberschreitende Besucher, was einem Anstieg von 40 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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