Intelligenter Shopping-Assistent: Wie kann er in der Filiale helfen?
Praktische Einsatzbeispiele im Baumarkt und Fashion Store
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Produktfindung, Navigation, Warenkorb-Management und Checkout: In all diese Vorgänge können im stationären Geschäft mittlerweile intelligente Shopping-Assistenten eingebunden werden. Doch wie sieht das konkret aus? Mit Lutz Hollmann-Raabe, COO & CSO der Bütema AG hat iXtenso sich Anwendungsbeispiele in verschiedenen Stores angeschaut.
Mittlerweile setzen viele Händler*innen auf eigene Apps. Was hältst du davon?
„Sind wir mal ehrlich: Viele Apps werden von Händler*innen eingekauft, kosten viel und bringen nicht den gewünschten Effekt. Denn: Meist werden Kund*innen mit Rabatten oder Gutscheinen angelockt und nach der Einlösung verschwindet die Anwendung in den Tiefen unseres Smartphones, wie die anderen 60 Apps, die wir uns irgendwann einmal für irgendeinen Zweck installiert haben – wenn man nicht gerade im LEH-Bereich unterwegs ist, wo man täglich einkauft.“
KIra funktioniert wie eine App, ist aber keine. Wie kann die Kundschaft das Angebot nutzen?
„Das Besondere ist, dass keine zusätzliche App notwendig ist. Kund*innen scannen einfach einen QR-Code, und innerhalb von Sekunden öffnet sich die Nicht-App, die im Cache ihres Browsers gespeichert wird. Dadurch ist der Einstieg in die Nutzung besonders einfach und schnell.“
Wie funktioniert der Shopping-Assistent?
„Man kann dem Assistenten jede Frage stellen, die man sonst dem Filial-Personal stellen würde, denn das System arbeitet mit künstlicher Intelligenz in Form von Chat GPT und verzahnt dieses Wissen mit Retail Facts, wie dem Produktsortiment im Store.“
„Zeig‘ mir ein Outfit für eine Sommerhochzeit auf Mallorca mit dem Thema ‚Boho‘.“
Vorgehen des Shopping-Assistenten:
„KIra durchsucht das Internet nach ‚Boho‘, verheiratet diese Daten mit Produktdaten aus der Filiale, fragt, welche Größe, Farbvariationen und Stoffe gewünscht werden und generiert der Kundin ein Outfit passend zur Anfrage. Die Vorschläge setzten sich aus allem zusammen, was in der Filiale vorhanden ist, und sagt, wo das Produkt zu finden ist. Gibt es nichts Passendes, werden Alternativen aus dem Onlineshop des Retailers offeriert.“
Anforderung der Kundin:
„Die Größe, die ich hier in der Umkleide dabei habe, passt leider nicht. Ich brauche das Kleid eine Größe kleiner.“
Vorgehen des Shopping-Assistenten:
"Der Assistent prüft die Anfrage und schaut, ob es die Ware in der Filiale noch in einer anderen Größe gibt. Ist das der Fall, kann das Verkaufspersonal benachrichtigt werden oder sich selbst auf den Assistenten in der Kabine einwählen, sieht was gebraucht wird und kann der Kundin die Ware in die Umkleide bringen. Das spart der Kundschaft Zeit und verbessert den Service. Gibt es das Produkt nicht mehr in der gewünschten Größe, werden der Kundin Alternativ-Vorschläge angezeigt."
„Ich suche Holzschrauben. Wo finde ich sie?“
Vorgehen des Shopping-Assistenten:
„Kira gibt Auskunft über den Gang und das Regal, in dem die Schrauben zu finden sind. Wird von Seiten der Kundschaft noch mehr Beratung gewünscht, kann Personal in den Gang geschickt werden. Die Mitarbeitenden können aber auch selbstständig jederzeit die Beratung von KIra übernehmen und persönlich weiterführen.“
Anforderung der Kundschaft
„Mein Einkaufswagen ist voll – auch mit vielen sperrigen Waren. Ich möchte aber trotzdem schnell und bequem bezahlen, ohne lange zu warten.“
Vorgehen des Shopping-Assistenten:
„Vor allem in Baumärkten gibt es oft die Herausforderung, dass der Einkaufswagen voll mit großen und unhandlichen Produkten ist. Das Personal muss zum Scannen um den Wagen herum, dann ist der Barcode versteckt, man muss alles ausräumen… Mit KIra kann die Kundschaft alle Produkte vorher abscannen, den digitalen Warenkorb dann via QR-Code an das Kassenpersonal übergeben oder direkt bei KIra mit den üblichen Bezahlmitteln zahlen. Die Mitarbeitenden kontrollieren dann den Bon.“
Themenkanäle: stationärer Einzelhandel, App, Künstliche Intelligenz, Checkout, QR Code