Gastbeitrag • 11.01.2021

5 Gründe für die Auslagerung der Logistik

Kundenerwartungen erfüllen im Zeitalter des E-Commerce

Der rasant wachsende E-Commerce wirkt sich auf alle Teile der globalen Lieferketten aus und erfordert einen schnelleren und effizienteren Versand. Infolgedessen gab es einen enormen Zuwachs an Dienstleistern, die sich auf die Unterstützung der immer komplexer werdenden Lieferketten spezialisierten. Aber warum sollte man outsourcen?

Ein Mann im Anzug lächelt in die Kamera
Jaap Bruining, Head of Europe bei Coyote Logistics
Quelle: Coyote Logistics

1) Umfangreiches Netzwerk und Skalierbarkeit

Der europäische LKW-Ladungsmarkt ist riesig, dynamisch und sehr fragmentiert, was zu Preis- und Kapazitätsschwankungen für Versender aller Größen und Branchen führt. Tatsächlich ist eine der größten Ineffizienzen auf dem europäischen LKW-Markt der leere Rücktransport. Während der Corona-Pandemie vergrößerte sich dieses Problem. Entscheidend zur Lösung sind Skaleneffekte. Es ist unwahrscheinlich, dass Versender den gleichen Maßstab wie große Logistikanbieter erreichen.

Kompetente Logistik-Dienstanbieter können dazu beitragen, den fragmentierten Markt mit ihrer Größe, ihrem Umfang und ihrer Netzwerkvielfalt zu konsolidieren. Sie können Versender dabei unterstützen, die Herausforderungen des Marktes zu steuern, zu bewältigen und den zwischenbetrieblichen Warenfluss effizient zu verwalten. Durch die Nutzung des Netzwerks und der Ressourcen eines Logistikanbieters können zum Beispiel Probleme bei der Frachtsuche in Zeiten geringer Kapazität oder Probleme durch unvorhersehbare Umstände, wie Verzögerungen beim Transport frischer Produkte, schnell gelöst werden.

2) Kundenspezifische Lösungen durch ein zentrales Modell

Damit Innovation wirklich wirksam ist, muss sie auf den Einzelnen zugeschnitten sein. Da Dienstleister wissen, dass es keine einheitliche Lösung gibt, verwenden sie ein zentrales Modell. Das heißt, es gibt ein Betriebssystem, das Versender und Spediteure mit einem einzigen Ansprechpartner für Kunden verbindet. Durch dieses Modell können Spezialisten maßgeschneiderte Lösungen anbieten, mit denen Unternehmen intelligenter arbeiten und effizienter für die Zukunft planen können. Dies ist eines der größten Unterscheidungsmerkmale kompetenter Logistikdienstleister, da es hilft, die Nuancen der Kundengeschäfte zu verstehen und sie auf langfristigen Erfolg auszurichten.

 3) Proprietary Data Intelligence für fundierte Entscheidungen

IT-bezogene Aktivitäten wie Datenbankmanagement oder Datenverarbeitung im Inventar oder Lager spielen eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Logistikdienstleistungen. Erfolgreiche Versender legen großen Wert darauf, stark in das Sammeln, Analysieren und Speichern proprietärer Daten zu investieren. Ohne die Umwandlung dieser Daten in verwertbare Informationen ergeben sich jedoch keine Vorteile. Logistikanbieter können die enormen Mengen an Versandtransaktionsdaten aggregieren und in präzise Erkenntnisse umwandeln, mit denen Versender Marktverschiebungen planen und bessere Entscheidungen treffen können.

Darüber hinaus liefert die Datenauswertung Erkenntnisse zur Komplexität der betrieblichen Effizienz und Ineffizienz der Lieferketten und ist somit eine der besten Möglichkeiten, um eine Lieferkette für langfristigen Erfolg zu optimieren. Durch die Verwendung eines Transportmanagementsystems können Versender Berichte, Prognosen und die Kostenverfolgung zentralisieren und optimieren. Außerdem können Best Practices für Spediteure festgelegt und Service-KPIs verfolgt werden. Der Zugriff auf all diese proprietären Daten – und das Wissen, wie man sie verwendet – tragen nicht nur zur Rationalisierung des täglichen Betriebs bei, sondern führen letztendlich zu einer Verbesserung des Versenders.

Mehrere Arbeiter bewegen in einem Lager Kartons auf Schubwagen...
Quelle: Coyote Logistics

4) Technologie und starke Belegschaft

Speditionen aller Größen sind sich einig, dass das optimale Gleichgewicht zwischen Technologie und menschlichem Fachwissen über Lieferkettenaufgaben hinweg bei einem Verhältnis von etwa 60 Prozent Technologie und 40 Prozent menschlichem Fachwissen liegt. Dies zeigt, dass der Schlüssel zur Erschließung des vollen Potenzials der Technologie in der menschlichen Interaktion und Zusammenarbeit liegt.

Investitionen in Technologien sollten zu einer verbesserten Effizienz führen und Personalkapazitäten freisetzen, die dann für strategischere Arbeit und kritisches Denken genutzt werden. Während sich ihre Rollen weiterentwickeln, können Unternehmen bereits über Bereiche nachdenken, in denen Mitarbeiter einen größeren Mehrwert schaffen, sowohl innerhalb des Unternehmens als auch in Hinblick auf die Unterstützung von Logistikanbietern. Dies scheint zunächst auf Kosten der Kapazitätserweiterung zu gehen, ist aber für den langfristigen Erfolg von entscheidender Bedeutung, da die heutigen Versender einen besseren Service und eine bessere Sichtbarkeit als je zuvor benötigen.

5) Kosteneinsparungen

Investitionen in logistische Vermögenswerte wie physische Vertriebszentren oder Informationsnetze erfordern normalerweise hohe Pauschalkosten, die mit finanziellen Risiken verbunden sind. Logistikdienstleister können ihr Risiko durch Auslagerung an Subunternehmer und durch Nutzung von Skaleneffekten verteilen. Da spezialisierte Logistik-Dienstleister den Vorteil ihrer eigenen Erfahrung haben, können sie kostengünstiger an Logistikaktivitäten teilnehmen. Ein repräsentatives Beispiel für das gesammelte Know-how sind IT-bezogene Aktivitäten, die spezielle Fähigkeiten erfordern und eine einfache Differenzierung zu anderen Anbietern ermöglicht.

Der Vorteil erfahrener Anbieter ergibt sich aus einem Lerneffekt: Je mehr Dienste sie anbieten, desto weniger kosten sie. Expandieren Versender in ausländische Märkte, können Logistikdienstleister Kosten an inländische Subunternehmer und andere Mitglieder ihres Netzwerks auslagern und somit senken. Dieser Informationsvorteil ermöglicht es Logistikanbietern, auch in überseeischen Märkten zuverlässige Netzwerke aufzubauen und profitablere Ergebnisse zu erzielen.

Das Verhalten und die Erwartungen der Konsumenten haben sich weiterentwickelt. Unternehmen sind gut beraten, nicht an veralteten Lieferketteninfrastrukturen festzuhalten, sondern das Fachwissen und die Unterstützung von Logistikexperten zu suchen. Denn deren Hauptaufgabe besteht darin, mit den Neuigkeiten der Branche Schritt zu halten und moderne Lösungen zu nutzen, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden.

Mithilfe eines Logistikdienstleisters, der von zukunftsorientierten Branchenexperten geleitet ist, können Versender einen Lieferkettenplan erstellen, der den kurzfristigen Kapazitätsbedarf aufgrund der genannten Vorteile mit langfristiger Agilität in Einklang bringt.

Autor: Jaap Bruining, Coyote Logistics

Weitere Beiträge zum Thema:

Beliebte Beiträge:

Thumbnail-Foto: LPR – La Palette Rouge verstärkt Engagement in DACH...
16.09.2024   #Logistik #Palette

LPR – La Palette Rouge verstärkt Engagement in DACH

Auf der Basis umfassender Marktstudien und Kundenfeedback haben
wir unsere Organisationsstruktur konsolidiert und ein neues ...

Thumbnail-Foto: EU-Verpackungsverordnung 2025: Was ändert sich?...
24.07.2024   #Online-Handel #Verpackungen

EU-Verpackungsverordnung 2025: Was ändert sich?

Was du hinsichtlich Verpackungsmüll, Mehrweg und Recycling beachten musst

Die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR) wird voraussichtlich Ende 2025 ...

Thumbnail-Foto: Logistik: Elektromobilität im Kühlkettenmanagement...
07.08.2024   #Nachhaltigkeit #Lieferung

Logistik: Elektromobilität im Kühlkettenmanagement

Herausforderungen und Chancen für den Lebensmitteleinzelhandel

Welche Bedeutung hat das Thema eigentlich für den Lebensmitteleinzelhandel? Ein Überblick.    Bedeutung der E-Mobilität für das Kühlkettenmanagement im LebensmitteleinzelhandelDie Weiterentwicklung der ...

Anbieter