„Bedienen Sie sich!“: Sind Self-Checkouts das nächste große Ding im Einzelhandel?
Effizienter Ladenalltag, effizientes Einkaufen
shopreme
Im Angesicht des digitalen Zeitalters (und des Andrangs kurz nach Feierabend oder einen Tag vor einem Feiertag) suchen Einzelhändler*innen nach innovativen Technologien, um Einkaufserlebnisse kontinuierlich zu verbessern. Selbstbedienungskassen – oder auch Self-Checkouts (SCOs) genannt –ermöglichen es den Kund*innen, ihre Einkäufe eigenständig zu scannen und zu bezahlen, ohne auf Personal an der Kasse warten zu müssen. Im Interview mit Nico Müller, CCO bei shopreme, erfahren wir mehr über eine neue Lösung: die shopreme matrix.
Nico, ganz allgemein gesprochen: Für wen lohnt es sich überhaupt, Self-Checkouts in Erwägung zu ziehen?
Für den Einzelhandel tragen Self-Checkouts dazu bei, die Warteschlangen an der Kasse zu verkürzen und so das Einkaufserlebnis für die Kundschaft zu verbessern. Gerade in Zeiten, in denen Kassierer*innen stark gesucht werden, können SCOs helfen, das bestehende Personal zu entlasten und andere notwendige Tätigkeiten in der Filiale erledigen zu lassen. Darüber hinaus können Händler*innen ihren Platz effizienter nutzen, da mehrere Self-Checkout-Kioske oft weniger Platz einnehmen als traditionelle Kassenbereiche.
Aber auch für die Kundschaft sind Self-Checkouts bequem und zeitsparend, insbesondere wenn die Ladenkassen belegt sind. Sie ermöglichen es, den Einkauf im eigenen Tempo zu erledigen, ohne auf Mitarbeitende warten zu müssen, die kassieren.
Welche Vorteile bietet die shopreme matrix im Vergleich zu herkömmlichen Self-Checkout-Kassen?
Wir haben die shopreme matrix von Grund auf neugestaltet mit Einzelhändler*innen und Kund*innen im Sinn.
Es gibt eine einzige Integration für mobiles Scan & Go, stationären Self-Checkout und Hybrid. Letzteres ist die Warenkorbübergabe von der mobilen App zur shopreme matrix, um am traditionellen Zahlungsterminal zu bezahlen. Wir bieten für Kund*innen auch die Option an, Kreditkartendaten in der mobilen App zu hinterlegen, nachdem einmalig mittels Payment-Terminal an der shopreme matrix SB-Kasse bezahlt wurde. Das heißt: nie mehr eine manuelle Eingabe langer Kreditkartennummern.
Zudem basiert unsere SB-Kasse auf Android, sie ist fernwartbar und in wenigen Minuten in einem Geschäft eingerichtet. Dazu kommt ein integrierter Bluetooth-Beacon zur Filialerkennung. Der auf den Belegen gedruckte QR-Code kann zum Öffnen des optionalen Ausgangstors, aber auch zum Zugriff auf die digitale Rechnung verwendet werden.
Schließlich steht eine Mitarbeiter-App zur Verwaltung von Altersüberprüfungen, Stichprobenkontrollen und Kontrolle des Ausgangstores sowie zur Konfiguration der shopreme matrix- oder vector-Hardware zur Verfügung.
Muss mein Laden irgendwelche Voraussetzungen erfüllen, um die shopreme matrix eingliedern zu können?
Die shopreme matrix kann in einer Slim-Variante oder mit ergänzenden Möbeln wie Ablageflächen oder Haken für Einkaufstüten bezogen werden. Je nach Gegebenheit sollte man daher den entsprechenden Platz ermöglichen. Darüber hinaus ist nur noch eine zuverlässige Internetverbindung notwendig.
Ein entscheidender Vorteil von SCOs ist die Effizienzsteigerung für das Geschäft. Gibt es trotzdem Situationen, in denen bestehendes Personal zum Einsatz direkt am System kommen muss?
Obwohl SCOs den Kassenbetrieb erheblich automatisieren und die Effizienz steigern, gibt es immer noch Situationen, in denen das Eingreifen von Personal erforderlich ist; zum Beispiel bei der Altersverifizierung: Bei Produkten, die eine Altersbeschränkung haben (wie Alkohol oder Tabak), ist oft eine menschliche Prüfung des Alters gesetzlich erforderlich. Mit der shopreme Checkout-Assistant-App für Mitarbeitende können diese eine Altersverifizierung auch aus der Ferne durchführen. Für weitere Einkäufe können Kund*innen mittels optional hinterlegter Face-ID oder Fingerprint mit Biometrie solche Ware einkaufen, ohne dass ein*e Mitarbeiter*in aktiviert werden muss
Um Risiken zu minimieren und die Genauigkeit des Self-Checkout-Systems zu gewährleisten, führt shopreme zudem Spot-Checks durch. Kund*innen werden für diese Kontrollen ausgewählt, basierend auf vorher selbst von den Händler*innen festgelegten Parametern (wie die Anzahl der Checks, der Risikowert der Filiale, der Warenkorbwert usw.). Mitarbeitende können dann mit Hilfe der Mitarbeiter-App Sichtkontrollen, Teilkontrollen oder vollständige Kontroll-Scans durchführen.
Schließlich ist das Personal auch für den Erfolg moderner SCO-Lösungen wichtig, um Fragen der Kundschaft zu beantworten und Hilfe bei der Bedienung des Systems zu leisten. Mitarbeitende können als Multiplikatoren fungieren, indem sie Kund*innen, die sich an der herkömmlichen Kasse anstellen, auf alternative Checkout-Möglichkeiten wie mobiles Scan & Go und die shopreme matrix hinweisen. Die Rolle des Personals ist also nach wie vor entscheidend, um ein reibungsloses und zufriedenstellendes Kundenerlebnis zu gewährleisten.
Wie schützt die shopreme matrix vor Diebstahl?
Neben den eben erwähnten Spot-Checks oder den Möglichkeiten der Mitarbeiter-App kann eine Person dank dem (optionalen) Ausgangstor, das nur durch einen QR-Code auf dem Beleg geöffnet werden kann, das Geschäft gar nicht erst verlassen, ohne bezahlt zu haben.
Es ist wichtig zu beachten, dass kein System Diebstahl vollständig verhindern kann. Wir haben aber unsere Lösung so entwickelt, dass sie das Risiko minimiert und die Einzelhändler*innen dabei unterstützt, ihre Produkte effektiver zu schützen. Herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen wie Kameras und das Personal selbst bleiben weiterhin im Einsatz und ergänzen die shopreme-Lösung.
Welches Feedback habt ihr bisher von Anwender*innen bekommen?
Das erste Feedback aus den Niederlanden, wo unsere Lösung bereits im Einsatz ist, war phänomenal. Für mich persönlich war es wunderschön zu sehen, wie auch sehr betagte Menschen mit Rollator unsere Lösung einwandfrei und selbstständig nutzen konnten. Viele Kund*innen haben die Mitarbeiter*innen der Filialen selbstständig darauf angesprochen, dass sie diese Ergänzung um eine moderne SCO fantastisch fanden.
Sehr interessant ist zu sehen, dass SCOs oft für kleine Warenkörbe, mobiles Scan & Go hingegen (mit vorinstallierter Telefonhalterung auf dem Einkaufswagen) für die großen Warenkörbe verwendet wird. Die Kundschaft hat hier eben die Wahl, wie sie einkaufen möchte.