Die iXtenso-Redaktion testet Self-Scanning ...
... mit der App des Freizeitmarkts Knauber in Bonn
iXtenso/Laska
Die Firma Snabble hat eine Bezahlapp entwickelt, mit der Kunden ihre Einkäufe im stationären Handel selbst scannen und online bezahlen können.
Ich fragte mich: Wie funktioniert sowas? Die App ist unter anderem im Bonner Freizeitmarkt Knauber im Einsatz. Nix wie hin, einkaufen und den Dienst ausprobieren.
Die App
Vorweg: Die App ist sehr schlank aufgebaut, am Anfang bekomme ich eine sehr knappe Erklärung, wie ich mit der App einkaufen kann. Auf dem Startbildschirm findet man den Pfad zum Kundenkonto und zum Filialfinder; eine Auswahl an aktuellen Produktangeboten wird angezeigt. Wähle ich eines dieser Produkte aus, gelange ich in den Knauber-Onlineshop.
In der Menüleiste unten wechselt man zwischen Startseite, Barcodescanner und dem aktuellen Warenkorb. Im Kundenkonto kann man die Nummer der Knauber-Kundenkarte hinterlegen. Außerdem kann ich hier vergangene Einkäufe und Kassenbons einsehen. Mein erster Eindruck: übersichtlich und leicht zu benutzen.
Der Scanvorgang
Das Scannen der Produktbarcodes funktioniert von technischer Seite her sehr gut und schnell, erfordert im praktischen Umgang aber etwas Übung. Man muss ein wenig ausprobieren, wie nah man das Smartphone ans Produkt halten muss, um mit dem querformatigen Scanbereich den Code zu treffen.
Scannt man einen Barcode am Regal, wo bei kleinen Artikeln in engen Abständen mehrere Etiketten nebeneinander angebracht sind, ist auf die Schnelle schwer zu erkennen, ob man den richtigen Code erwischt hat. Mein Tipp: Anhand der eingeblendeten Bezeichnung und des Preises sollte man das noch einmal kurz überprüfen.
Die Strichcodes am Regal sind oft einfacher zu scannen, da man nicht gleichzeitig das Produkt in der Hand halten muss. Andererseits sind diese Barcode-Etiketten in einigen Fällen nicht in ausreichender Qualität ausgedruckt, so dass der Scanner sie nicht auslesen kann.
Noch einmal zurück zum Scannen des Barcodes am Produkt. Auch das kann schwierig sein, je nach Barcode und Lichtverhältnissen. Bei Lichtreflexionen von den Lampen muss man ein bisschen mit dem Winkel spielen, damit der Scanner den Strichcode erkennt. Natürlich spielt auch die Qualität der Handykamera eine Rolle.
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In der Pflanzenabteilung kann es schwierig sein, den Strichcode auf dem Produkt abzuscannen. Heben Sie mal einen vollen, schweren Blumentopf mit einer Hand so hoch, dass Sie das Etikett unten abscannen, ohne Erde zu verlieren.
Bei großen Möbelstücken, beispielsweise einem Sonnenschirm, und in der Lampenabteilung, wo das Etikett manchmal auf über zwei Meter Höhe hängt, ist der Scanvorgang nicht unbedingt barrierefrei.
Gewisse Etiketten sind nicht mit Preisen im System hinterlegt und können nicht über die App gescannt und bezahlt werden, beispielsweise im Gartencenter.
Bei rabattierten Produkten wurden bei meinem Versuch die heruntergesetzten Preise korrekt in der App angezeigt. Bei Aktionsartikeln erschien allerdings die Meldung, dass für dieses Produkt keine Preisinformation verfügbar sei – schade.
In all diesen Fällen, in denen keine Preisinformationen zum Artikel geladen werden können, muss man mit seinen Einkäufen zum Bezahlen doch an die Kasse gehen.
Der Einkaufswagen ist voll – und jetzt?
Der Warenkorb lässt sich bearbeiten, die Anzahl von Artikeln kann geändert und Waren wieder ganz gelöscht werden. Übrigens: Kauft man lose Ware wie Schrauben, scannt man den Strichcode natürlich nur einmal ein und gibt die Anzahl an.
Ich habe alle meine Produkte beisammen und klicke im Warenkorb unten auf „Artikel kaufen“. Anschließend kann ich mir aussuchen, wie ich bezahle: an der Kasse oder online. Ich entscheide mich für das Online-Payment, dafür hinterlege ich meine IBAN in der App.
Den generierten QR-Code halte ich dann an die Payment-Stele, die neben dem Infoterminal steht, und in Sekundenschnelle wird meine Zahlung bestätigt. Achja, nicht wundern. Beim allerersten Online-Bezahlvorgang muss man die EC-Karte vom Personal prüfen lassen, die IBAN wird dann mit den Daten in der App abgeglichen.
Da ich nicht in eine der Zufallskontrollen geraten bin, bei der man die gekauften Waren vorzeigen muss, kann ich nun mit meinem Einkauf einfach aus dem Geschäft spazieren.
Fazit
Technisch funktioniert die App sehr gut, über die Usability lässt sich nicht meckern. Händler, die eine solche Bezahllösung einführen möchten, müssen sicherstellen, dass die Bedingungen im Laden eine gute Nutzung des Dienstes unterstützen und die Preise aktuell sind.
Mehr über die Snabble App im Einsatz bei Knauner und IKEA erzählt uns Patrick Queisler im Interview.
Themenkanäle: Mobile Payment, App, Self-Checkout-Systeme, Zahlungsterminals, Kassenlos, Self-Scanning