Sicherheitsgefühl in deutschen Städten: Studie zeigt hohe Akzeptanz von Smart City-Technologien
Kameras in der Öffentlichkeit während und nach der Pandemie
Seit fast genau einem Jahr ist der Alltag für die meisten Personen durch viel Zeit zu Hause geprägt, Stichwort Lockdown. Gleichzeitig wurde die Öffentlichkeit in den Köpfen vieler Menschen zu einem unsicheren Ort. Menschenmassen werden gemieden und viele Orte der Begegnung geschlossen oder mit umfangreichen Auflagen bedacht. Neue Technologien sind dadurch ein Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Doch welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf Menschen, die in Städten leben und arbeiten? Wie stehen sie den Technologien gegenüber?
Das niederländische Marktforschungsunternehmen Multiscope ging diesen Fragen im Auftrag von Axis Communications auf den Grund und hat im Januar 2021 insgesamt 4.500 Personen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern mittels einer Online-Studie zu ihrem Sicherheitsempfinden befragt.
Technologien können bei der Einhaltung von COVID-Maßnahmen helfen
Die Corona-Pandemie hat völlig neue Herausforderungen im Zusammenleben in Städten geschaffen – große Teile davon drehen sich um die geltenden Abstands- und Hygieneregeln. Die Umfrageergebnisse in Deutschland zeigen: Nur 39 Prozent der Befragten fühlen sich im öffentlichen Raum so sicher, dass sie sich trauen, Personen anzusprechen, die die Hygiene- und Abstandsregelungen nicht einhalten. Vergleicht man alle fünf untersuchten Länder in den beiden Regionen DACH und Benelux zeigt sich folgender Trend: Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung ist bereit, einen anderen Passanten auf das Nichteinhalten der Corona-Regeln anzusprechen, ein weiteres Drittel ist unentschieden und wiederum ein Drittel wagt es nicht.
Es überrascht daher nicht, dass fast die Hälfte der befragten Deutschen (49 Prozent) denkt, dass Technologien wie Videokameras und Audioanwendungen bei der Einhaltung von COVID-Maßnahmen helfen könnten. In Österreich sind nur 36 Prozent davon überzeugt, in der Schweiz 40 Prozent. Die Studie hat darüber hinaus gezeigt, dass 44 Prozent der befragten Deutschen durch die Pandemie inzwischen bereit sind, persönliche Daten weiterzugeben, um die Sicherheit in Gemeinden und Städten zu gewährleisten. In Österreich sind es im Vergleich nur 36 Prozent, in der Schweiz und in Belgien jeweils ein Drittel (33 Prozent), in den Niederlanden nur 27 Prozent. Ein verantwortungsvoller, sicherer Umgang mit Bilddaten und damit ein verlässlicher Datenschutz von durch Videokameras im öffentlichen Raum erstellten, personenbezogenen Informationen sind demnach für ein anhaltendes Vertrauen der Bürger in diese Technologien zentral.
„Die Pandemie trifft viele öffentliche Bereiche unseres Lebens, so auch das Zusammenleben in der Stadt und vor allem das Sicherheitsgefühl ihrer Bewohner“, so Edwin Beerentemfel, Manager Global Partners & End Customers Middle Europe bei Axis Communications. „Als Technologieführer für IP-Lösungen finden wir es natürlich spannend, welche Aufgaben Netzwerklösungen übernehmen können. Dazu zählen unter anderem Audiosysteme, die an die Abstands- und Maskenregelungen erinnern, Crowd- und Occupancy-Management zur Kontrolle und Steuerung des Personenflusses in Geschäften und auf Straßen sowie das Live-Streaming von normalerweise belebten Plätzen.“
Sicherheitsgefühl wird durch Videokameras erhöht
Auch in Zukunft, wenn Großveranstaltungen samt Sicherheitspersonal wieder möglich sind, bleibt die Akzeptanz von Kamera- und Audiolösungen in der breiten Bevölkerung laut Umfrage in allen fünf Ländern bestehen. Das gilt nicht nur in Bezug auf die Einhaltung von Hygieneregelungen, sondern bei der Sicherheit insgesamt: In Deutschland wünscht sich eine große Mehrheit (63 Prozent) künftig zusätzliche Kameraüberwachung auf Veranstaltungen, um sich in den großen Menschenmengen sicherer zu fühlen. Noch überzeugter sind die Deutschen vom allgemeinen Nutzen und der Effektivität von sogenannten Bodycams – laut Umfrage glauben fast Dreiviertel (73 Prozent), dass am Körper getragene Kameras das Leben von Polizeibeamten und Sicherheitspersonal, u.a. bei Großveranstaltungen, erleichtern. Nur acht Prozent glauben nicht daran.
Darüber hinaus ist die Mehrheit (64 Prozent) der Umfrageteilnehmer in Deutschland der Meinung, dass Kameras ihr Sicherheitsgefühl auf den Straßen erhöhen. Nur 14 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu. Das Sicherheitsgefühl in der Öffentlichkeit scheint vor allem nachts nicht immer vorhanden zu sein: Knapp die Hälfte (48 Prozent) hat laut Umfrage nachts Angst auf Deutschlands Straßen unterwegs zu sein und hält deswegen das Smartphone stets griffbereit. In Österreich (43 Prozent) und der Schweiz (39 Prozent) sind die Zahlen vergleichbar, wenn auch etwas niedriger. Bei den befragten Frauen in Deutschland liegt der Anteil sogar bei über 63 Prozent.
Kein Eingriff in die Privatsphäre
Gleichzeitig empfindet nur ein Drittel (32 Prozent) der befragten Deutschen Videokameras als Eingriff in die Privatsphäre. In Österreich (33 Prozent) und der Schweiz (37 Prozent) fallen die Zahlen vergleichbar aus, wobei die Schweizer von den fünf befragten Ländern den Kameras am skeptischsten gegenüberstehen. In den Niederlanden empfinden sogar nur 18 Prozent der Bevölkerung Videokameras als Eingriff in ihre Privatsphäre. In Belgien liegt der Wert bei 22 Prozent.
Über die Studie
Im Rahmen dieser von Axis Communications in Auftrag gegebenen repräsentativen Online-Studie befragte Multiscope in der breiten Bevölkerung 1.500 Personen aus Deutschland, jeweils 1.000 Personen aus Belgien und den Niederlanden, sowie jeweils 500 Personen aus Österreich und der Schweiz im Januar 2021 zum Themenkomplex „Lebensqualität in Smart Cities“. Im Zuge dessen beantworteten die Teilnehmer Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Raum sowie zu Mobilität, Beleuchtung und Umwelt unter dem Einsatz von Kameras und Sensorik in Städten. In den nächsten Wochen und Monaten veröffentlicht Axis Communications weitere Erkenntnisse der Studie.