Interview • 23.11.2022

Black Friday und Cyber Monday: Herausforderungen, Stolpersteine und Lösungen

Worauf es vor, während und nach großen Shopping-Events ankommt

Schnäppchen, Deals und Sparaktionen so weit das Auge reicht: Black Friday und Cyber Monday stehen vor der Tür und läuten damit die wettbewerbsintensivste Zeit des Jahres ein. 

Wir haben mit Stefan Mennecke, Vice President of Sales – MEA, Central, Eastern & Southern Europe bei SOTI, einem Anbieter von Lösungen für das Mobilitäts- und IoT-Geräte-Management, darüber gesprochen, wie Einzelhändler*innen sich am besten für die Shopping-Events und das Weihnachtsgeschäft wappnen können. 

Vor welchen Herausforderungen steht der Handel an Tagen wie Black Friday und Cyber Monday?

Shopping-Events wie Black Friday oder Cyber Monday läuten für den Einzelhandel die Vorweihnachtszeit ein und sind zum einen sehr aufreibend und zum anderen die wettbewerbsintensivste Zeit des Jahres. Die Einzelhändler*innen erleben einen Ansturm von Einkäufen und müssen daher sicherstellen, dass ihre Bestände korrekt, Geschäfte und Lager bestückt und Ressourcen optimal geplant sind. Um sich auf die Einkaufssaison vorzubereiten, ist es also wichtig, genau zu wissen, wo sich die Artikel befinden und wie viele Artikel vorrätig sind.

Mann mit grauen Harren und in weißem Hemd lächelt in die Kamera...
Stefan Mennecke
Quelle: SOTI

Was sollten Händler*innen im größeren Vorlauf solcher Ereignisse unbedingt beachten?

Einzelhändler*innen müssen sich darüber im Klaren sein, dass sichere Zahlungen, hybride und Omnichannel-Erlebnisse und gute Rückgabeverfahren für die Verbraucher*innen am wichtigsten sind. Unsere jüngste Studie zeigt, dass 58 Prozent der Befragten in Deutschland jederzeit wissen wollen, wo sich ihre Bestellung befindet, und fast jeder Zweite (45 Prozent) möchte bei den Händler*innen oder Hersteller*innen kaufen, die am schnellsten liefern können.

Bei Shopping-Events wie diesen ist es wichtiger denn je, auf einen Kundenansturm vorbereitet zu sein – ob online oder im Geschäft. Dies kann bedeuten, dass im Vorfeld in geeignete Ausrüstung und Dienstleistungen investiert werden muss, zum Beispiel mehr Scanner im Lager, neue Drucker für die Erstellung von Etiketten, bessere Logistikpartner oder smarte Lösungen für die Verwaltung mobiler Geräte und Aufrechterhaltung der Produktivität.

Lassen sich potenzielle Stolpersteine vorab schon erkennen?

Um Prozesse zu digitalisieren, zu vereinfachen und transparent zu machen, investieren Unternehmen in der Regel in die gerade genannten Technologien und Geräte. Darüber hinaus benötigen Einzelhändler*innen auch eine Enterprise-Mobility-Management (EMM)-Lösung, um sicherzustellen, dass diese Geräte und die entsprechenden Daten gesichert und die Geräte effektiv verwaltet werden. Die EMM-Lösung gewährleistet auch, dass Unternehmen einen vollständigen Überblick über mobile Arbeitsschritte bekommen und Geräteausfallzeiten reduziert werden, damit die Produktivität der Mitarbeiter, insbesondere zu Stoßzeiten, aufrechterhalten werden kann. Mögliche Probleme können mit einer solchen Lösung erkannt und proaktiv behoben werden, bevor sie sich zu größeren Herausforderungen entwickeln.

Aber auch das Thema Retoure spielt bei solchen Shopping-Events eine Rolle, oder?

Rückgabeprozesse sind genauso wichtig wie der eigentliche Verkauf. Zumal Einzelhändler*innen mit einer steigenden Anzahl an Retouren zu kämpfen haben, da inzwischen mehr als die Hälfte der Verbraucher*innen (55 Prozent) mindestens alle zwei Wochen online shoppt, während es vor der Pandemie nur jeder Dritte (32 Prozent) war. Im Hinblick auf die bevorstehende Weihnachtszeit sollten Unternehmen also mobile Technologien und Apps ganz oben auf der Agenda haben, um sich auf einen weiteren Anstieg der Online-Einkäufe einzustellen.

Ein Anstieg der Verkäufe bedeutet gleichzeitig auch einen Anstieg der Retouren. Die Entwicklung einer benutzerfreundlichen App, die den Wert der Marke widerspiegelt und bei der der Verbraucher oder die Verbraucherin nur geringfügig eingreifen muss, wird die Rückgabe mit wenigen Klicks beschleunigen. Den Verbraucher*innen die Wahl zu lassen, wie sie die Rückgabe abwickeln wollen – im Geschäft oder über mehrere Transportunternehmen und Abgabestellen – ist ebenfalls eine gute Methode, um Kundenerwartungen zu erfüllen und sich so gut wie möglich vorzubereiten.

Mit diesen ganzen Punkten im Blick: Wie sollte das Prozess- und Supply-Chain-Management insgesamt aufstellt werden?

Der Einzelhandel muss so flexibel wie möglich sein. Innovative Technologien wie das Internet der Dinge und künstliche Intelligenz sind von großer Bedeutung, um das Einkaufserlebnis für die Kund*innen zu verbessern. Wenn diese mit einer unternehmensspezifischen Mobilitäts- und IoT-Managementstrategie kombiniert werden, können die Kundenerwartungen erfüllt und das Einkaufserlebnis optimiert werden.

Einzelhändler*innen müssen die veränderten Einkaufsgewohnheiten der Kunden erkennen, um mit zeitgemäßen Strategien reagieren zu können. Im stationären Einzelhandel helfen Digital Signage und Tablet-Scanner der Kundschaft zu finden, was sie sucht. Mobile Point-of-Sale- (mPOS) und Self-Checkout-Terminals machen das Bezahlen schnell und einfach. Einzelhändler*innen sollten eine ‚Mobile-First‘-Strategie für alle ihre Online- und Offline-Prozesse implementieren, um die Wertschöpfungskette von der Lieferung über den Vertrieb bis zum Ladengeschäft zu optimieren.

SOTI bietet hier Hilfe, richtig?

Genau, mit einer Mobility-Management-Plattform wie SOTI ONE können Einzelhändler*innen alle mobilen Einzelhandelsvorgänge und -prozesse zeit- und ortsunabhängig aus der Ferne verwalten und aktualisieren und so die Effizienz ihrer Arbeitsabläufe steigern. Bereits mittelfristig spart das Zeit und Kosten. Als Nebeneffekt werden nicht nur logistischer Aufwand oder beispielsweise die Kosten für Ersatzgeräte oder -akkus reduziert, sondern auch die Emissionsrate im Rahmen der Transportwege sowie der Müll durch Elektronikschrott verringert. Auf diese Weise leistet der Einzelhandel automatisch einen Beitrag zum Klimaschutz, der sich obendrein finanziell rechnet.

Was sollten Einzelhändler*innen tun, falls es doch zu Schwierigkeiten kommt und Kundenwünsche beispielsweise nicht erfüllt werden können?

Mobile Technologien wie die erwähnten Point-of-Sale (POS)-Lösungen, RFID, Scanner und Tablets unterstützen Einzelhändler*innen über alle relevanten Kanäle und Medien hinweg. Mit Hilfe von Technologien wie unserer beispielsweise lassen sich potenzielle Probleme entweder vermeiden oder zumindest schnell diagnostizieren, um Ausfälle und daraus resultierende Umsatzeinbußen oder unzufriedene Kunden zu vermeiden.

Die Fähigkeit, Probleme mit mobilen Einzelhandelstechnologien im Voraus zu erkennen, ermöglicht eine schnelle Reaktion und eine Reduzierung der Ausfallzeiten. Technologien von SOTI bieten tiefe betriebliche Einblicke in die Probleme mobiler Geräte sowie detaillierte Analysen, so dass diese frühzeitig erkannt und gelöst werden können. Diese Art von Technologie ist heute nicht nur für den Einzelhandel, sondern auch alle anderen Branchen, von entscheidender Bedeutung, um ihre mobilen Prozesse aufrechtzuerhalten.

Interview: Katja Laska

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