News • 04.11.2022

Immer mehr Betriebe melden schwierige Finanzlage

DIHK-Konjunkturumfrage zeigt weiteren Einbruch bei Geschäftserwartungen der Unternehmen

Die deutschen Unternehmen stellen sich für die nächsten zwölf Monate auf einen weiteren Wirtschaftseinbruch ein. „Die Unternehmen befürchten, dass das Schlimmste noch kommt“, sagt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.

Regentropfen an einem Fenster
Quelle: Michael Emono / Unsplash

Immer mehr Betriebe melden eine schwierige Finanzlage: In der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage beschreiben 41 Prozent aller Unternehmen ihre Finanzierungssituation als problematisch. Im Frühsommer waren es 35 Prozent, vor einem Jahr noch 31 Prozent. 

„Alarmierend ist nicht nur die hohe Zahl der betroffenen Unternehmen“, so DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. „Auch der schnelle Anstieg quer über alle Branchen und Größenklassen ist besorgniserregend. Es geht hier um Existenz und Substanz der deutschen Wirtschaft. Es geht ums Eingemachte. Ein Schlaglicht dazu: Bei den mittelständischen Betrieben mit 200 bis 499 Beschäftigten haben im Frühsommer 2022 noch null Prozent eine drohende Insolvenz gemeldet. Nun sind es hier wie im Schnitt der Gesamtwirtschaft ebenfalls bereits zwei Prozent.“ 

Grundsätzlich zeigt die DIHK-Auswertung: Je kleiner das Unternehmen, desto kritischer stellt sich die Finanzlage dar. Von Finanzierungsproblemen berichten 46 Prozent der kleinen Unternehmen mit bis zu 19 Beschäftigten, bei den Großunternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigten sind es 26 Prozent. Die größte Schwierigkeit, vor der die Unternehmen stehen, ist der Eigenkapitalrückgang (21 Prozent über alle Größenklassen hinweg nach zuvor 19 Prozent). Derzeit werden also die Polster in den Unternehmen aufgezehrt.

Eine Grafik zur Übersicht der Ergebnisse der DIHK-Konjunkturumfrage 2022...
Quelle: DIHK

Innovations- und Investitionspotenziale begrenzt 

Der weiterhin bedeutende Teil an Unternehmen, die von Liquiditätsengpässen berichten, (17 Prozent nach zuvor 15 Prozent) ist den kräftig steigenden Preisen vor allem für Energie, aber auch für Rohstoffe, Vorprodukte und Logistikleistungen geschuldet. Im Vergleich zum Frühsommer hat auch der Anteil der Unternehmen zugenommen, die sich Forderungsausfällen gegenübersehen (11 Prozent nach zuvor acht Prozent). 

„Viele Unternehmen hatten sich bereits zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie stärker verschuldet“, so Wansleben. „Nun sehen sie sich mit verschärften Kreditvergaberichtlinien der Banken und steigenden Zinsen konfrontiert. Auch der Zugang zu Finanzierungen wird deshalb zunehmend schwieriger.“ 

Aufgrund der immensen Steigerungen der Preise für Energieprodukte in den letzten Monaten hat sich die finanzielle Lage der Energieversorger besonders schnell und deutlich verschlechtert. Hier beschreiben 55 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Finanzlage als problematisch; allein 39 Prozent sehen sich Forderungsausfällen ihrer Kunden gegenüber. Ein Fünftel der Energieversorger meldet einen erschwerten Fremdkapitalzugang. Als Folge ist der Anteil derjenigen, die von Liquiditätsengpässen berichten, deutlich auf 23 Prozent nach zuvor ach Prozent gestiegen. Eine „drohende Insolvenz“ befürchten fünf Prozent der Versorger.

Quelle: DIHK

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