Schnellere Lieferfähigkeit durch intelligente Automatisierung
Arvato Supply Chain Solutions nimmt
AutoStore-Anlage in Betrieb
Arvato Supply Chain Solutions hat am Standort Dortmund das AutoStore-Lagersystem mit den meisten Robotern in Europa in Betrieb genommen. Die Anlage wurde in einer neuen Halle mit einer Grundfläche von 7.700 Quadratmetern errichtet und ist mit einer Kapazität von ca. 180.000 Behälterplätzen und 280 Robotern speziell für das stark wachsende Online-Geschäft von internationalen Bestandskunden aus der Fashion-Branche konzipiert.
Insbesondere infolge der Pandemie registrierte der international agierende Supply-Chain-Management- und E-Commerce-Dienstleister in den vergangenen Monaten einen anhaltenden Strom von Online-Bestellungen, die teilweise sogar die saisonalen Spitzen im Jahresverlauf übertrafen. „Wir gehen davon aus, dass sich der Order- und Lagerbestand unserer Fashion-Kunden bis zum Jahr 2024 verdoppeln wird“, erläutert Christoph Echelmeyer, Standortleiter des Distributionszentrums von Arvato Supply Chain Solutions in Dortmund. „Um auf das Wachstum von Neu- und Bestandskunden vorbereitet zu sein und gleichzeitig den Materialfluss zu optimieren, haben wir schon frühzeitig in den Ausbau des Logistikzentrums und eine neue Automatisierungstechnik investiert.“ Lösungen zur Lagerautomatisierung sind ein wichtiger Teil der umfassenden Digitalisierungsstrategie des Unternehmens und wurden bereits an mehreren Standorten in Europa erfolgreich aufgebaut. Dabei setzt Arvato verstärkt auf standardisierte Bausteine, die für jedes Projekt individuell zu einem Gesamtkonzept zusammengestellt werden können.
AutoStore – das automatische Kleinteilelager
Die Baumaßnahmen für die neue Halle, die auch über eine 1.350 Quadratmeter große Mezzanine verfügt, wurden im März dieses Jahres abgeschlossen und anschließend die intralogistischen Systeme implementiert. „Damit haben wir die Basis für eine automatisierte Abwicklung von Wareneingang, Lager und Kommissionierung gelegt“, erklärt Christoph Echelmeyer. „Darüber hinaus haben wir einen zentralen Wareneingang und einen zentralen Warenausgang mit Sorter und Packplätzen über zwei Ebenen eingerichtet.“
Nach Prüfung verschiedener Automatisierungslösungenentschied sich Arvato Supply Chain Solutions für das Order-Fulfillment-System AutoStore. Gemeinsam mit dem Gerneralunternehmer Swisslog, einem Spezialisten für integrierte Automatisierungslösungen, wurde eines der größten automatischen Kleinteilelager in ganz Europa installiert. Dabei handelt es sich um ein modulares dreidimensionales Raster mit selbsttragenden Lagerbehältern, die von Robotern entnommen und an die
Kommissionierplätze geliefert werden. Es bietet eine optimale Nutzung des vorhandenen Raums und braucht im Vergleich zu herkömmlichen Regallagern 40 Prozent weniger Platz. Aufgrund der kompakten Bauweise benötigt AutoStore inklusive seiner Workstations lediglich eine Fläche von 5.100 Quadratmetern und ließ sich somit passgenau in der neuen Halle unterbringen. Dank des speziellen Designs, bei dem 16 Behälter mit einer Höhe von je 33 Zentimetern direkt übereinandergestapelt und mehrere Artikel in einem einzigen Behälter gelagert werden können, wird die vorhandene Lagerfläche optimal genutzt. Die im Block gestapelten rund 181.000 Behälter bieten mehr als zwei Millionen Artikeln Platz. Dabei erfolgt der Ein- und Auslagerungsprozess über 280 intelligente batteriebetriebene Roboter des Typs Redline, die sich auf einem rechteckigen Führungsgitter bewegen, das auf der Oberseite des Rasters als Führungsschiene dient. Jeder Roboter kann alle Rasterpositionen und Kommissionierplätze erreichen. Wenn er auf Behälter zugreifen möchte, die nicht ganz oben im Stapel stehen, positioniert er diese neu.
Zusätzlich zum AutoStore-System wurde in der bestehenden Halle ein Schmalganglager für großvolumige Artikel installiert und die bestehende Fachbodenregalanlage für Hängewaren-Lagerung angepasst. Auch der neue zentrale Wareneingangsbereich ist dort angesiedelt, durch die Integration des Wareneingangs des AutoStore in die Bestandshalle konnte auf eine zuführende Fördertechnik verzichtet werden. Hier kommen neue Waren in das System und werden in die entsprechenden Behälter gepackt. Dafür stehen zehn Arbeitsstationen zur Verfügung, die mit je drei Conveyor-Ports ausgestattet sind, um zeitgleich drei verschiedene Behälteraufteilungen für jeden Fachtyp anbieten zu können. An jeder Workstation können pro Stunde 92 Behälter befüllt werden. Der Warenausgang erfolgt über 16 sogenannte Caroussel Ports, die für eine hohe Pickleistung ausgelegt und mit drei Armen ausgestattet sind, welche die Behälter schneller zum Arbeitsplatz rotieren. Durch eine Öffnung im Port können die Artikel aus dem Behälter entnommen und mit Unterstützung einer Put-to-Light-Anlage in Sortierwagen abgelegt werden.
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