Verpackungen im Einzelhandel: Nachhaltigkeit first!?
Neue Studie des IFH Köln und des VDW (Verband der Wellpappen-Industrie) widmet sich der Rolle von Verpackungen für den stationären Einzelhandel
Umweltfreundliche Verpackungen werden immer gefragter. Und: Gut gestaltete Verpackungen in den Regalen können ein Differenzierungsmerkmal des stationären Handels gegenüber dem Onlinehandel sein.
In Zeiten von Amazon und Co. wird es für den stationären Einzelhandel immer schwieriger, weiterhin für Konsument*innen attraktiv zu sein. Der Blick ins Regal ist dabei nicht unerheblich. Zukunftsorientiertes Verpackungsdesign kann ein Differenzierungsmerkmal sein, wie die neue Studie „Handel ist Wandel. Welche Rolle spielen Verpackungen im Handel von morgen?“ des IFH Köln in Zusammenarbeit mit dem VDW zeigt. Analysiert wurde die Rolle von Verpackungen für den stationären Handel mit Blick auf Convenience, Einkaufserlebnis und Nachhaltigkeit. Dabei zeigt sich: Vor allem Nachhaltigkeitsaspekte sind den Konsument*innen besonders wichtig, dicht gefolgt von Convenience.
„Umweltbewusstsein ist im Handel schon lange präsent. Für Konsument*innen steht allerdings der Wunsch nach Bequemlichkeit meist an erster Stelle – wenn auch oft unbewusst. Mit diesem Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Convenience müssen sich Händler zukünftig noch stärker als bisher auseinandersetzen“, kommentiert Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln die Ergebnisse.
Verpackungen der Zukunft: Anforderungen ändern sich
Den steigenden Anspruch an nachhaltige Verpackungen zeigt die Studie klar auf: 90 Prozent der Befragten schätzen die Recyclingfähigkeit, sowie die Vermeidung von Plastikmüll als zukünftig relevanter für den Konsument*innen ein. Gleichzeitig messen 85 Prozent dem Aspekt der problemlosen Entsorgung zukünftig eine größere Bedeutung bei. Die Verschmelzung von Nachhaltigkeit – so zum Beispiel Verpackungen aus Pappe oder Karton – und einfacher Handhabung durch übersichtliches und informatives Verpackungsdesign ist demnach eine wichtige Anforderung an die Zukunft.
Darüber hinaus beleuchtet die Studie auch den Einfluss von Verpackungen auf das Einkaufserlebnis. Insbesondere die Konsument*innengruppe der Smart Consumer – Konsument*innen, die ihr Smartphone im Alltag stark nutzen und PC oder Laptop vorziehen – schreibt dem kreativen Darstellungspotential auf Verpackungen einen hohen Wert zu. Werden neben ansprechendem Design beispielsweise auch digitale Anknüpfungspunkte geboten, kann außerdem auch der Informationsgehalt eines Produktes gesteigert werden. Nicht ganz unwichtig, wie die Studie zeigt: Knapp die Hälfte der Befragten glaubt, dass übersichtliche Informationen zum Produkt zukünftig noch relevanter werden.