Anders sein – erfolgreich sein

10 Beispiele, wie Einzelhändler*innen sich mit einzigartigen Einkaufserlebnissen auf dem Markt von der Konkurrenz abheben können

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Quelle: Eva Bronzini / Pexels

Die graue Masse – keiner möchte Teil von ihr sein. Gerade kleine und mittlere Einzelhändler*innen brauchen Alleinstellungsmerkmale, um sich gegen die Konkurrenz milliardenschwerer Unternehmen durchsetzen zu können. Doch wie können diese Merkmale aussehen? Wir haben für euch 10 besondere Einkaufserlebnisse recherchiert, mit denen euch die Aufmerksamkeit der Kundschaft gewiss ist. Obwohl einige dieser Erlebnisse tatsächlich von großen Konzernen stammen, sind sie mit ein wenig Kreativität und Einfallsreichtum auch auf kleine und mittlere Unternehmen übertragbar.

Die fünf wichtigsten Fragen, die ihr euch stellen solltet, um Kund*innen zusätzliche Anreize zu geben, euer Geschäft zu besuchen:

  • Ist das Einkaufserlebnis bei mir erinnerungswürdig?
  • Fühlen Kund*innen sich bei mir freundlich behandelt?
  • Fühlen meine Kund*innen sich persönlich angesprochen?
  • Sparen Kund*innen (an anderer Stelle) Zeit, wenn sie mein Geschäft besuchen?
  • Erfüllt der Einkauf bei mir ein zusätzliches Bedürfnis der Kund*innen?

10 Beispiele für besondere Einkaufserlebnisse

Nordstorm bietet seinen Kund*innen eine unglaubliche Vielzahl an Services an, die über das eigentliche Warenangebot hinausgehen. Neben der Annahme von Retouren und dem weit verbreiteten, aber längst nicht überall möglichen Verpacken von gekauften Waren mit Geschenkpapier können Kund*innen der amerikanische Kaufhauskette in den Filialen sogar ihre Schuhe reparieren, ihre Kleidung waschen oder sich selbst professionell stylen lassen.

lululemon bietet Sportbekleidung nicht nur an – das kanadische Unternehmen sorgt auch dafür, dass Kund*innen diese Bekleidung gleich einsetzen können. Dazu bietet lululemon Kund*innen direkt vor Ort kostenlose Yoga-Kurse an und organisiert regelmäßig sportliche Wettbewerbe. Im 2019 eröffneten Flagship-Store in Chicago können Kund*innen auf einer eigens dafür ausgelegten Etage Sport machen, meditieren oder bei einem Kaffee entspannen

Drei Personen machen Yoga in einem großen Raum
Bei lululemon in Chicago kann gekaufte Sportbekleidung direkt genutzt werden – z.B. in kostenlosen Yogakursen.
Quelle: Alen Kajtezovic / Unsplash

Die französische Kosmetikkette Sephora hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kosmetik nicht nur zu verkaufen, sondern auch das Wissen um ihre Anwendung zu vermitteln. So bietet das Unternehmen z.B. regelmäßig Kurse für Menschen an, die sich als Nichtbinär oder Transgender identifizieren und sich entsprechend schminken möchten.

Ein besonderes Event erdachte sich Freizeitbekleidungshändler Vans mit dem „House of Vans“. Für mehrere Tage errichtete das Unternehmen eine Installation mit verschiedenen Workshops, einem lokalen Markt, Musikangeboten und einem Skatepark in seiner Heimatstadt Toronto. Die Teilnahme an dem Erlebnis war dabei für alle Besucher*innen kostenfrei. Ein Highlight nicht nur für die Marke, sondern auch für die Stadt.

Eine Band spielt auf einer Bühne in einem Tunnel, im Vordergrund viele...
Der Auftritt der Post-Hardcore-Band "A Day to Remember" war eines der Highlights während des House of Vans 2019.
Quelle: House of Vans (Facebook)

Noch moderner wird es bei Adidas in London: Im Flagship Store in der Oxford Street können Kund*innen mittels App ein Foto des Schuhs machen, den sie gerne in ihrer Größe anprobieren möchten. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter bringt dann das gewünschte Paar direkt zur Kundin oder zum Kunden. Moderne Umkleidekabinen mit Smart Mirrors und Laufbänder, um Schuhe zu testen, komplettieren das umfangreiche Angebot.

Showrooming ist einer der angesagtesten Trends im stationären Einzelhandel. Neben vielen kleinen und großen Händler*innen und Unternehmen hat sich auch Samsung diesem Trend angeschlossen. Worum geht es? Beim Showrooming liegen Produkte nicht einfach im Regal. Stattdessen werden Umgebungen geschaffen, in denen Kund*innen sie berühren und testen können. Ob Mannequins, Probierstationen oder komplette Räume – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Ein als Wohnzimmer mit Sofagarnitur und Fernseher eingerichteter Showroom...
Ein Showroom lässt Kund*innen Produkte in einer realistischen Umgebung sehen und ausprobieren.
Quelle: Samsung

Ein Geruchserlebnis der besonderen Art bietet Kosmetikartikelhändler Lush. Die offene Präsentation der verschiedenen Seifen ermöglicht nicht nur, diese zu berühren, sondern sorgt außerdem dafür, dass die Filialen des Unternehmens weithin wahrnehmbar sind. Auch wenn nicht alle Passant*innen in den Städten den intensiven Seifengeruch als angenehm empfinden, ist der Duft doch zu einem unverwechselbaren Erkennungszeichen der Marke geworden.

Der Betten- und Matratzenhändler Casper bietet Kund*innen in New York ein zwar nicht kostenfreies, aber einzigartiges Erlebnis: Für 25 Dollar können Kund*innen 45 Minuten in einer speziellen Kapsel ein Nickerchen halten. Die Kapseln sind mit hochwertigen Matratzen und Bettwäsche ausgestattet. Ein Bad bietet Nutzer*innen die Möglichkeit, sich nach dem Schläfchen wieder frisch zu machen. In einer Stadt, die angeblich niemals schläft, sicher ein willkommenes Angebot.

Eine Schlafkapsel mit braunen Vorhängen in der Dreamery von Casper...
Solche Schlafkapseln sorgen bei Casper in New York für besonders entspannte Kund*innen.
Quelle: Casper (Facebook)

Wild wird es bei Lengermann & Trieschman in Osnabrück – im wahrsten Sinne des Wortes. Mitten in der Sportabteilung des Kaufhauses können Kund*innen hier für 35 Euro 45 Minuten lang in die Welt des Surfens eintauchen und auf der „Hasewelle“, einer stehenden Welle mitten im Shoppinggetümmel, professionell begleitet und ausgerüstet surfen. Mehr Einzigartigkeit geht kaum!

Bereits seit langer Zeit ist es bei Starbucks eine Selbstverständlichkeit, dass Kund*innen einen mit ihrem Vornamen oder kurzen Nachrichten personalisierten Becher erhalten. Auch wenn dieser Service nicht von allen Besucher*innen geschätzt und in Anspruch genommen wird, sind es doch solche kleinen Details, die in der Kommunikation mit Kund*innen den Unterschied machen können – ganz ohne millionenschwere Investitionen.

Ein Becher von Starbucks mit der Aufschrift Bride
Auch kleine Dinge wie Namen oder kurze Nachrichten auf Kaffeebechern können zur Personalisierung des Einkauferlebnisses beitragen.
Quelle: Caroline O'Brien / Unsplash
Autor: Matthias Groß

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