Firmennachricht • 17.09.2013
Erlebnisse pushen den Kaufreiz
Innovative Store-Design-Konzepte auf der viscom 2013
Das Auge kauft mit: Innovative Store-Design-Konzepte versetzen die Shopper in Konsumstimmung. Stark im Trend sind ganzheitliche Lösungen mit Audio-Elementen.
Wer jemals ein „Vertu" in Händen gehalten hat, weiß: Das ist wirklich der Rolls Royce unter den Mobiltelefonen. Die handgefertigten Luxusteile sind als Smartphone-Ausführung für schlappe 10.000 Euro zu haben. Nur logisch, dass der Hersteller sich auch in Sachen Vertrieb von der Masse der Mobilfunker abheben muss. Die Flagship-Stores des Unternehmens befinden sich daher an den Hotspots dieser Welt: London, Paris, Mailand, Singapur, Hongkong, New York und Las Vegas. Hinzu kommt ein internationales Vertriebsnetz aus über 500 Verkaufsstellen - darunter mehr als 70 Vertu-Boutiquen in 66 Ländern.
Innovative Präsentationsmöglichkeiten mit Digital Signage
Vor zwei Jahren stellte Vertu sein Store-Design-Konzept um: Immer mehr Technologie hielt Einzug in die gläsern gehaltenen Nobel-Showrooms. Besonders die innovativen Präsentationsmöglichkeiten durch Digital Signage hatten es den Konzernmanagern angetan. Nunmehr zieren verschiedenartig gefertigte Bildschirme die Innenräume, die rotationsfähig sind und sowohl Einzelbilder als auch paarweise synchronisierte Inhalte wiedergeben können. Solid-State-Mediaplayer der kalifornischen Firma Brightsign sorgen für stabile Dauer-Loops in herausragender Bildqualität - und können über ihre Hologramm-Verarbeitungseinheit dem interessierten Betrachter überraschende visuelle Reize bieten.
Alle Sinne ansprechen
Die ganzen Sinne ansprechen - das ist der neue Trend im Store-Design. Ein stimmiges Gesamtkonzept, das neben Architektur und Interieur auch mittels abgestimmter Technik die Augen und Ohren einbezieht. „Wichtig ist, sich immer wieder neu zu erfinden", sagt Claudia Horbert, Leiterin des Forschungsbereichs Ladenplanung und Einrichtung am EHI Retail Institute, Köln. „Etwa durch ideenreiche und unkonventionelle Einrichtungsdetails aus dem Visual Merchandising oder auch durch den Test neuer Technologien."
So lockt etwa die Telekom mit Kicker-Tisch und Lounge-Atmosphäre junge Kundschaft in ihre „4010"-Ladengeschäfte - vom Konzern nunmehr als Community Store bezeichnet. Die Produkte werden eher beiläufig inszeniert, schleichen sich daher eher subkutan ins Markengedächtnis der Besucher ein. Jedoch dürfen die vornehmlich jungen Kunden alle verfügbaren Geräte in aller Ruhe ausprobieren. Nach Geschäftsschluss wird zu Lesungen von Blog-Größen und technik-affinen Veranstaltungen wie etwa einer „Android Session" eingeladen.
Musik wird in die Konzepte einbezogen
Klammheimlich entwickelt sich auch das Thema Instore-Music immer mehr zum Trend bei den Store-Konzeptionen. Eigentlich ein naheliegender und längst bekannter 'Sinnesschmeichler'. Doch längst geht es nicht mehr nur darum, im Hintergrund einfach nur einen Dauer-Klangteppich auszubreiten. Für Heinz Hackl, Geschäftsführer des Modelabels René Lezard, muss ein Klangformat die Lebenswelt des Produktes widerspiegeln und „den Kunden darin eintauchen lassen". Aus diesem Grund setzt René Lezard in den eigenen Monostores und Showrooms auf individuelle Instore Music, die das Label konzeptionell gemeinsam mit dem Münchner Spezialdienstleister S12 entwickelte.
Den Audio-Trend untermauern die neuesten Aktivitäten der Bekleidungskette s.Oliver. Sie stattete jüngst ihre 580 Läden in Deutschland mit einem aufwändigen Instore-Audio-Konzept aus. Verantwortlich für die Umsetzung zeichnete der Augsburger Full-Service Anbieter Echion AG, der sich auf Instore-Musik und Digital Signage Projekte im filialisierten Einzelhandel spezialisiert hat. „Kunden erleben die Marke am intensivsten vor Ort im Store", sagt Echion-Vorstand Marc Doderer. Die Instore-Audioprogramme seien ein wichtiges Element für die Schärfung des Unternehmensprofils und den Erlebniseinkauf, „dem die Zukunft gehöre".
Wegeleitung, Werbung, Kommunikation
Fakt ist: Mit Digital Signage lassen sich Shopper sozusagen „digital an die Hand nehmen", wie es bereits der große Betreiber von Einkaufszentren, die mfi Management für Immobilien AG, praktiziert. Sie nutzt Digital Signage-Konzepte nicht nur großflächig zur Wegeleitung oder audiovisuellen Kommunikation, sondern auch ganz besonders zur Kundenbindung. Bestehende Couponingsysteme werden in den Malls mit interaktiven Stelen verknüpft, die mit großen touchfähigen Displays, einem Drucker, Kartenlesegerät und einer Kamera ausgestattet sind.
Rabatte und Coupons können somit vor Ort ausgegeben werden, entweder als QR-Code fürs Handy oder als Papiercoupon. Das lockt viel mehr Kundschaft in die Läden: Individuelle Ansprache macht ein Login möglich, zudem können die Besucher Kundenkarten erwerben oder Preisvorteile für Produkte in den Geschäften über das Digital Signage System abrufen. Die Software für die insgesamt 400 Digital Signage Player in den bundesweit verteilten Arcaden Shopping Centern kommt vom Kölner Unternehmen dimedis.
Marktüberblick von Themen und Trends
Dennoch sind die Chancen, die der Einsatz von Digital-Signage-Elementen, von visuellen und audiophilen Gesamtkonzepten im Store-Sektor bietet, noch nicht bis in alle Marketing-Etagen vorgedrungen. Eigentlich mehr als erstaunlich, zumal sich die Anschaffungskosten digitaler Technik seit Jahren im ständigen Sinkflug befinden. Und sich die Fülle der Möglichkeiten täglich erhöht: Den breitest möglichen Marktüberblick von Konzepten und Trends bietet auch hier wieder die Digital Signage World anlässlich der viscom 2013 vom 7. bis 9. November in Düsseldorf. Auch dimedis zeigt hier sein neustes Digital Signage-Angebot.
Die Fachmesse für visuelle Kommunikation ist seit 2007 auch der Branchentreff in Sachen digitaler Beschilderung und Information. Der Fokus liegt zu ihrer siebten Auflage wieder ganz klar auf der Praxis: Die Aussteller bieten den Besuchern Anregungen, wie sie das Medium optimal nutzen können, sei es im Einzelhandel, in Hotels und Restaurants, in Bahnhöfen und Flughäfen, Kultureinrichtungen oder öffentlichen Plätzen.
Unzureichend geplante Konzepte verschlechtern das Ergebnis
Dass die Integration digitaler Konzepte einen sinnvollen Beitrag zur Umsatzentwicklung leisten kann, fand übrigens jüngst die weltweite Unternehmensberatung SapientNitro heraus. In ihrer Studie „Insights 2013" untersuchten die Medienexperten 71 Flagship-Stores in New York City und bewerteten diese anhand einer vorab definierten Omni-Channel Scorecard. So erhielten in der US-Betrachtung nur 4 von 71 Einzelhändlern gute Bewertungen für die effiziente Integration von Digital im Shop.
Die Kernaussagen der Studie bergen auch Erkenntnispotenzial für den deutschen Markt: Unzureichend geplante und realisierte Digital-Konzepte wirken sich negativer aus, als kein Einsatz von digitalen Komponenten. Der Einsatz der richtigen digitalen Instrumente führt zu einem erhöhten Return-on-Investment. Unternehmen, die ihren Kunden beispielsweise die Möglichkeit bieten, online zu bestellen und die Ware im Laden abzuholen, verzeichnen einen durchschnittlichen Umsatzzuwachs von 10 bis 40 Prozent. Das Fazit der Forscher: Einzelhändler müssen verstärkt auf digitale In-Store Erlebnisse setzen, die den Kunden während des Kaufprozesses nachhaltig unterstützen.
Digital Signage World by viscom
Digital Signage in der Anwendung statt nur Theorie und Technik: Die Aussteller der Digital Signage World bieten den Besuchern Anregungen, wie sie das Medium optimal nutzen können, sei es im Einzelhandel, in Hotels und Restaurants, in Bahnhöfen und Flughäfen, Kultureinrichtungen oder öffentlichen Plätzen. So vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten ist daher auch der Kreis der Besucher, der zur Digital Signage World erwartet wird: Interessenten gibt es unter anderem im Handel, in Agenturen, aus den Bereichen Corporate Communication und Visual Merchandising, aber auch im Bankwesen, in der Gastronomie, in Casinos, Museen, Stadien und Arenen, im Gesundheitswesen, in Bildungseinrichtungen, in Behörden, im Verkehrswesen und Stadtmarketing oder im Entertainment. Die Digital Signage World ist Teil der viscom, Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design, die vom 7. bis 9. November in Düsseldorf stattfindet.