MobilePOS-Lösungen, denn „keiner bezahlt gerne!“
Die Zahlung so unsichtbar wie möglich in das Shoppingerlebnis einbauen
In dieser Ausgabe der „retail salsa – Spice up your community”, dem Webtalk-Format von iXtenso und EuroShop, am 23.06.2021, ging es um die Zubereitung der „Transaktion to go“, nämlich dem Bezahlen am Point of Sale auf der Fläche. Dieses kann mit verschiedenen mobilePOS-Lösungen umgesetzt werden.
Aber wann sollte sich ein Händler für so eine mPOS-Lösung entscheiden? Und welche Anwendung ist dann die richtige für seinen Bedarf? Um diesem Erfolgsrezept näher zu kommen, hatten wir zwei Experten in unsere virtuelle Küche geholt, die ihr Know-how zu dieser salsa hinzugaben: Cassandra Bolz, Projektmanagerin beim IFH KÖLN und Malte Wolf, Partner bei Arkwright Consulting, einer Beratungsagentur mit Payment-Schwerpunkt.
Wie bezahlen Kunden online und am POS?
Um zu wissen, welche Bezahlmethoden ein Händler am POS anbieten sollte, ist natürlich relevant, welche Methoden seine Kunden erwarten und nutzen. Daher gab Cassandra Bolz zunächst mit den Ergebnissen der aktuellen ECC-Paymentstudie einen Einblick in die aktuellen Bedürfnisse und das Verhalten der Kunden, wenn es um das Thema Bezahlen geht:
- Das Smartphone spielt beim Shopping und Bezahlen eine immer größere Rolle.
- Die Barzahlung bleibt weiterhin am Point of Sale relevant, durch die Corona-Pandemie nahm die Anzahl der Barzahlungen aber deutlich ab.
- Die kontaktlose Zahlung hat einen großen Sprung nach oben hingelegt, 36 % der Befragten zahlten zuletzt oft oder sehr oft kontaktlos.
„Konsumentenseitig ist eine Auswahl an Zahlungsvarianten und auch digitales mobiles Smartphone-basiertes Bezahlen gewünscht, obwohl das alles noch verhalten ist.“ Die Barzahlung dominiere zwar noch, die Tendenz sinke aber erkennbar, gab Cassandra Bolz für die Zukunft zu bedenken.
Was bedeutet dieses Zahlungsverhalten der Kunden für den Handel?
Weitere Ergebnisse der Studie lauteten: Knapp 60 % der befragten kleinen und mittleren Händler bieten bereits kontaktloses Bezahlen an. 15 % der kontaktlosen Zahlungen am POS werden mit dem Smartphone getätigt, der NFC-Standard dominiert dabei. Daran anknüpfend erklärte Malte Wolf: „Sobald ich ein Terminal habe, an dem Kunden kontaktlos kartenbasiert zahlen können, bin ich sehr gut aufgestellt.“
Mit mobile Payment auf der Ladenfläche könnten Händler Warteschlangen an Kassen verringern oder vermeiden und ein fließendes Einkaufserlebnis kreieren, sagte Bolz. Nach Anschauen oder Anprobieren der Ware und im Anschluss an das Beratungsgespräch beispielsweise könne der Kaufabschluss so direkt beim Kundenberater erfolgen. Und dafür eigne sich die bargeldlose Zahlung natürlich sehr.
Die Entscheidung für eine mobilePOS-Lösung
Um diese mobilePOS-Lösung umzusetzen, gebe es drei grundsätzliche technische Anwendungen, erklärte Wolf im Anschuss: Stand-alone Terminals, Smartphones mit „Dongle“ und Software-Anwendungen für mobile Devices. Hier kämen nach und nach unterschiedliche Anbieter auf den Markt, in Deutschland sei die Entwicklung im Vergleich zu einigen anderen Ländern aber noch hinterher. Zur Kartenzahlung gebe es ergänzende Lösungen, die in gewissen Fällen für Händler und deren Kunden relevant sein können, zeigte Wolf, beispielsweise Qr-Code-/Barcode-Zahlungen über PayPal, BlueCode oder Payback Pay.
Wenn sich Händler für eine mobilePOS-Lösung entscheiden und diese in ihr Geschäft integrieren, sei es jedenfalls von großer Bedeutung, die Belegschaft miteinzubeziehen und gut zu schulen, so Bolz.
Und wie gelangen Händler nun zu einer klugen Entscheidung bezüglich mobilePOS?
Dazu einigten sich Cassandra Bolz und Malte Wolf sehr schnell auf drei grundsätzliche Fragen, die die mPOS-Rezeptur bestimmen sollten:
- Wie sieht mein Use Case aus?
Aus Faktoren wie der Branche, den Produkte, der Zielgruppe, den Gegebenheiten am Point of Sale müssen Händler ihren Bedarf erkennen und eine dafür zugeschnittene Lösung auswählen, die schnell und günstig umsetzbar ist.
- Geht es nur um eine Payment-Lösung?
Wie weit will ich die Digitalisierung vorantreiben? Sollen beispielsweise auch Onlinehandel, Loyalty-Lösungen oder Warenwirtschaftssystem damit verknüpft und modernisiert werden?
- Wie kann ich meine Customer Journey einfacher und besser gestalten und damit zum Kauferlebnis beitragen?
Grundsätzlich aber, so beide Experten, würden auf lange Sicht die „Vernetzung der Kanäle“ (Bolz) und „den Point of Sale neu zu denken“ (Wolf) immer wichtiger. In welchem Zeitraum und mit welchen Mitteln Händler das umsetzen, das werden sie für sich selbst individuell entscheiden müssen.
Die Highlights aus weiteren spannenden Salsas:
- 20.05.2021Self-Services: modern, modular und mit Mehrwert, bitte!
- 30.04.2021Click & Collect als strategisches Tool der Customer Journey
- 03.02.2021Gekonnte Retourenabwicklung für mehr Kundentreue
- 05.03.2021Kenne deinen Kunden und deine Kommunikationskanäle
- 20.11.2020Je mehr der Bezahlprozess in den Hintergrund rückt, desto optimaler ist das Einkaufserlebnis
Du willst genaueres über die Rezepttipps erfahren? Dich interessieren weitere retail salsa-Rezepte? Dann findest du auf retail-salsa.de alle künftigen salsas und die Aufzeichnungen der bisherigen Webtalks zum Nachschauen.